"Du wusstest es nicht!?", rief ich geschockt.
Er wusste es nicht. Mein Vater wusste bis vor kurzem noch gar nicht, dass es mich gab. Was war meine Mutter denn für eine...argh.
"Aber wie? Wie konntest du das nicht wissen? Ihr wart doch zusammen."
"Wir haben uns gestritten und dann getrennt. Deine Mutter wusste es lange nach der Trennung selbst noch nicht, dass sie mit dir schwanger war. Als sie es dann wusste, hat sie es mir nicht gesagt. Sie hat es mit dir versucht, aber es ging nicht. Sie ist einfach kein Familienmensch und hat dich dann bei ihrer Schwester gelassen. Irgendwann sind wir uns dann auf einer Geschäftsreise begegnet und sind wieder zusammen gekommen und haben ein paar Jahre später geheiratet.""Aber sie hat dir das 17 Jahre verheimlicht, dass du eine Tochter hast und trotzdem seit ihr noch zusammen!?"
"Ich liebe sie eben. Das habe ich immer und werde ich auch immer. Sie hat einen riesen Fehler gemacht und das werde ich ihr auch niemals verzeihen, trotzdem liebe ich sie.""Keine Sorge, ich stehe deinem Glück nicht im Weg."
"Das tust du nicht. Denn ich brauche sie und dich zu meinem Glück. Und natürlich können du und Kayden eine Weile bei mir bleiben. Am besten fahren wir gleich zu dir und du kannst deine Sachen holen und Kayden auch."
"Und was sagt deine Frau dazu, wenn ich dann bei euch bin?"
"Das ist mir egal. Ich liebe sie zwar, trotzdem bin ich sauer auf sie. Also ist es mir egal ob sie damit ein Problem hat. Du bist meine Tochter und immer willkommen bei mir", lächelte er."Danke", murmelte ich leise.
Unsicher standen wir auf um den nächsten Schritt zu wagen.
"Ehm..sollen wir jetzt gleich fahren?", fragte mein Vater mich überfordert.
Ich nickte schnell und danach gingen wir eilig zu seinem Auto und fuhren zu mir nach Hause.Aber war es das? War dieses Haus mein Zuhause? Sowie Leo es beschrieben hatte, war es das nie, was mir durch seine Worte erst klar wurde. Ich war immer nur die dazu gekommene Cousine.
Zumindeste fühlte es sich jetzt so an.Als mein Vater an der Einfahrt parkte, stieg ich aus und sagte zu ihm, dass er im Auto warten sollte.
Ich schlug die Autotür mit viel Schwung zu und lief schnell in das Hausinnere.Eilig stürmte ich die Treppen nach Oben und riss meine Zimmertüre auf.
Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich Kayden mit Wolli auf meinem Bett entdeckte.
Beide lagen sie aneinander gekuschelt und schliefen vor sich hin.Ich ging auf die beiden zu und strich Kayden eine Haarsträhne aus der Stirn.
Doch er bemerkte nichts und schlief grummelnd weiter.Mit viel Selbstbeherrschung ließ ich von ihm ab und zog leise meinen großen Koffer auf dem Schrank. Ich packte das nötigste ein, auch die Waffe, und da ich noch Platz hatte, packte ich auch Kaydens ganze Kleidung ein. Die übrig gebliebenen Sachen räumte ich in seinen Rucksack ein.
Fertig gepackt, brachte ich alles nach Unten und mein Vater verstaute alles im Kofferraum.
"Komme gleich wieder", gab ich nur kurz von mir und lief wieder hoch in mein Zimmer.
Ich hob Wolli vom Bett auf und er lag wie ein nasser Waschlappen in meinen Armen. Mit einer freien Hand, strich ich Kayden über seine linke Wange.
Seine Augenbrauen zogen sich verwirrt zusammen, bis er seine Augen öffnete. Verwirrt guckte er mich an und setzte sich auf."Komm mit", meinte ich und er folgte mir nach draußen.
Als er meinen Vater entdeckte schaute er ziemlich finster.
"Ich erkläre dir alles später, kommst du mit mir mit?"
"Ich lasse dich nicht alleine, soviel steht fest", sagte er ernst und stieg im Auto ein.Ich machte es mir mit Wolli auf dem Beifahrersitz gemütlich.
Die Fahrt dauerte nicht lang, ich sah nur, wie Kayden gedankenverloren aus dem Fenster blickte.Als wir ankamen, fiel sein Blick sofort auf meine Maschine, welche vor dem Haus stand.
Mein Vater trug den Rucksack und meinen Koffer in ein Gästezimmer und ließ uns dann in dem Zimmer erstmal alleine.
Kayden setzte sich auf das Bett und fragte dann gleich:"Was soll das!?"
Seufzend setzte ich mich neben ihn hin und ließ Wolli am Boden runter.
"Ich hab mit ihm geredet. Er hat eine Chance verdient und ich will wissen, ob ich mich bei ihm wie Zuhause fühle."
"Aber du hast schon ein Zuhause bei Leo und Ana und warum hat er jetzt auf einmal eine Chance verdient?""Er wusste nicht, dass es mich gibt. Meine Eltern waren damals getrennt und meine Mutter hat es ihm nie gesagt. Es wäre gemein von mir, ihn dann zu hassen und für alles zu bestrafen. Wenn du es nicht verstehst, darfst du auch wieder zu Leo gehen. Ich zwinge dich nicht hier bei mir zu sein, ich hoffe es einfach nur, dass du bleiben willst."
Niemals würde ich Kayden zwingen meinen Wegen nach zu gehen. Er hatte seine eigenen Vorstellungen von seinem Leben. Ich musste zugeben, dass mir der Gedanke daran Angst machte. Kayden, der irgendwann alleine seinen Weg fortsetzte und ich nur ein kleiner Zwischenstopp in seinem Leben war.
Doch das war seine Entscheidung und daran konnte ich nichts ändern. Ich würde es auch nicht ändern. Denn er hatte nur das Beste verdient. Ich wünschte ihm so sehr sein Glück und hoffte einfach, dass ich ein Teil davon war.Kayden beugte sich zu mir vor und küsste sanft meine Stirn. Ich war nervös. Ich hatte Angst.
War diese kleine Geste als Abschied gedacht?
Mal nach langem wieder ein Kapitel von Kayden.
Meinung zum Kapitel?Irgendwelche Wünsche?
Soll sie ihrem Vater eine Chance geben?
Pic oben bin ich
Eure
Melli♡
DU LIEST GERADE
Kayden
Teen FictionLily lebt bei ihrem Cousin und ihrer Tante. Ihre Eltern wollten sie nicht, da sie nur ihre Arbeit im Kopf hatten. Trotzdem scheint Lily's Leben perfekt. Irgendwann bemerkt sie aber dann diese komischen Geräusche über ihrem Zimmer. Immer öfter hört s...