Chapter 18

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Who are we?


Sicher war das auch irgendwie schön, nur fürchtete sich der unsichere Teil von mir, davor, dass es ihm nicht so geht und es für ihn nur irgendein weiteres Spiel oder eine Herausforderung ist.

Eine plötzliche Berührung an der Schulter ließ mich heftig zusammenzucken und ich fuhr herum.

Mein Blick fiel genau auf das grinsende Gesicht von Leila, in deren Blick, als sie meinen erschrockenen Ausdruck sah, Sorge mitschwang. Ich setzte ein ehrliches Lächeln auf und verdrängte die widersprüchlichen Gefühle für eine bestimmte Person.

Ihr Gesicht hellte sich wieder auf, während sie mich spürmisch in eine Umarmung zog.

»Guten Morgen, bin ich froh, dass ihr endlich da seid.« Rief sie fröhlich und ich musste lachen. Leila war einfach immer gut drauf und genauso verrückt wie Claire und ich. Wahrscheinlich verstanden wir uns deswegen so gut.

Jayden und ich erwiderten gleichzeitig ein »Guten Morgen.«, weswegen wir uns auch überrascht ansahen. Nach wenigen Sekunden prusteten wir los und die anderen sahen und irgendwie ziemlich komisch an. Nicht so wie, die haben sie nicht mehr alle, sondern mehr so wie, wir wissen etwas, was du nicht weißt. Alle außer Claire, diese strahlte einfach nur und ihr Blick wechselte zwischen mir und Jayden hin und her. Na toll, sie erstellte jetzt bestimmt wieder die wildesten Theorien und wird mich dann damit den ganzen Tag vollschwärmen.

Sophie und die anderen, selbst Brandon, umarmten mich kurz und ich dachte ich hatte ein Knurren hinter mir gehört. Allerdings stand da ja nur Jayden, weswegen ich diesen Gedanken gleich wieder verwarf. Er konnte ja schlecht geknurrt haben.

Ab da an grinsten die beiden Jungs nur wissend und machten mich verrückt mit ihren Kommentaren, die Jayden wiederrum lustig fand und meist selbst mit einstieg.

Als ob das nicht alles schon schlimm genug ist, sah Claire mich die ganze Zeit mit einem seltsamen Grinsen an, dass mir schon etwas Angst machte. Das dauerhaft zu machen, konnte doch nicht mehr gesund sein. Da kann man mir erzählen, was man will.

Allmählich sah ich bestimmt aus wie eine schwitzende Seekuh, denn die Sonne schien geradewegs auf uns herab. Zusammen mit der mittlerweile schwülen Luft war das keine gute Kombi.

Da es den anderen wohl auch so ging, beschlossen wir rein zu gehen. Als ich gerade dabei war, die drei Stufen zum Eingang hochzugehen, nahm ich eine hauchzarte Berührung an meiner Hand war. Ich schielte nach unten und entdeckte eine weitere Hand, die meine wohl gerade gestreift hatte. Jaydens Hand.

Wie auf Kommando fing diese Stelle an zu kribbeln und mir wurde noch wärmer, als mir sowieso schon war.

Krampfhaft hielt ich mich gerade noch davon ab, zu ihm zu sehen. Ich konnte nicht schon wieder riskieren, mich in seinen Augen zu verlieren. Ich wollte gar nicht wissen, wie es für Außenstehende aussehen musste, wenn ich ihn immer wie eine Irre ansah, ohne zu blinzeln.

Wenn ich das bei jemanden beobachten würde, wäre ich schon kurz davor ihn einweisen zu lassen. In dem Fall müsste ich mich wohl selbst einweisen.

Nicht heute. Erst wenn es wirklich schlimmer wird. Dachte ich ironisch und blickte stattdessen auf die zweiflüglige Tür, die gerade aufschwang und einen Blick auf unsere langweilige Eingangshalle freigab.

Sah die schon immer so schlimm aus, als würde sie gleich in ihre Bestandteile zusammenfallen?

Kopfschüttelnd entfernte ich mich von Jayden, der die ganze Zeit neben mir lief und holte stattdessen zu Claire auf, die wieder an Brandon klebte. Ich tippte sie an der Schulter an, was sie zusammenzucken ließ. Ich unterdrückte ein Lachen und deutete mit einem Blick an, dass wir unter vier Augen reden mussten. Sie nickte, entschuldigte sich kurz bei Brandon, während wir die anderen vorbeiließen und mit etwas Abstand das Schlusslicht bildeten.

»Also wie war dein Date?« Rückte ich mit der Sprache raus, da mich das die ganze Zeit schon brennend interessierte. Sie strahlte. So sah ich sie immer nur, wenn ich mich dazu überreden ließ, eine Folge ihrer heißgeliebten Soap zu gucken. Allein schon bei dem Gedanken daran, verzog ich gequält das Gesicht.

Durch diese Serie hatte ich nicht nur wertvolle Lebenszeit, sondern auch meine Vorliebe zu süßen Latinos verloren. Sie waren in meinem Ansehen, nach Ende dieser Serie, drastisch gesunken.

Auch wenn man nicht alle unter einen Hut stecken konnte, war es jetzt eh nicht mehr wichtig. Denn jetzt stand ich mehr auf so...Jayden. Warum mich selbst belügen? Ich bin in Vollpfosten alias Jayden verliebt.

»Umwerfend, er hat mich erst von zu Hause abgeholt, dann sind wir in so ein schickes Restaurant gegangen, du weißt schon, so eins wie in den Filmen...-« ich nickte verstehend. »-...und dann waren wir noch im angrenzenden Park spazieren und haben uns geküsst.« Letzteres flüsterte sie, damit das nicht gleich jeder mitbekam.

Ich sah sie erst etwas perplex und verwirrt an. Bis mir einfiel, dass ich sie ja nach ihrem Date gefragt hatte.

»Ich glaub's ja nicht, das ist toll.« Auch, wenn mir diese übertrieben optimistische Art nicht ganz so lag, verpackte ich meine Worte mit so viel Ehrlichkeit, dass sie selbst Claire überzeugten, die mich erst etwas kritisch musterte. Denn ich freute mich wirklich sehr für sie.

Sie wollte noch irgendwas sagen, wurde aber unterbrochen, als die anderen, die vor uns liefen, anhielten und sich nun darüber unterhielten, was jeder jetzt hatte. so wie ich mitbekam hatten die Jungs jetzt Physik, während Claire und Sophie Chemie und Ich und Leila Biologie hatten. Das und der Literaturkurs waren die einzigen beiden Fächer, die Claire und ich nicht zusammen hatten. Umso froher war ich, das Leila sich auch hierfür entscheiden hatte.

So verabschiedeten wir uns von den anderen und Jayden wäre nicht Jayden, wenn er nicht wieder eine Szene veranstalten würde. Als ich mich gerade mit einem einfachen »Bis dann« abwenden wollte, drehte er mich wieder ruckartig zu sich um, brachte mich somit zum straucheln und ich fiel geradewegs in seine Arme. Er lachte, während ich ihm auf die Brust schlug, wo ich peinlich berührt feststellen musste, dass sie ziemlich fest und definiert war.

Okay, ich kam schon wieder vom Thema ab. Das Ende vom Lied war dann, dass er mich überschwänglich umarmte und mir einen Kuss auf die Hand hauchte, der mich wie eine Tomate anlaufen ließ, was ihm und den anderen natürlich nicht entgangen war.

Ich war wirklich die, die peinliche Situationen regelrecht anzog.

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt