4. Die Ankunft ins neue Leben

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Anne

„Dies ist Lady Anne von Haus Frey. Deine Verlobte" Sie machte einen Knicks und lächelte ihn freundlich an. Das war er also. Der Mann den sie heiraten sollte.
Ihr Zukünftiger.

„My Lady, dies ist mein Sohn und Erbe, Ramsay" stellte Lord Bolton, den Mann vor, der vor ihr stand. Dieser wandte seinen Blick dabei keine Sekunde von ihr ab. Er war etwas größer als sie, hatte graue Augen und kurzes dunkles Haar.
Lächelnd sah er sie an.
„Freut mich eure Bekanntschaft zu machen, My Lady" sagte er, während er seinen Blick immer noch auf ihr ruhen ließ. „Ich geleite euch auf euer Zimmer, wenn ihr gestattet."

Sie nickte und lächelte ihn freundlich an.
Er war etwa in ihrem Alter. Sie hatte erwartet das er um einiges älter wäre wie sie. Das dachte sie zumindest.

Er hatte ein freundliches und sehr anziehendes Lächeln, doch sie war irgendwie misstrauisch, wegen dem was Brandon ihr vorhin gesagt hatte.

Sie musste an ein Gespräch mit ihrer Schwester denken, das sie nach der roten Hochzeit geführt hat.
‚Man sagt er soll die Männer lebend häuten und quälen. Sie wie auf deren Banner, an ein Kreuz hängen.
Man sagt das die gehäuteten Männer draußen an den Mauern gehängt werden.' sagte sie Anne.
‚Nun man sagt so einiges. Man sagt immerhin auch das der Himmel blau ist, weil wir in einem Blauäugigen Riesen namens Macomber leben. Man sollte nicht alles glauben was man sagt.' Hatte sie darauf geantwortet.
Ihre Schwester machte sich sorgen, da ihm ein Ruf voraus eilt. Doch das musste noch lange nicht heißen das es wahr ist.

Ramsay nickte Lord Bolton zu und bot Anne seinen Arm an, sie nahm diesen dankend an und hakte sich bei ihm ein.
Ihr wurde ganz warm und sie wurde nervös.
Nicht das sie es nicht schon war, sie war ohnehin schon nervös, doch jetzt wurde sie immer aufgeregter. Ihre Handflächen fingen an zu schwitzen.
Vor Nervosität fing sie dann auch noch an zu zittern. Das bemerkte er und ummantelte sie sofort mit seinem Umhang, während er sagte: „Euch muss kalt sein, My Lady. Wartet. Hier. Der wird euch warmhalten." Sie lächelte ihn an und bedanke sich.

Während sie dann durch den Hof gingen, sah Ramsay kurz zu einer Frau die das ganze Geschehen ununterbrochen mitverfolgte.
Er jedoch löste den Blick schnell von ihr und wandte sich wieder Anne zu.
„Ich hoffe die Anreise war nicht zu beschwerlich M'Lady" fragte er sie während sie in die Burg    gingen.
„Nein um ehrlich zu sein, war die Anreise wundervoll, die Landschaft hier im Norden ist wunderschön, die Wälder, die Berge, die Kälte und der leichte Schnee, der hier fällt. Es ist mir ein Privileg hier sein zu können." entgegnete sie höflich.

„.My Lady-" setzte er an.

„Bitte. Nennt mich Anne" fiel sie ihm ins Wort.

„Anne, wir werden bald heiraten. Bitte seid ehrlich zu mir."

Sie sah ihn verwirrt an und antwortete: „M'Lord ich lüge nicht. Ich mochte die Kälte schon immer. Meine Nichte, die eurem Vater versprochen ist, ist der Landschaft nicht so verfallen wie ich. Ihr fehlt unsere alte Heimat."

„Und euch? Fehlt sie euch nicht?" Hakte er weiter nach.

„Nein M'Lord. Meine Schwestern und ich hatten keine wirklich gute Beziehung untereinander.
Meine Mutter ist gestorben als ich noch klein war und mein Vater wusste nicht einmal meinen Namen als ich fortging.
Also Nein ich vermisse meine Heimat nicht, denn es gibt dort nichts mehr, was ich vermissen könnte." sagte sie sarkastisch.

„Also dann hoffe ich doch das ihr euch hier wohler fühlen werdet" er sah nach vorne, während er mit ihr sprach. Sie glaubte ein lächeln seinerseits, zu sehen.

Als sie an den Gemächern ankamen, die für Anne bestimmt waren, sahen sie sich schweigend an.
„Wir werden euch eine Zofe bringen lassen. Sie wird gleich da sein und ich hole euch dann danach ab, um euch zum Fest zu geleiten." Teilte er ihr mit.
„Ich danke euch, My Lord."
„Ramsay. Ich bitte drum."
„Ramsay." sagte sie lächelnd und machte einen knicks. „Dann erwarte ich das ihr mich bald zum Fest abholt."
„Ich werde da sein, sobald ihr fertig seid."Sagte er noch, ehe er um die Ecke verschwand.

Sie betrat ihr Zimmer. Es war hübsch. Zwar etwas düster wie der Rest der Burg, doch genau so mochte sie es.
Sie saß sich auf ihrem Bett und dachte nach.
In den Zwillingen hatte sie nie ihr, eigenes Zimmer gehabt. Sie hatte es mit ihrer, ein Jahr jüngeren Halbschwester Roslin geteilt. Ihr Vater hatte ihre Hochzeit wohl zu einem historischen Ereignis gemacht. Barbarisch so etwas zu planen. Die Starks hatten so etwas nicht verdient.
Sie musste oft an diesen Tag zurückdenken.
Sie hatte das richtige getan. Sie hatte damals die Wahl und hat die richtige getroffen. Sie hoffte das er wohl gut auf die beiden aufpassen würde und es ihnen gut geht.

Sie sah zur Tür. Hörte sie nicht eben was?
Jemand klopfte erneut. „M'Lady? Lord Bolton schickt nach mir."
„Tretet ein." antwortete Anne.
Eine Frau öffnete die Tür. Sie hatte braunes glattes Haar, hatte ein hübsches Gesicht, war groß und schlank.

„Mein Name ist Myranda. Ich soll euch dabei helfen euch fertig zu machen." sagte sie.

„Dann fang an" sagte Anne lustlos. Sie war nicht wirklich in Stimmung, danach noch zum Fest zu gehen.
„Bürste mir das Haar und lass mir das Wasser ein." sagte sie.
Sie war das Mädchen, welches sie und Ramsay mit ihren Blicken durchbohrt hatte und das gefiel ihr nicht. Sie und dieses Mädchen mochten sich von Anfang an nicht. Jede von beiden hatte ihre eigenen Gründe. Während Myranda das Wasser holte und einließ, suchte sich Anne eines ihrer Kleider raus. Sie entschied sich für das purpurrote Kleid. Sie steckte ihre Haare hoch und stieg in die Wanne.

Myranda nahm einen Schwamm und kniete sich zu Anne nieder.
„Ich mache das selber, danke." gab ihr Anne zu verstehen.
Als sie fertig gebadet hatte, wurde sie frisiert und hergerichtet.
Sie zog sich das Kleid an und ließ nach Ramsay rufen. Myranda ging sofort los um ihn zu holen.

Nun war sie wieder allein. Sie wollte nicht alleine sein. Sie vermisste ihren Bruder. Wo sie jetzt wohl sind? Ob sie schon auf der Ehr sind? Hoffentlich ging es ihnen gut.

Sie ging durch ihr Zimmer und sah sich um. Sie hatte noch nicht die Möglichkeit gehabt, es sich genauer anzusehen. Sie hatte einen großen Schrank, eine Art Schminktisch und ein großes Bett. Das Zimmer sah nicht sehr geräumig aus, obwohl alles da war. Vielleicht lag es daran das es so groß war. Oder weil sie sich ihr leben lang ein Zimmer mit Roslin geteilt hatte und sie sich immer sehr ausgebreitet hatte. Ein kurzes kichern entwich ihr, ehe jemand an ihrer Tür klopfte.

Sie ging hin, in Erwartung Ramsay aufzufinden. Sie öffnete die Tür und konnte ihren Augen nicht trauen. Sie war wie erstarrt. Das konnte nicht sein. Sie dachte er wäre... Tot.

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Tut mir leid das ich so lange für das Kapitel geraucht habe. Hatte in letzter Zeit mega viel für die Schule zu lernen. 🖤

HER DUTY ~ Sometimes duty is the death of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt