Chapter 12

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I think the hardest Person to love is yourself.

                                 ☽
Nach weiteren fünf Minuten kam Frau Gerge endlich und wir konnten mit der Stunde beginnen. Nun war es nicht mehr eine dreiviertel, sondern nur noch eine halbe Stunde.

Ich wusste wirklich nicht, warum sie immer zu spät kam, aber Claire und ich hatten eine Vermutung. Sie hatte eine heimliche Affäre mit Herr Geier, oh, Verzeihung, Herr Greier. Das wäre gar nicht so abwegig.

Kurz bevor die Stunde um war, tippte Claire mich an, sodass ich meine Aufmerksamkeit auf sie richtete.

»Was ist da nun eigentlich zwischen Jayden und dir?« Ich stieß die Luft aus. Sie sagte das zwar mit einem frechen Grinsen aber wegen ihrem intensiven Blick wusste ich, dass es ihr ernst und ihr meine Antwort wichtig war. 

»Zwischen uns läuft nichts und wird auch nie etwas laufen.« Antwortete ich mit ernsten Blick. Ich wusste nicht wen ich versuchte, mehr zu überzeugen. Claire oder doch mich. Denn mittlerweile war ich mir nicht mehr sicher.

»Wenn du es sagst.« Erwiderte sie darauf und wandte ihren Kopf mit einem Lächeln auf den Lippen wieder nach vorne. Ich richtete meine Aufmerksamkeit ebenfalls wieder auf Frau Gerge, die gerade einen Satz auf Französisch an die Tafel schrieb. In dem Moment klingelte es und die anderen sprangen auf.

Sie versuchte erfolglos die anderen aufzuhalten, die bereits aus der Tür stürmten und ihre Worte gingen im Lärm der anderen unter. Claire und ich packten in Ruhe unsere Sachen ein und verließen dann als Letzte den Raum.

Es tat gut zu wissen, dass endlich Schluss war und wir nach Hause gehen konnten.

Während wir an unseren Spinten ankamen und die Sachen reinwarfen, was bei mir nicht sonderlich einfach war, da in meinem Spint Chaos herrschte, na gut eigentlich tat es das überall bei mir, rief ich Claire zu:

»Ich muss nochmal kurz auf Toilette. Du kannst schon mal gehen. Ich wünsche dir viel Spaß bei eurem Date heute Abend und du musst mir dann unbedingt sagen wie es lief. Bis morgen.« Wir umarmten uns kurz und mit meinem Rucksack über der Schulter schlenderte ich zur Toilette.

Nachdem ich Hände gewaschen hatte, wollte ich die mit Sprüchen beschriebene Toilettentür öffnen, als sie im gleichen Moment schon nach innen aufschwang ich mit jemanden zusammenstieß.

»Oh...das tut mir wirklich leid.« Nuschelte ich mit gesenktem Kopf.

»Alles gut, nicht so schlimm.« Antwortete mir eine vertraute Stimme. Ich hob doch den Kopf und blickte genau in das lächelnde Gesicht einer Brünette. Eines der Mädchen, aus Jaydens Clique. Um genau zu sein, Brandons Schwester.

»Du bist doch das Mädchen, was uns die Schule gezeigt hat.« Redete sie gleich weiter und ihr Lächeln wurde breiter.

»Ja, die bin ich.« Antwortete ich kurz und wippte unsicher mit dem Fuß.

»Evelyn, oder?«

»Ja und du bist...« Ich musste feststellen das ich nicht so ein gutes Gedächtnis, was Namen, anging hatte, denn ihrer war mir auch entfallen. Toll Evelyn, noch peinlicher geht es ja gar nicht.

»Leila.« Half sie mir und ich lächelte dankend.

»Ja richtig, sorry.« Sie wedelte abwertend mit der Hand.

»Schon gut. Ich konnte mich ja nicht mal richtig vorstellen, das hat Jayden ja übernommen.« Ich nickte nur zustimmend, während sie weiterbrabbelte. »Er kann manchmal echt ein richtiger Volltrottel sein.«

»Wem sagst du das.« Flüsterte ich. Aber da sie plötzlich anfing zu lachen, hatte sie es doch gehört. Ich musste auch grinsen.

»Endlich mal jemand, der es genauso sieht.« Antwortete sie, als sie sich wieder etwas beruhigt hatte.

»Sehen es die anderen etwa nicht so?« Fragte ich überrascht. Wenn er rund um die Uhr bei mir wäre, würde ich vermutlich schon durchdrehen und da untertrieb ich schon maßlos.

»Nein, sie himmeln ihn wortwörtlich an.« Ich riss geschockt die Augen auf.

»Nicht wirklich.«

»Oh doch und wie.« Erwiderte sie.

So quatschten wir bis wir aus dem Schulhaus raustraten miteinander und Leila wurde mir immer sympathischer, da sie genauso war wie ich und wir uns gut verstanden. Ich kannte zwar noch nicht den Rest der Clique, aber ich wusste, dass sie auf jeden Fall am ehesten zu einer guten Freundin werden könnte.

Leila steuerte auf ihre Freunde zu. Während ich mehr unfreiwillig hinterher lief.

Natürlich war auch Jayden dabei, der mich mit einem Grinsen ansah. Ich ignorierte ihn und flüsterte ein leises »Hey.« Als wir bei ihnen ankamen. Alle lächelten mich freundlich an.

Jetzt erst fiel mir auf, dass Brandon nicht mit dabei war. Ich zählte eins und eins zusammen und kam darauf, dass er vermutlich Claire nach Hause brachte.

Ich musste schon sagen, er hatte sich inzwischen ein paar Extrapunkte dazuverdient und wenn er weiter so machte, war ich auch nicht mehr so skeptisch ihm gegenüber.

»Du musst dich unbedingt morgen in der Pause mit zu uns an den Tisch setzen.« Holte mich Leilas Stimme aus den Gedanken.

»Ich weiß nicht.« Antwortete ich unsicher. Ich mochte sie wirklich, aber das hieß auch, das Jayden mit am Tisch saß. Er gehörte schließlich auch mit zur Gruppe, ich glaube er war sogar so etwas wie ihr Anführer. Okay, das klang ziemlich nach Gangstersprache. Sie waren ja nicht irgendeine organisierte Mafiagang bei der Jayden der Boss war.

Er war einfach, der, zu dem alle aufsahen und dessen Meinung den anderen wichtig war.

»Ach komm schon, das wird lustig. Die anderen würden sich auch freuen oder?« Sie sah in die Runde. Alle nickten bekräftigend. Toll, da kam ich jetzt nicht mehr raus.

»Also gut.« Stimmte ich gezwungener Maßen zu. Sie quiekte auf und umarmte mich stürmisch.

»Ich freue mich schon, bis morgen also.« Rief sie, als sie sich von mir löste. Ich nickte und mit einem Winken verabschiedete ich mich von den anderen. Sie erwiderten diese Geste und lächelnd drehte ich mich um.

Ich war kaum drei Meter von ihnen entfernt, als eine raue vertraute Stimme hinter mir ertönte.

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt