8. Wer seid ihr?

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Anne

‚Dunkelheit.
Sie wurden von ihr umschlungen. Man konnte kaum etwas sehen.
Die Fackel, die ihr Bruder in der Hand hielt war die einzige Lichtquelle, die sie hatten. Dank ihr, konnte Anne wenigstens die Umrisse ihres Bruders und die der Königin erkennen.

Es war kalt. Durch kleine Fenster, nahe der Decke kam ein eisiger Wind ihnen entgegen. Doch gleich sollten sie da sein. Gleich.
Doch was war das? Schritte? Ihre eigenen? Ihres Bruders? Nein. Sie kamen von hinten.
Langsam drehte sie sich um. Dort stand ein Mann mit einem brennenden Schwert in der Hand. Er hatte einen Umhang an, welcher sein Gesicht bis zu Nase verdeckte. Er sagte nichts. Er stand einfach nur da. „Wer seid ihr?" Rief sie.
Er schüttelte seinen Kopf und ging langam in ihre Richtung. Sie wollte wegrennen, doch sie konnte nicht. Sie wand sich. Sie rief nach ihrem Bruder. Doch dieser war nicht mehr zu sehen. Der Mann war fast da. Er holte mit seinem Schwert aus und sie Schrie. Dann war alles schwarz.'

Schweißgebadet wachte sie auf. Was hatte das zu bedeuten? Wer war dieser Mann? Ehe sie realisierte wo sie war und was letzte nacht passiert war, sah sie zu ihrer Rechten, wo Ramsay noch zu schlafen schien. Sie dachte an letzte Nacht. An seine energischen und leidenschaftlichen Berührungen.
Sie sah zum Fenster und erkannte das es noch dunkel war. Sie hatte sich dazu entschlossen  aufzustehen und zündete eine Kerze an. Zu jenem genannten Fenster schlich sie hin und öffnete es. Ein eisiger Luftzug stieß ihr entgegen. Er war angenehm. Tief atmete sie die frische Nachtluft ein.
Sie sah nach unten, zum Hof an dem sie ein paar Stunden zuvor, Ramsay kennengelernt hatte. Vorher war alles in Aufruhr gewesen. Jetzt blickte sie in einem leeren, stillen, dunklen Hof. Es sah so friedlich aus und war schön anzusehen. Der Schnee fiel leicht, weswegen es draußen auch etwas heller wirkte. Die Zeit schien draußen stillzustehen. Sie schloß die Augen und atmete tief ein.

Ramsay

Er setzte sich aufrecht hin und sah sie an.
Sie stand friedlich am Fenster und sah nach draußen. Ihre dunklen Haare waren offen und fielen ihr wie ein Wasserfall über die Schultern. Sie war ihm komplett dargeboten. Sie war so schön und wirkte im Moment so schwach.
Wie ein Reh, welches noch nicht merkte, das sie die nächste Beute eines Raubtiers geworden ist. Es gefiel ihm sie so zu sehen. Mit ihrer schwachen Seite. Sie kannten sich fast nicht, aber er hatte diese Anziehungskraft gespürt. Er konnte nicht von ihr wegbleiben. Er wusste das sie eine starke Frau war, er erkannte diese Art Frau. Sie war stark, liebt die Gefahr und die Abenteuer. Sie war so perfekt.
„Du bist wunderschön."
Es durchzuckte sie. Offensichtlich hatte er sie erschrocken. Sie hatte wohl nicht erwartet das er wach war.
Sie drehte sich um und sah ihn mit glasigen Augen an. Sie lächelte, aber sah traurig aus.
Er lächelte ebenfalls, sah sie aber fragend an.
„Ramsay. Ich mache mir Sorgen.."
„Worüber? Was hast du?" fragte er.
„Wir sind nicht verheiratet.. Was würde dein Vater dazu sagen." antwortete sie ihm mit gesenktem Blick.
„Mein Vater braucht es nicht zu wissen." er sprang auf und kam zu ihr.
„Anne, wir werden bald heiraten. Du wirst bald mein und ich werde dein sein."
Er stellte sich vor ihr und hob ihren Kopf an, sodas sie ihm in die Augen sehen musste. „Ich werde morgen Abend mit einem Heer nach Maidengraben ziehen. Ein paar Greyjoys haben da die Burg eingenommen und ich soll sie zurückerobern. Wenn ich zurück bin, werde ich legitimiert und wir werden Heiraten."
Sie sah ihn an. „Gut"

Er strich ihr sanft über die Schultern und küsste ihren Hals. Er strich ihr leicht über die Arme und ihren flachen Bauch. Sie stöhnte auf. Da unterbrach er den Kuss und sah sie an.
„Ich gehe jetzt." er grinste. „Es wäre zu auffällig, wenn ich am Morgen aus deinem Zimmer stolziere. Falls du nicht willst, das mein Vater davon erfährt.."
Sie nickte. Er zog sich an und ging zu ihr. Er küsste sie auf die Stirn. „Ich hole dich zum Frühstück dann ab." Sie lächelte. „Ich kann es kaum erwarten."
Er grinste, zwinkerte ihr zu, ging zur Tür und schloß diese hinter sich. Er dachte an letzte Nacht. Daran wie sie ihn berührt hatte und sie ihm in die Augen sah. Mit ihren funkelnden dunklen Augen. Noch nie war ihm eine Frau begegnet, die wie sie war. Mutig. Leidenschaftlich und wunderschön.

Anne

Sie war wie versteinert, seit er aus ihren Gemächern hinaus gegangen ist. Was hatte sie nur getan? War es falsch? Er war ihre Zukunft ob sie wollte oder nicht. Aber sie wollte es. Er war so Nett, Freundlich, zuvorkommend, leidenschaftlich und er konnte so wild sein. Wie konnte jemand der so fühlen kann, solche schlimmen Sachen machen, wie es Theon ihr gesagt hat.
Sie glaubte ihm nicht mehr. Er hatte sie ohne zu zögern verlassen und verraten. Wieso sollte er es nicht wieder tun?
Er sah nicht gut aus, das wollte sie nicht leugnen, aber alles was ihm angetan wurde, hatte er letzen Endes verdient.
Ramsay war ihre Zukunft. Es würde aufregend werden und viele Höhen und Tiefen, würden auf sie zukommen. Doch sie hatte sich schon entschieden und sie würde diese in kauf nehmen, um dafür noch einmal Ramsay küssen zu können und daran würde sich wohl nie etwas ändern.

HER DUTY ~ Sometimes duty is the death of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt