"Du musst fest drauf drücken."
Ich schluckte und nickte. Fest drückte ich auf meine Schulter, in der Henry mit einem spitzen Messer hinein gestochen hatte. Und das nur weil ich ihn nicht an Kayden heran gelassen hatte.
Was hatte er denn erwartet?
Irgendwann hörte ich auf zu drücken und ließ mich nach hinten auf den kalten Boden fallen. "Lily. Wir müssen wach bleiben. Du verblutest sonst."
"Ich kann nicht mehr, Kayden."
Wieder einmal hatten sie uns mit irgendwelchen Drogen vollgepumpt, was scheinbar im Essen war. Beide hatten wir schon Kayden's Schachtel mit seinen Kinderbildern ausgeräumt und uns dann dort übergeben.
Entweder wir verbluteten irgendwann oder wir würden an einer Überdosis sterben. Mein Körper vertrug das viele Zeug auf alle Fälle nicht.
Meine Hand lockerte sich immer mehr und meine Augen fielen ständig zu. Keuchend setzte Kayden sich wieder auf und drückte nun auf seinen Pullover, welchen er für meine Wunde als Verband hergenommen hatte.
Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet und immer wieder schwankte er zur Seite. Schwach griff ich nochmal nach seiner Hand und hauchte:"Ist okay. Lass locker.."
Geschockt sah Kayden mich an. "Vergiss es! Du wirst nicht sterben. Das lass ich nicht z-zu."
Kayden richtete sich wieder mehr auf und zog mich dann sanft an sich. Er schlang seine Arme um mich und drückte dabei noch auf meine Wunde.
Sofort fühlte ich mich wohl und konnte meine Schmerzen ausblenden. Kayden's Wärme und sein Geruch hüllten mich ein und schenkten mir Ruhe.Immer wieder küsste er meine Schläfe und drückte sein Gesicht an mich.
"Danke", hauchte ich.
Kayden schluchzte auf und ich spürte seine glühenden Tränen an meinem Hals.
Am liebsten würde ich ihn küssen wollen und ihn fest an mich ziehen. Doch ich konnte mich kaum noch bewegen und musste mich mit dem Gedanken abfinden, dass wenn ich einschlief, nie wieder aufwachen würde.
Ich drehte vorsichtig meinen Kopf in seine Richtung und er schaute mich ängstlich und verzweifelt an.
"Du schaffst das Kayden. Du bist stärker als ich. Du wirst hier wieder rauskommen und du wirst dein Leben für mich mitleben, ja? Du machst das was dich glücklich macht. Ganz egal ob es eine neue Liebe sein wird, die Schule oder ein neues Zuhause. Sei einfach nur glücklich, okay?", sagte ich mit brüchiger Stimme.
Kayden schüttelte stark seinen Kopf und immer mehr Tränen verließen seine angeschwollenen Augen.
"Ich liebe dich doch, Kayden."
Kayden wimmerte auf und schniefte nochmal, bevor er meinte:"Ich liebe dich auch, Lily."
Lächelnd schaute ich ihn an und dabei fielen mir immer wieder meine Augen zu.
"Küsst du mich noch einmal?"
Kayden sah mich so gequält an, aber es war mein letzter Wunsch.
Er nickte und kurz darauf spürte ich seine weichen Lippen auf den meinen. Es war ein kurzer und sanfter Kuss, da mir definitiv die Luft fehlte für mehr. Aber der Kuss war perfekt. Schöner hätte er nicht sein können.
Lächelnd lösten wir uns voneinander und ich griff nach Kayden's Hand.
Mehr als nur glücklich schloss ich meine Augen und musste dann auf einmal anfangen zu husten. Ein ekelhafter Eisengeschmack machte sich in mir breit und ich spuckte Blut hoch.
Auf einmal hörten wir die Haustürklingel. Kayden riss seine Augen auf und stand sofort mit wackeligen Beinen auf, um gegen die verschlossene Türe zu hämmern.
"Hilfe!!! Wir sind hier unten!!", schrie er so laut er nur konnte.
Erneut spuckte ich Blut und rang nach Sauerstoff.
Plötzlich wurde die Türe aufgerissen und ich krächzte:"Lauf!"
Doch Kayden kam auf mich zu, hob mich auf und stürmte dann aus der Türe heraus.
Verschwommene Gesichter zogen an mir vorbei. Ich konnte nicht mehr wirklich sagen, wer das alles war. Kayden schleppte sich mit letzter Kraft die Treppe nach Oben und dann nahm ich Zack's Stimme wahr.
"Gib sie mir. Ich halte sie."
Kayden schüttelte verschreckt den Kopf und ging einige Schritte zurück, damit Zack mich nicht berühren konnte.
Kayden torkelte weiter, bis mir die Sonne ins Auge stach. Er hatte es geschafft.
Genau das war der Moment, in dem mir ein letztes Mal die Augen zu fielen und ich endlich den Schmerz loslassen konnte.
Ich hatte mich verabschiedet und ich konnte Kayden ein besseres Leben schenken. Was wollte ich also mehr?
Ich war glücklich.
Ich durfte gehen.
Naja, dachte ich zumindest.
Denn irgendwann tauchten die Schmerzen wieder auf und ich öffnete meine Augen. Sofort schnappte ich nach Luft und guckte panisch um mich.
Ein Krankenhauszimmer.
Das erste was ich verstand.
Ich hatte eine Kanüle in meinem Arm stecken, welche an einer Infusion hing. Ich hatte es überlebt?
Meine Augen wanderten nach links.
Mein Herz fing an zu klopfen, als ich Kayden auf dem anderen Bett in diesem Zimmer liegen sah. Er hing auch an einer Infusion. Sein Brustkorb hob und senkte sich.
Kayden lebte.
Ich lebte.
Doch trotzdem schossen mir die Erinnerungen in den Kopf. Alles was war. Ich wusste nicht, wie ich das alles jemals vergessen könnte. Wie Kayden es vergessen könnte.
Auf einmal schreckte Kayden auf und riss sich sofort die Kanüle aus dem Arm. Autsch.
Ich stöhnte auf, da ich seinen Schmerz richtig spüren konnte.
Panisch sah er um sich und stand gleich auf. Erneut entkamen ihm Tränen, als er mich sah. Ich lachte auf und streckte meinen Arm nach ihm aus. Sofort ergriff er meine Hand und schloss sie in seine.
Er küsste mich und ich spürte, wie er unter dem Kuss anfangen musste zu lächeln.
"Ich hatte solch' eine Angst um dich", flüsterte er.
"Und ich erst um dich, aber wir haben es geschafft."
Tut mir leid, dass gerade ewig nichts von mir kam. Die Arbeit war in letzter Zeit einfach zu viel und gerade bin ich wieder auf Seminar also auch sehr sehr wenig Zeit. Hatte aber noch dieses vorgeschriebene Kapitel von Kayden und bei What's Wrong!? Hätte ich auch noch was:)
Meinung zum Kapitel?
An alle die mir Privat geschrieben haben:
Ja, ich schreibe an My Idiot noch weiter, genauso wie bei Aaron, Alec usw..also ich schreibe meine Bücher fertig versprochen
Wann es aber weitergeht kann ich euch nicht sagenEure
Melli♡
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Kayden
Teen FictionLily lebt bei ihrem Cousin und ihrer Tante. Ihre Eltern wollten sie nicht, da sie nur ihre Arbeit im Kopf hatten. Trotzdem scheint Lily's Leben perfekt. Irgendwann bemerkt sie aber dann diese komischen Geräusche über ihrem Zimmer. Immer öfter hört s...