Chapter 13

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Liebe muss nicht perfekt sein, sondern echt.

                                      ☽
»Ich fahre dich.« Kam es prompt von hinten. Mit zusammengekniffenen Augen drehte ich mich um. Und welch eine Überraschung, das Gesagte kam von niemand anderen als den breit grinsenden Jayden. Konnte der eigentlich auch noch etwas Anderes als dämlich grinsen? Das ging einen echt auf den Keks. 

»Nein danke, aber ich laufe.« Erwiderte ich giftig. Wenn er wenigstens normal gefragt hätte und nicht gleich festgelegt hätte mich zu fahren, hätte ich vielleicht darüber nachgedacht. Aber so...so nicht mein Lieber.

»Wirklich nicht?« Fragte er ein weiteres Mal und sah hoch zum Himmel. Ich tat es ihm nach und bereute es sofort. Dunkle Wolken zogen auf und es würde nicht mehr lange dauern, bis es anfing zu regnen. Aber ich würde allein schon aus Prinzip nicht mit ihm mitfahren.

»Nein, wirklich nicht.« Wiederholte ich. Es war mir egal, ob ich jetzt eine halbe Stunde im strömenden Regen laufen musste. Auf dieser Tour kam er mir nicht.

Er stand noch einige Minuten stumm da, bevor er nickte und sich umdrehte. In dem Moment fing es an zu stürmen und einzelne Tropfen fielen zu Boden. Okay, meine Sturheit war mir wirklich manchmal im Weg.

Es war mir nun doch nicht mehr egal, wenn ich nass wurde und dreißig Minuten im Regen, stimmten mich dann doch um.

»Halt, warte!« Rief ich als er einige Meter von mir entfernt war. Er blieb stehen und drehte sich um. Mein Blick flog über den nun leeren Schulhof. Die anderen waren alle schon weg, also hatte ich keine andere Wahl. Entweder nass werden oder mit dem nerv tötenden Jayden in einem Auto sitzen. War beides nicht besonders toll, aber ich entschied mich dann doch für die zweite Wahl.

Ich lief einige Schritte auf ihn zu. Wir blickten uns gegenseitig an, als mir klar wurde, worauf er wartete. Deswegen sah er mich auch abwartend an. Er wusste genau was ich wollte, war aber so dreist und ließ mich danach fragen.

Es kratzte etwas an meinem Ego, aber da ich nicht unbedingt wie ein nasser Hund zu Hause ankommen wollte, nuschelte ich:

»Kannst du mich doch bitte mitnehmen?«

»Entschuldige, ich habe dich nicht gehört.« Erwiderte er mit einem fiesen Grinsen. Wäre ich nicht auf seine Hilfe angewiesen, würde ich ihm jetzt mal meine Meinung geigen. Aber so atmete ich tief durch. Oh, das gab Rache.

»Ich habe gefragt, ob du mich doch mitnehmen kannst.« Erwiderte ich nun etwas lauter und bemüht freundlich zu klingen. Mit zusammengepressten Lippen sah ich ihn an und wartete auf seine Antwort.

Daraufhin nickte er nur und drehte sich wieder um. Mit schnellen Schritten lief ich ihm nach, bis er vor einem dunkelgrauen Mercedes stehen blieb.

 Mit schnellen Schritten lief ich ihm nach, bis er vor einem dunkelgrauen Mercedes stehen blieb

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Mit offenem Mund starrte ich das Auto an. Es war ein wirklicher Traum und ich musste sagen, Jayden hatte Geschmack.

Jayden bemerkte meinen Blick, lächelte nur überheblich und hielt mir die Beifahrertür auf. Diesmal ignorierte ich es, da ich noch zu überwältigt von diesem Auto war.

Um mich wieder zu fassen hielt ich mir vor Gedanken, dass das hier nicht irgendein Auto, sondern das von Jayden, dem überheblichem arroganten Vollpfosten war, von dem ich nichts wollte, außer, dass er mich bei diesem scheiß Wetter nach Hause fuhr.

Also stieg ich ein und schnallte mich an, während er die Tür wieder schloss und um das Auto herum joggte und sich dann auf den Fahrersitz fallen ließ.

Der Motor brummte auf und schon fuhren wir los. Die Fahrt über herrschte Stille, bis auf die Regentropfen die in gleichmäßigen Abständen auf die Windschutzscheibe fielen.

Mein Blick war nach draußen auf die vorbeiziehende Landschaft gerichtet. Während ich Jayden immer wieder sagte, wo er lang musste.

»Gehst du zu eigentlich zu der Party?« Unterbrach Jayden die Stille. Ich sah ihn verwirrt an.

»Welche Party?« Fragte ich.

»Die Party am Freitag von Tim aus der Zwölften.« Jetzt wo er es sagte, fiel es mir wieder ein. Ach, die Party. Claire hatte das heute beiläufig erwähnt, aber ich hatte es wieder vergessen, da ich eigentlich nicht hinwollte.

»Ich weiß nicht, gehst du?« Fragte nun ich ihn. Er sah mich kurz an, bevor er den Blick wieder auf die Straße richtete.

»Kommt darauf an, ob du gehst.« Antwortete er verschmitzt. Ich schüttelte nur belustigt den Kopf.

»Das ist doch ein Scherz oder?« Jetzt war es an ihm, den Kopf zu schütteln.

»Nein, mein voller ernst.« Er sah mich mit einem intensiven Blick an. Ich musste schlucken, da mir plötzlich unglaublich heiß wurde und bei seinen Worten ein Kribbeln durch meinen Körper fuhr.

Okay, mittlerweile sah ich ein, dass er das Ganze wirklich ernst meinte.

»Ich schätze, ich werde nicht hingehen.« Erwiderte ich ehrlich. Er nickte abwesend. Nach diesem kurzen Gespräch gerieten wir wieder ins Schweigen, bis unser weißes Einfamilienhaus in Sicht kam. Jayden parkte genau auf dem Bürgersteig vor der Eingangstür. Ich wandte mich wieder ihm zu.

»Danke.« Nuschelte ich wieder. Ich bemerkte nur allzu gut, die angespannte Stimmung zwischen uns. Ich wusste nicht woran das lag, aber ich wusste das ich schnellstmöglich aus dem Auto raus musste.            

»Nicht dafür. Wir sehen uns morgen.« Zum Schluss hin lächelte er. Ich erwiderte es und verabschiedete mich ebenfalls mit einem »Bis Morgen.«

Wenn Jayden nicht den Badboy und arroganten Arsch raushingen ließ, war er eigentlich gar nicht so schlimm, wie ich dachte. Mit diesem Gedanken stieg ich aus und schloss die Tür hinter mir.

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt