15. Ich habe alles nur für sie getan

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Anne

„Ich will sie sehen." sagte sie.
"Sofort. Ich werde sie dir holen." Sagte er während er aufstand und aus dem Raum ging.

Kurze Zeit später öffnete er wieder die Tür und hinter ihm kam sie rein. Freya, ihre Schwester und beste Freundin.
Sie kam auf Anne zugerannt und schloß sie in ihre Arme.
„Du hast mir gefehlt, Kleines." sagte sie mit tränen in den Augen. 
„Du mir auch, Schwester.." sie schloß ihre Augen und zog Tief die Luft ein. Das Gefühl war unglaublich. Sie hatte sie so unendlich vermisst.
„Erhol dich gut, Liebste." sagte er, während er den Raum verließ.
Als sich die Tür schloss, löste Freya sich von ihr und sah Anne besorgt an.
„Was hast du?" fragte sie.
Anne antwortete nicht. Sie hatte ihren Blick gesenkt und fasste sich an den Bauch.
Freya beobachtet sie skeptisch dabei.
„Weiß er es?"fragte sie dann sicher.
„Was?" tat Anne unwissend.
„Das du schwanger bist, natürlich." sagte sie ernst.
„Ja."
„Heißt das ihr habt.." sie fing an zu lächeln.
„Ja." Sie senkte den Blick.
„Und? Wie wars?" sagte sie grinsend und setzte sich neben sie.
"Es war schön. Er war wild und unberechenbar. Das hat es jedoch nur noch besser gemacht." Sie lächelte während sie erzählte
„Aber da ist noch etwas... Theon ist hier.."
„Was?"
„Ja. Er wird hier gefangen gehalten und gefoltert."
„Hast du mit ihm geredet?"
„Ja."
„Und? Was hat er gesagt?"
„Er bereut seine Tat und sagt Ramsay sei grausam und ich solle so schnell es geht verschwinden."
„Verzeihst du ihm was er getan hat?"
„Ja tue ich. Er hat hier genug gelitten. Egal was er getan hat. Das was er hier durchleidet, hat kein Mensch verdient."
„Er hat dich verraten und verlassen. Außerdem hat er seinen König betrogen, als er ihn am meisten gebraucht hat. Er hat zwei unschuldige Jungen umgebracht und verbrannt. Du bist leichtsinnig und blind, wenn du denkst das er das nicht verdient hat. Was hätte er deiner Meinung sonnst verdient? Erbarmen?"
„Den Tod."
„Was spricht dann dagegen das er vorher etwas leidet?"
„Es ist unnötig grausam. Und vergiss nicht kleine Schwester, es gab eine Zeit an der ich ihn geliebt habe."
„Wie könnte ich? Es waren schlimme Zeiten, unvergessliche Zeiten. Wie du gelitten hast, als du dachtest er wäre Tod. Wie du jeden einzelnen Tag gewartet hast, dass ein Rabe oder ein Bote kommt und dir eine Nachricht von ihm bringt, die nie ankam. Allein deswegen, Schwester hat er jedes Leid verdient."
Anne sah ihre Schwester mit einem traurigen lächeln an. Sie hatte Recht. Jeden Abend hatte sie sich in den Schlaf geweint und Tagsüber saß sie am Fenster und sah emotionslos in den Horizont. Sie hatte eine lange Zeit essen verweigert und wollte auch sterben. Ihre Schwester war es, die sie gerettet hat. An jenem Tag an dem sie in ihrer Hand das Gift hielt und bereit zum Schlucken war. Freya kam gerade noch rechtzeitig in ihr Zimmer und konnte sie aufhalten. Manchmal dachte sie an den Tag zurück und wünschte sie hätte es getrunken.

Doch an Tagen wie diesen, ist sie ganz froh darüber das sie es nicht getrunken hat. Ihr Mann ist gut zu ihr und sie erwartet ein Kind von dem Mann den sie liebt. Ihr leben könnte nicht besser laufen. Doch, wieso war sie dann so unglücklich? Nein sie war glücklich. Aber.. Manchmal hat sie so ein Gefühl ganz hinten in ihren Gedanken.. das alles nur Trug ist und er zu ihr genauso grausam sein wird, wie er zu Theon ist. Oder schlimmer..
Nein diesen Gedanken musste sie so schnell wie möglich loswerden..

Jemand klopfte an der Tür. Sie bat die Person hinein und Theon erschien an der Tür.
„My Lady, das Essen steht bevor. Bitte kleidet euch ein und sobald ihr fertig seid werden die Wachen euch in die Halle geleiten."
Freya sah ihn verstört an. Als er bemerkte das Anne nicht allein im Zimmer war, stockte ihm der Atem. Er sah sich um, betrat das Zimmer und schloss hastig die Tür. Er sah Anne an.
„Hallo Freya." Sagte er ohne sie anzusehen.
„Theon." Sie nickte und lächelte ihn Mitleidig an.
"Anne wie geht es dir? Ich habe gehört das du umgekippt sein sollst."
„Ihr geht es gut. Sie war nur etwas aufgeregt über die bevorstehende Hochzeit." Freya stellte sich vor ihr hin, als würde sie sie beschützen.
„Du solltest nicht hier sein Freya."
„Wie bitte?" fragte sie fassungslos.
„Ich meine Grauenstein. Anne genauso wenig. Er ist gefährlich. Ramsay wird sie peinigen und wenn er ihr überdrüssig ist und ein Erbe vorhanden ist, wird er sich deiner annehmen. Es ist vollkommen egal, wie er jetzt zu ihr ist, er wird nicht ihr Traummann sein."
„Aber du willst der sein?" Fragte Anne emotionslos.
„Nein... Ich, ich weiß das ich dich verloren habe als ich vom Kreuzweg, losgeritten bin." Wandte er sich nun zu Anne.
„Nein, Verloren hast du sie als du Robb betrogen hast. Du hast dich dafür entschieden, sie zu verlassen. Wir Freys waren zu der Zeit noch Robb Starks verbündete und du wusstest genau das du sie nach diesem Verrat nie hättest heiraten können. Du wusstest es, als du die Entscheidung getroffen hast.
DU WUSSTEST DAS IHR KEINE CHANCE MEHR HABEN WERDET ZU HEIRATEN, NACHDEM DU ROBB VERRATEN HATTEST! ZUSAMMEN ZU SEIN. UND ES HAT DICH NICHT DAVON ABGEHALTEN. DU HAST DIE STARKJUNGEN GETÖTET UND DAS HAST DU AUCH GETAN OHNE AUCH NUR EINEN GEDANKEN AN SIE ZU VERSCHWENDEN!" keifte sie ihn an.
„ICH HABE ALLES NUR FÜR SIE GETAN! JEDE ENTSCHEIDUNG DIE ICH TRAF. Robb zu verraten. Diese Jungen zu töten.. Ich wäre mit ihr geflohen..." versuchte er sich zu rechtfertigen.
„Ach erzähl mir nicht du hättest es für irgendjemanden außer dich selbst getan. Du hast mit den Jungen gelebt, bist mit ihnen aufgewachsen, du hast gesehen wie sie geboren wurden. Sie als Säuglinge im Arm gehabt und du hast sie getötet." Schmiss sie ihm seine Taten an den Kopf.
„ICH HABE BRAN UND RICKKON NICHT GETÖTET!" rief er.
„Was?" sagte Anne und Freya wandte sich zu ihr um.
„Ich, ich habe sie nicht finden können. Ich habe zwei Bauernjungen töten lassen und verbrannt damit man sie nicht erkennen kann." sagte er mit gesenktem Blick.
„Theon, Ich.." 
„Egal was ihr tut, traut ihm nicht." sagte er schnell und sah sich um. „Ich... Ihr solltet nicht hier sein. Ich muss gehen." Er drehte sich ohne ein weiteres Wort um, öffnete die Tür und verschwand.

HER DUTY ~ Sometimes duty is the death of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt