Chapter 25

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Sobald du deine eigenen Fehler akzeptierst, kann keiner sie mehr gegen dich verwenden.

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Als er den Wagen nach weiteren Minuten anhielt, machte ich keine Anstalten auszusteigen. Der Schock saß noch zu tief und ich war auch noch vollkommen in Gedanken vertieft.

Was war das dort am Waldrand?

Es machte mich verdammt unruhig. Ich wusste nichts von gefährlichen wilden Tieren hier in der Gegend. Davon hätte mir man erzählt. Vor allem Mason hätte mir verboten, in den Wald zu gehen.

Aber was brachte mir das, wenn ich weiter spekulierte? Solange ich nicht mehr darüber weiß, musste ich diese Sache erstmal vergessen.

Mit diesem Gedanken sah ich nach draußen auf das mit bunten Lichtern beleuchtete Haus. Es war groß und man hörte die laute dröhnende Musik die von drinnen kam. Die Party war schon im vollen Gange, denn mittlerweile hielten sich hier draußen auch Leute auf, die wohl schon zu tief ins Glas geguckt hatten.

Bis vor einigen Minuten hatte ich mich noch auf die Party gefreut und jetzt würde ich am liebsten wieder umdrehen, nach Hause gehen, mich in mein Bett verkriechen und hoffen das mich dieses Monster-Tier, was auch immer, nicht noch in meinen Träumen verfolgte.

Aber diesen Gedanken konnte ich gleich wieder verwerfen, da ich nun einmal hier war. Mit Jayden. Also warum machte ich da nicht das Beste draus?

Ich holte tief Luft und wollte gerade aussteigen, als ich von irgendwas zurückgehalten wurde. Mit verwirrten Blick sah ich zu meiner Hand, die immer noch mit Jaydens verschränkt war.

Ich ließ seine Hand los und sah in an. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen und er sah mich besorgt an. So als würde er stumm fragen, ob wieder alles gut wäre. Deswegen nickte ich und wir stiegen aus.

Die frische Nachtluft schlug mir entgegen und ich schlang die Jacke enger um mich. Als ich die Jacke Jayden zurückgeben wollte, hatte er nur abgewinkt und gemeint, dass ich sie behalten könne.

Das kam mir in diesem Moment recht. Denn mir war nicht nur wegen den plötzlichen Temperaturumschwung -im Gegensatz zu hier, war es in seinem Auto schön warm- sondern auch wegen etwas ganz anderem kalt.

Aber dieser weitere Grund war jetzt erst einmal nebensächlich, denn ich musste mir jetzt erstmal einen Weg durch die betrunkenen Menschen bahnen. Während ich weiter mit den schupsenden und drängenden Leuten zu kämpfen hatte, griff plötzlich eine Hand nach meiner.

Ich wirbelte herum und wollte schon zu einem Schrei ansetzen, als mir klar wurde, dass es nur Jayden war.

In einer anderen Situation hätte ich mich wieder von ihm losgerissen, aber ich wollte jetzt einfach so schnell wie möglich hier weg, bevor ich noch auf dem Boden landete und als Fußabtreter benutzt wurde.

Mit viel Anstrengung waren wir endlich bei der weißgestrichenen Eingangstür, an der langsam die Farbe abblätterte, angekommen. Dort stand schon ein ziemlich betrunkener Tim, der uns mit seinen Händen wild zu verdeutlichen versuchte, dass wir eintreten sollten.

Ich musste zugeben, auch wenn das hier meine erste Party war, konnte ich mir schon denken, dass Tim legendäre Partys schmiss.

Es war sowieso irgendwie krass, dass das hier wirklich meine allererste richtige Party war. Wenn ich so darüber nachdachte hatte Mason mich immer geschickt aus sowas rausgehalten.

Vielleicht war das auch gut, denn so hatte ich kein plötzliches Alkoholproblem oder etwas getan, was ich im Nachhinein bereute.

Na gut, es gab immer etwas, was man bereute, was man hätte besser machen können, denn jede richtige Entscheidung wird einem erst nach der Falschen klar, aber nicht so etwas Gravierendes in dem Sinne, wie eine leichtsinnige Sache, zum Beispiel jemand Fremdes küssen oder sogar mit ihm ins Bett steigen.

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt