Chapter 1

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You. You are my good days.

                                     ☽
»Eve,ich sage es nicht nochmal.« Rief eine Stimme nicht weit von meinem Ohr entfernt. Gähnend drehte ich mich auf die andere Seite und versuchte diese zu ignorieren. Es war doch bestimmt noch mitten in der Nacht, warum musste mich da jemand nerven? Ein Rütteln an meiner Schulter ließ mich ein Zischen und eine darauffolgende Drohung ausstoßen. Ich bin doch kein Smoothie der durchgeschüttelt werden muss. Zumindest wusste ich nichts davon.

»Ich geb's auf. Du bist ja schwerer wach zu kriegen als ein Bär der seinen Winterschlaf hält. Es ist dann nicht meine Schuld, wenn du zu spät kommst.« Unterbrach die gleiche Stimme wieder die Stille. Ich bekam noch mit, wie sich die Schritte entfernten und dann ganz weg waren. Nur langsam kamen die Worte und ihre Bedeutung bei mir an. Wozu sollte ich denn zu spät kommen? Es waren Sommerferien und dazu noch mitten in der Nacht. Mit einer Vorahnung öffnete ich erst das eine und dann das andere Auge. Als ich mich in meinem Zimmer umblickte, wurde mir klar, dass wir Morgen hatten und heute der erste Schultag nach den Ferien war.  Mit einem Ruck fuhr ich in meinem großen Bett hoch und schlug schnell die Decke zur Seite.

Ich sprang aus dem Bett, während ich fast über die Decke und meine auf dem Boden liegende Kleidung gestolpert wäre. Mit einem Blick auf meinen Wecker, der aus welchen Gründen auch immer nicht geklingelt hatte, sprintete ich ins Bad, da ich sowieso schon spät dran war. So hatte ich mir den Morgen nicht vorgestellt. Hastig putzte ich meine Zähne und wusch mein Gesicht. Danach trug ich etwas Make-Up auf, um nicht ganz wie ein Zombie auszusehen. Mein hüftlanges blondes Haar ließ ich offen über den Rücken fallen und rannte zurück in mein Zimmer. Dort holte ich aus meinen altmodischen Kleiderschrank eine einfache ausgewaschene blaue Jeans und ein gestreiftes Top heraus.

Es war zwar Sommer, aber langsam wurden die Temperaturen niedriger und die Luft kühler

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Es war zwar Sommer, aber langsam wurden die Temperaturen niedriger und die Luft kühler. Ich war sowieso kein großer Fan von kurzen Röcken oder Kleidern. Da musste schon eine große Feier oder ein besonderer Anlass anstehen, wenn mich jemand in sowas kriegen wollte. Nachdem ich angezogen war nahm ich meinen schwarzen Rucksack von meinem Schreibtischstuhl und überprüfte, ob ich alles hatte. Als ich ihn gerade wieder schließen wollte, fiel mir auf, dass ich mein Bio-Buch gar nicht eingepackt hatte.

Ich schaute in jeder Ecke meines Zimmers nach, fand es aber nicht. Ich beschloss am Nachmittag danach zu suchen, wenn die Schule aus war, da ich jetzt keine Zeit mehr hatte. Meine beste Freundin Claire würde mich schon mit in ihr Buch gucken lassen. Zumindest hoffte ich, dass unsere Biolehrerin nicht ausgerechnet heute ihre Drohung wahrmachte und uns auseinandersetzte, weil wir zu viel redeten. Ein letztes Mal ließ ich meinen Blick durch mein unordentliches Zimmer schweifen.

Ich sollte wirklich mal wieder aufräumen, es war auch kein Wunder, dass ich in diesem Chaos nichts fand. Seufzend schloss ich die Tür hinter mir und rannte die zwei Holztreppen nach unten in unsere Küche, wo mein Bruder schon auf mich wartete. Er saß auf einen der Barhocker und tippte etwas auf seinem Handy.

»Morgen.« Grummelte ich und nahm mir einen Apfel aus der Schale, die auf dem großen Esstisch aus Eichenholz stand. Mein Bruder sah von seinem Handy auf und lächelte.

»Guten Morgen Schwesterherz.« Ich konnte nicht verstehen, wie man schon so früh am Morgen so gut drauf sein konnte. Ich brauchte immer etwas, bis ich richtig wach und vollständig zurechnungsfähig war. Aber mein Bruder Mason und ich waren uns bis auf die blonden Haare und unseren Humor nicht weiter ähnlich. Ich kam nach unserem Vater und er nach unserer Mutter. Sie war genauso fröhlich und gut gelaunt, egal zu welcher Tageszeit.Während mein Dad und ich der Inbegriff eines Morgenmuffels waren. Ich biss von dem Apfel ab und lehnte mich gegenüber von meinem Bruder an die Theke.

»Beeil dich etwas, wir sind sowieso schon spät dran.« Rief er, während er seltsam mit seinen Händen wedelte und sein Handy in die Hosentasche steckte. Ich lachte und entsorgte den Apfelstiel. Danach gingen wir gemeinsam in den kleinen Flur, wo ich mir meine weißen Sneakers und eine schwarze Strickjacke anzog. Ungeduldig wippte er mit dem Fuß, als ich das letzte Mal in unseren riesigen Wandspiegel sah und meine Kleidung und Haare richtete.

»Hast du's? Sonst fahre ich ohne dich und du kannst laufen oder Bus fahren.« Gab er weniger gut gelaunt von sich.

»Ist gut, ich bin ja schon fertig.« Rief ich während ich mit den Augen rollte. Der soll nicht so einen Stress machen, ich bin ja schließlich kein D-Zug.

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt