38. Ich kann nicht hier rumsitzen und nichts tun

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Anne
Während unseres Gesprächs war die Amme wach geworden. Sie zitterte und wippte hin und her. Wimmernd saß sie da und gab keinen Ton von sich. Nichts außer einem stillen wimmern und wenn man nur leicht hinhörte wusste man das sie betete. Sie wischte sich die Tränen weg, als wüsste sie was gleich passieren würde. Inzwischen hatte sie die kleinen wieder in die Wiege gelegt. Sie sah sie sich genau an. Genau hier stand sie letzte Nacht und er hatte sie geküsst. Er sagte, sie solle sich keine Sorgen machen. Sie hätte die Kontrolle. Sie erinnerte sich an den Blick der er ihr zuwarf als das Horn geblasen wurde. Doch-

"Ich kann nicht hier rumsitzen und nichts tun." sagte sie entschlossen und lief zur Tür. Natürlich stand Brandon da und hielt sie fest. Sie sah auf ihr Handgelenk, das Brandon mit seiner Hand festhielt und riss sich los.
"Ich werde nicht zulassen das noch ein Mensch stirbt, den ich liebe. Hast du mich verstanden." zischte sie und wollte an ihm vorbei. Doch er ließ sie nicht durch. Sie schrie und schlug um sich. Doch nach einer Weile weinte sie. Anne weinte und hielt sich an ihm fest. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sie brach zusammen, doch er hielt sie fest.
"Alle sind fort, Brandon. Alle die mir etwas bedeuten sterben. Meine Mutter, Freya und jetzt auch noch Ramsay. Ich kann nicht mehr. Ich bin jetzt ganz allein." Wimmerte sie.
"Nein." erwiderte er Kopfschüttelnd. Das bist du nicht. Ich werde niemals von deiner Seite weichen. Hörst du? Ich beschütze dich. Dich und die kleinen. Wenn es sein muss schlage ich alle tot, die uns im Weg sind."
Sie wimmerte weiter, doch seine Worte munterten sie etwas auf und ehe sie sich versah war sie eingeschlafen.
Mittlerweile waren Stunden vergangen. Oder auch Minuten? Sie wusste es nicht, doch nachdem sie eingeschlafen war, hatte er sie wohl ins Bett gelegt. Sie sah wie er mit seinem Schwert in beiden Händen an der Tür stand. Es schien jemand in den Gängen zu sein. Die Tür ging auf und ein Blutverschmierter Mann war im Begriff einzutreten. Doch kaum war er drinnen, hielt Brandon ihm das Schwert an dem Hals. "Wer seid ihr?"
Anne war mittlerweile aufgestanden und stellte sich schützend vor ihre Kinder.
"Ich bin Jon Schnee. Lord Kommandant der schwarzen Festung und die Burg ist unser. Solange ihr eure Klinge nicht mit meiner kreuzt seid ihr hier, willkommen."
Misstrauisch senkte Brandon sein Schwert. "Wer seid ihr, wenn ich fragen darf? Mich würde zu gern interessieren was ihr in den Gemächern des Lords macht."
Brandon und Anne tauschten verwirrte Blicke. Brandon hielt jedoch schnell die Fassung und erklärte das er Ramsays Knappe war und Anne seine Frau sei. Sie sei eine Bauerntochter. Ramsay hätte ihnen seine Gemächer gestellt, da diese am sichersten waren.
Also keiner der von Ramsay gehört hatte, würde diesem Schwachsinn glauben, doch Jon nickte und erklärte das Ramsay gefangen genommen war und das sie ihm willkommen waren. Er hatte sie während er sprach deutlich gemustert.
"Euch muss klar sein, dass ihr ihn ohne Begleitung nicht sehen dürft." erklärte er den dreien. "Hast du etwas gelernt?" wandte er sich zurück zu Brandon.
"Schmied. Aber ich bin zum kämpfen genauso gut geeignet." antwortete er. Schütz end stand er zwischen Jon und ihr.
"Wer ist die Frau?" fragte er und deutete auf Anne's Amme.
"Meine Freundin." Fiel sie Brandon ist Wort, der soeben antworten wollte.
Jon wurde immer Misstrauischer.
"Ihr sollt mir willkommen sein. Heute Abend ist eine Zusammenkunft der untergebenen Häuser. Manchen vom Volk werden auch dabei sein. Wenn es euch beliebt könnt ihr auch teilhaben."
Sie hatte ihn während des ganzen Gesprächs angestarrt. Sie wusste ja nicht ob ihr Traum wahr war. Es war gut, dass er unsere wahre Identität nicht kannte. Die kleinen würden getötet werden, sobald Sansa davon erfahren würde.
"Ich bitte euch nun die Räumlichkeiten des Lords zu verlassen. Ich werde euch andere stellen, falls ihr welche brauchen solltet."
Sagte er noch. Die Amme kam auf sie zu und nahm ihr eines der Kinder ab und sie verließen die Räumlichkeiten.

Jon Schnee

Konnte er ihnen trauen? Wer waren die wirklich? Irgendwie glaubte er ihre Geschichte nicht. Er ging und ordnete an, die Räumlichkeiten des Lords für Sansa herzurichten. Danach betrat er den Festsaal und Maester Luwin trat ein.
Sofort ging er auf ihn zu und nahm ihn in den Arm.

"Gut dich zu sehen, Jon" sagte er nachdem sie sich voneinander lösten.
"Ich habe gehört du bistLord Kommandant geworden. Aber auch vom Hochverrat. Wie hast du überlebt?" fragte der Maester verwirrt.

"Ha-" setzte er an.
"Der Gott des Feuers hat mich zu ihm geschickt, damit ich den Ungläubigen seine Macht vorführe." Melissandre trat in den Raum und fiel ihm ins Wort. Sie stellte sich an Jons Seite, woraufhin der Maester sie Skeptisch betrachtete.
"Du lässt dich mit Ketzern ein, Jon?" Fragte er weiterhin skeptisch.
"Sie war unter den anhängern von Stannis."
"Wenn wir schon beim Thema sind." warf Ser Davos ein, während er den Raum betrat. Er kaum auf Mellisandre zu und warf ein kleines Ding in ihre Richtung. Sie fing es auf und ihre Miene veränderte sich Schlagartig als es zu erkennen schien.
"Was ist das?" fragte Jon nun.
Sie schien nicht zu antworten und Davos wurde sichtlich wütender und frustrierter.
"Sagt es ihm." drängte er sie bedrohlich. "Sagt ihm, wem es gehörte."
"D- der Prinzessin Shyrin." stotterterte sie.
"Sagt ihm, was Ihr ihr angetan habt." "Sagt es ihm!"
"Wir verbrannten sie auf dem Scheiterhaufen." sagte sie unbeholfen.
"Warum?" fragte er verzweifelt.
"Die Armee steckte fest; Die Pferde starben; Es war der einzige Weg." versuchte sie sich zu erklären. Doch Davos gab ihr keine Chance.
"Ihr habt ein kleines Mädchen lebendig Verbrennen lassen!" schrie er sie an.
"Ich tue was auch immer, mein Herr mir befiehlt..." sagte sie kleinlaut.
"Wenn euer Herr befiehlt kleine Kinder zu Verbrennen, ist euer Herr böse." schrie er weiter.
"Wir stehen hier, dank ihm. Jon Schnee lebt, weil der Herr es so wollte." versuchte sie ihren Gott zu verteidigen.
"Ich habe dieses Mädchen geliebt, als wäre es mein Kind. Sie war gut und herzlich... Und ihr habt sie getötet! " er schäumte vor Wut.
"Das tat auch ihr Vater. So wie ihre Mutter. Sie wussten, es war der einzige Weg." machte sie weiter.
"Der einzige Weg, wofür? Sie starben trotzdem alle." Sagte er nun mehr frustriert. " Ihr sagtet allen Stannis wäre der Auserwählte. Ihr brachtet ihn dazu euch zu glauben und habt alle getäuscht und angelogen"

"Ich habe nicht gelogen! Ich... habe mich geirrt..." Sagte sie traurig.
"Ihr habt euch geirrt... Und wie viele mussten sterben, weil ihr euch geirrt habt?" Fragte er. Doch nun wandte er sich zu Jon. "Ich wünsche das sie hingerichtet wird. Sie hat ihre Tat gestanden."
Er wusste nicht was er davon hallten sollte. Doch solch eine Tat durfte nicht ungestraft bleiben..
"Habt ihr etwas zu eurer Verteidigung zu sagen?" fragte er sie also.
"Ich bin seit langer zeit bereit zu sterben. Wenn der Herr mit mir fertig wäre, wäre ich schon tot. Ihr wisst, der Nachtkönig kommt. Ihr wisst, das die große Schlacht noch bevor steht. Ihr wisst die Armee, der toten wird über uns kommen. Aber ihr wisst auch, dass ich euch, um zu gewinnen, behilflich sein kann."
Er kam langsames Schrittes auf sie zu und begann sein Urteil zu fällen.
"Reitet in den Süden. Wenn ihr jemals wieder in den Norden zurückkehrt, seit ihr des todes."
Sie sah ihn geschockt, aber auch enttäuscht an. Als die den Blick abwandte, stellte sie das Spielzeug auf den Tisch und ging. Ser Davos stellte sich ihr in den Weg.
"Wenn ihr jemals zurückkehren solltet, werde ich euch selbst hinrichten." drohte er ihr.
Und sie ging....

HER DUTY ~ Sometimes duty is the death of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt