HER DUTY ~ Sometimes duty is the death of love

42. Drachenstein

Anne

Seit Wochen waren sie nun in diesem Schiff und sie konnte nicht mehr. Ihr ging es nicht gut. Sie war nicht für das Schiff geschaffen.. Das Schauckeln, das Meer. Es war so beängstigend. Doch jetzt war der Moment da, in dem sie anlegten. Jon hatte sie an Deck gerufen und im Moment kletterte sie die Leiter zum Beiboot hinab. Sarya war an ihrer Brust festgemacht worden und Brandon half ihr, ins bereits volle Boot.
Sie war die letzte gewesen die ins Boot sollte. Die Männer ruderten angestrengt und schon bald betraten sie die Küste.
Die Männer von Deanerys schienen schon auf sie zu warten. Es waren Wilde aus Essos und ein Zwerg mit einer fremden Frau an seiner Seite. Schien Tyrion Lannister zu sein. Der Gnom.
Bevor sie jedoch wirklich einen klaren Gedanken fassen konnte sprach er auch schon. "Der Bastard von Winterfell." Hatte er wirklich gerade einen König als Bastard beleidigt?
"Der Zwerg von Casterlystein." Sie sah sie Beide verwirrt an, doch beide lächelten sie. Jon ergriff ohne umschweife das Wort.
"Ich glaube zuletzt haben wir uns an der Mauer gesehen. Ihr habt vom Rand geschifft, wenn ich mich recht entsinne. Ihr habt euch unterwegs neue Narben eingefangen"
"Es war auch ein langer Weg. Aber wir sind beide noch da." Nun sah er zu mir und Davos. "Ich bin Tyrion Lannister." Sagte er und gab Ser Davos die Hand. "Davos Seewert."
"Ach der Zwiebelritter. Wir kämpften an der Schlacht der Schwarzwasserbucht auf gegnerischen Seiten." Erinnerte sich Tyrion.
"Zu meinem Nachteil." Entgegnete Davos trocken.
"Das ist Lady Anne. Sie steht unter meinen Schutz und ist mir eine Vertraute." Erklärte Jon, den Leuten. Ihr war nicht entgangen, das er ihren Namen nicht vollständig genannt hatte. Tyrion nickte, runzelte jedoch die Stirn. Sie schien nicht die einzige zu sein, die das bemerkt hatte.
Tyrions Miene vereiste sich, kaum bemerkbar. Sie hatte es dennoch gesehen. Es schien als hätte er erst jetzt das Kind an ihrem Körper bemerkt. Ohne weiter zu zögern, wand er sich um und stellte ihnen die fremde Frau vor. "Das ist Missandei, die engste Vertraute der Königin."
Nun ergriff sie das Wort. Anne hatte angenommen, das sie wohl kaum ihre Sprache kennen würde, doch sie wurde überrascht.
"Willkommen auf Drachenstein. Die Königin weiß wie lange so eine Reise dauert. Sie bedankt sich für die Mühe, die ihr euch ihretwegen macht. Wenn ihr nun bitte eure Waffen abgeben würdet."
Jon teilte mit mir einen Blick und sah dann zu Davos. Er lächelte und sagte: "Natürlich." Tyrion nickte ihm aufmunternd zu. Die Wilden Männer nahmen den Männern die Waffen ab und Brandon gab sein Schwert nur höchst widerwillig ab.
"Folgt mir." Sagte sie noch und ging vorraus. Ser Davos lief zu ihr und währenddessen sprach Anne mit Jon. "Wie wollt ihr mich so beschützen? Habt ihr Tyrion gesehen, als ihr keinen Familiennamen nanntet? Er ahnt das etwas nicht stimmt.."
"My Lady macht euch keine Gedanken. Ich weiß was ich tue. "
Ser Davos blieb stehen und ging an Jons linke.
"Hier hat sich viel verändert."

Langsam erklommen sie die Stufen von Drachenstein. Es war noch mühsam für sie, mit Sarya an ihr dran. Brandon bemerkte es schnell und bot seine Hilfe an, doch Anne verneinte sein Angebot.
Kurz darauf hatte Tyrion mit Jon über Sansa geredet, sie konnte nur nicht hören worum es ging, da der Wind toste. Doch kaum kam sie auch nur nahe genug ran, so kam ein Drache
so unglaublich nahe an ihren Köpfen vorbei geflogen, dass sie sich schützend, ohne zu zögern über Sarya beugte und Brandon über sie.
Erschrocken sahen sie alle, den Kreaturen hinterher und sie wechselte mit Brandon einen beunruhigenden Blick.
"Ich würde sagen man gewöhnt sich dran." Scherzte Tyrion. "Doch man tut es nicht. Kommt, ihre Mutter wartet auf euch."
Sie gingen weiter und kamen in den Thronsaal. Messandei stellte Deanerys Tagaryen vor, die auf den Beeindruckenden Thron Drachensteins saß.
Bedeckt im Hintergrund, ließ sie die Diskussion einwirken und versuchte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sie zu lenken. Noch während die Könige miteinander sprachen, kam ein Kahlköpfiger Mann auf sie zugeeilt. Die Spinne. Sie hatte ihn am Turnier der Hand kennengelernt.

Er flüsterte ihr etwas zu. Sie hörte, dass es etwas mit Theons Familie zu tun hatte. Deanerys hieß sie willkommen und schritt wieder auf ihren Thron zu. Sie wollte sie fort schicken, doch Anne musste es wissen. "Was ist mit Theon? Euer Mann, sagte etwas von den Greyjoys. Ist Theon am leben?"
"Und wer seid ihr?" stellte Deanerys eine Gegenfrage.
"Mein Name ist Anne Bolton." Beantwortete sie ihre Frage. Die Spinne schreckte auf und musterte sie nachdenklich.
"Für wahr. Ich habe von euch gehört. Ich werde eure Fragen beantworten, aber noch nicht jetzt. Ich will euch später allein sprechen." Dann wandte sie sich von ihr ab und sprach in einer anderen Sprache, zu den Wilden.
"Geht jetzt." Verabschiedete sich vorerst.
"Sind wir eure Gefangenen?" Spuckte Jon ein letztes mal heraus.
Sie zögerte, doch sagte sie schließlich:
"Noch nicht."
Sie verließen den Thronsaal und Jon kam langsam immer näher, bis er ihr zuflüsterte: "Was habt ihr mit Theon Greyjoy am hut?"