Chapter 43

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Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen sind alle gleich.

                                  ☽
Ein lauter Knall und ein penetranter Geruch rissen mich aus meinem Schlaf und mit müden Augen blickte ich mich im Raum um. Nichts. Hatte ich mir das gerade nur eingebildet?

Ich wusste nicht, wie spät es war und wie viel Zeit vergangen ist, aber ich musste wohl irgendwann eingeschlafen sein.

Wieder ertönte ein Knall und danach Schreie. Oh oh. Schreie bedeuteten meist nichts Gutes. Außer Freudenschreie. Aber die hören sich nicht wie welche an. Ruhe bewahren Evelyn.

Ich rüttelte an den Ketten, in der Hoffnung, dass sie sich vielleicht durch magische Weise öffnen, was sie natürlich nicht taten.

Nochmal meine jetzige Lage festhalten. Ich war gefesselt und hatte nichts um das zu ändern. Was sagt mir das? Ich muss warten, bis jemand kommt und mich aus diesen beschissenen Dingern befreit. Und wenn es dieser Psycho Axel, oder wie auch immer er hieß war, dann musste ich ihn irgendwie ausschalten, um dann fliehen zu können.

Nicht der beste Plan, aber immerhin hatte ich einen.

Wie auf Kommando öffnete sich die Tür und ein gereizter Axel platze herein. Mit großen Schritten lief er auf mich zu. Dann holte er einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und begann, meine Fesseln zu öffnen. Jackpot. 

»Du kommst mit, dein kleiner Alpha ist hier. Deswegen gibt es eine kleine Planänderung.« Zischte er wütend. Moment mal, Jayden war hier? Ich konnte nicht verhindern, wie sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen schlich. Er war tatsächlich hier, um mich zu retten.

Und ich musste dringend zu ihm. Nachdem er nun alle Fesseln geöffnet hatte, stand ich mit schmerzen Beinen vor ihm. Dann startet jetzt die Operation: Axel ausschalten und von hier verschwinden. Wird schon schiefgehen.

»Au...mein Bein tut weh. Kannst du mal gucken ob es angeschwollen oder verletzt ist?« Jammerte ich und sah ihn flehend an. Er sah mich erst etwas argwöhnisch an, wandte dann aber seinen Blick meinem Bein zu. Ha, von wegen ich kann nicht schauspielern. Ich wäre eine tolle Schauspielerin. Okay, nicht der richtige Zeitpunkt und Ort um darüber nachzudenken. Zurück zum Plan.

Ich ballte meine Hand zur Faust und schlug ihn mit voller Kraft ins Gesicht. Er taumelte zurück und bevor er irgendwas tun konnte, holte ich dieses Mal mit meinem Bein aus und trat ihm zwischen die Beine. Er ging mit schmerzverzerrten Gesicht zu Boden.

Schnell rannte ich zur Tür. Rechts oder links? Och man, okay einfach irgendwohin, nur weg von dem Psycho.

Also rannte ich nach links und dachte wieder an Axel. Schnell warf ich einen Blick über die Schulter, um festzustellen, dass er mich nicht verfolgt. Ich habe es tatsächlich geschafft, einen Werwolf für kurze Zeit auszuschalten. Zwar tat mir jetzt meine Hand weh, mit der ich ihn geschlagen hatte, aber das war es mir wert gewesen.

Es kam eine Abzweigung, bei der ich mich dieses Mal für rechts entschied. Die Schreie waren nur noch vereinzelt, aber ich kam ihnen näher. Vielleicht war das keine gute Idee, aber ich hatte so ein Gefühl, dass ich dorthin musste.

Nun kam eine Metalltreppe in Sicht, die ich ohne weiter darüber nachzudenken, hochrannte. Jetzt mischten sich Stimmen unter die Schreie und eine davon ließ mich vor Erleichterung lächeln.

So schnell, dass ich mich schon selbst über mich wunderte, da ich mich sonst wie eine Schildkröte fortbewegte, stieg ich, zwei Stufen auf einmal nehmend, nach oben.

Naja vielleicht steckt in mir, tief in mir, ja ein Profisportler. Okay, nein, das war wohl etwas zu sehr übertrieben. Deswegen nehme ich es gleich wieder zurück.

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt