47. Zurück nach Winterfell

136 3 4
                                    

Anne

Sie saß in ihrer Kajüte, auf dem Weg nach Ostwacht an der See. Anne und Sarya würden von Karhold aus mit Brandon alleine nach Winterfell reisen, um der Verurteilung Lord Baelish's beizuwohnen.
Bald wäre es so weit und Anne würde dem Mörder ihres Sohnes in die Augen sehen können.
Es schmerzte sie noch immer und umso wütender machte sie der Gedanke, das Kleinfinger noch atmete.

Jemand klopfte und unterbrach ihren Gedankengang. Sie ging zur Tür, öffnete sie und stand nun Jon gegenüber.
Seine Augen durchdrangen die ihren, doch sie wich dem Blick schnell aus. Er war ihr Bruder.. Wenn die Vision stimmen sollte..
Er durfte sie nicht so ansehen.

"M'Lady." sagte er höflich, "Wir legen gleich in Karhold ab um die Vorräte zu holen. Ich habe nach Männern gefragt die euch sicher begleiten sollen." Anne sah zur Seite in Richtung des kleinen Fensters ihrer Kajüte.
"Ich traue keinem der sich mein Vertrauen nicht verdient hat, mein König."
"M'Lady-" setzte er an.
"Jon. Meine eigenen Männer haben mich vergewaltigt und geschlagen. Ein Mann hat mich ein halbes Jahr lang in einem Turmzimmer eingeschlossen. Männer haben mir den einzigen Mann genommen den ich mehr als als sonst jemanden geliebt habe. MÄNNER haben mir meinen Sohn genommen. Ich werde keinem Menschen weiter trauen als ich werfen kann. Ich stehe zu euch und ich glaube an das was ihr erreichen könnt. Aber ich traue euch nicht." Er nickte und verließ den Raum. Sie schien ihn verletzt zu haben. Er würde darüber hinweg kommen. Sie schloss die Tür hinter sich und saß sich neben den Korb, in dem Sarya lag. Sie schlief tief und fest. Sie sah so friedlich aus. So unschuldig. So unbeschwert und rein. Das Schwankte hin und her und langsam legte sie sich neben Sarya hin und schloss die Augen.
Ihre Augen wurden langsam schwerer und plötzlich war alles Weiß. Sie sah sich um und war in einer weiten Landschaft voller Schnee. Wenn man genau hinsah konnte man am Horizont eine Wand aus Eis sehen. Anne fragte sich ob sie hinter der Mauer war. Doch ehe sie auch nur einen Moment hatte, sah sie Bran Stark, ruhig sitzen.

"Lyra Sand. Ihr seid zwar bald in Winterfell, doch das was ich euch nun sage, kann nicht warten. Lyra. Du siehst Dinge, die auch ich sehen kann. Ich bin der dreiäugige Rabe und weiß alles. Ich werde dir helfen zu lernen, es zu kontolieren. Etwas sehr wichtiges musst du jedoch lernen. Egal was du tust, es könnte die zukunft verändern. Denke zweimal darüber nach bevor du jemandem davon erzählst, was genau du siehst. Du wirst bald mehr erfahren und wir werden uns sehr bald wiedersehen, Lyra. Auf Bald."

Schon wachte sie wieder auf. Der Anker wurde gelichtet und sie würden jetzt mit dem Bastard von Robert Baratheon und einem weiteren Mann, durch den Wald der grauen Klippen nach Karhold laufen um Proviant zu holen. Brandon war schon bereit an der Tür, als sie mit ihrem Hab und Gut aus ihrer Kajüte kam. Er nahm Anne die Tasche ab und sie trug Sarya in ihren Armen. Als sie in Karhold ankamen war es Mittags, da sie früh am Morgen losgegangen waren.

In Karhold hatten sie sich von denanderen getrennt um Aufmerksamkeit zu vermeiden. Anne und Brandon bekamen dank einem Brief von Jon zwei Pferde und schon waren sie auf dem Weg nach Winterfell. Eine schwarze Stute und ein Brauner Hengst. Brandon stellte sich bereit um ihr zu helfen, fast schon sicher, das sie nicht annehmen würde, wegen ihrer Art. Sie nahm sie dennoch dankend an und stieg auf den Hengst. Als er auf die Stute hochhechtete, ritten sie schon los. Der Wind strich durch ihre Haare und sie fühlte sich seit langem wieder frei. Der Wald war dicht und sie hielten sich, soweit es ging, von den Hauptstraßen fern um Banditen aus dem Weg zu gehen. Auf dem Weg nach Winterfll mussten sie Grauenstein durchqueren, das wussten beide. Beide hatten das Thema bisher vermieden, bis sie schließlich dort ankamen. Es war kaum eine Menschenseele dort. "Ich möchte es ein letztes Mal sehen, Brandon." er nickte und sie betraten den Hof. Die Pferde machten sie  an den Stallungen fest und sie dachte an ihre Hochzeitsnacht mit Ramsay. Sie gingen in die Burg und liefen durch den Halle in der sie und Ramsay zum ersten Mal getanzt hatten. Sie lächelte leicht und sah sich selber wie sie lachend und ängstlich in seinen Armen war. Wie ihr Herz raste vor aufregumg als er seine Hand auf ihre Taille gelegt hatte. Sie hatte garnicht gemerkt, dass sie stehen geblieben war, bis Brandon seine Hand vorsichtig auf ihre Schulter gelegt hatte. Sie lächelte unddoch die weinte auch. Sie würde ihn nie wieder sehen. Es blieb ihr nur och die Erinnerung. Sie wusste nicht ob sie weiter gehen wollte und sah zu Brandon, der ebenso glasige Augen hatte.
"Wir werden leben, Brandon. Wir werden glücklich sein. Für sie alle." Er lächelte leicht und sie nahm ihn an die Hand.
Sie gingen wieder zurück in den Hof und sie sahen wie in den Zimmern des Stallmeisters ein Licht brannte. Sie traten dort ein und sahen eine alte Frau mit einem trockenen Stück Brot in ihrer zittrigen Hand und einem halbvollem Krug Med in der anderen.
"Ihr müsst die Reisenden sein. Bitte setzt euch."
Sie saßen sich, ihr gegenüber und als Anne ihr Gesicht nun genauer betraten konnte erkannte sie sie. Es war jene Frau die stehts in ihr Fenster gesehen hatte. "Wer seid ihr?"

"Das interessiert euch nicht wirklich M'Lady." sagte sie und trank ein schluck. Brandon sah sie verwirrt an, als sie nicht darauf erwiederte.  "Ihr wollt wissen wieso ihr die Visionen habt. Ihr habt sie, weil ich euch als würdige Nachfolgerin sehe. Ihr seid eine Seherin, My Lady. Ihr werdet Opfer nehmen, die auch ich genommen habe. Wenn euer erstgeborenes Kind seinen 16 Namenstag feiert, werdet ihr erblinden und die Welt nur noch durch die Gabe sehen können. Es wird großes Unheil kommen, Lady Tagaryen. Bereitet euch vor. Die Toten werden euch nieder schmettern." Anne rammte ihr mit voller Wucht das Messer in den Hals. Nicht für diese Vision. Nein. Für alles. Für die stunden, an denen sie an sich selbst gezweifelt hatte und alles das sie jemals wütend gemacht hatte. Alles trat auf diesen einen Moment zurück.
Einen kurzen Moment später, stand sie auf und ging zu den Pferden. Brandon verstand gar nichts mehr und packte sie am Arm. "Lady Tagaryen? Anne, wovon sprach sie? Visionen?"

ps.: ganz kurz, ich werde noch weiterschreiben weil es mich nervt das Anne's Geschichte nicht vollendet ist. Es werden noch 2-3 Kapitel kommen, aber ich weiß noch nicht wann. ich nehme mir nächste woche vor

HER DUTY ~ Sometimes duty is the death of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt