Chapter 35

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Ohne Eifersucht, würde auch keine Liebe existieren.

                                   ☽
2 Wochen später

Ein lautes Klopfen ließ mich aus meinem Schlaf hochschrecken. Verwirrt strich ich meine zerzausten Haare aus dem Gesicht und blickte wütend zur Tür.

Immer noch wurde wie verrückt dagegen geklopft, sodass ich schon Angst bekam, sie hätte gleich ein Loch.

»Es ist Wochenende. Also was ist?« Zischte ich genervt und augenblicklich wurde es still. Na geht doch. Zufrieden ließ ich mich wieder in mein weiches Kissen fallen.

Als ich gerade wieder meine Augen schließen wollte, wurde die Tür mit Schwung aufgerissen und knallte gegen die Wand.

Erschrocken, aber gleichzeitig auch wütend fuhr ich wieder im Bett hoch und blickte in die amüsierten Gesichter von meinem Bruder und Jayden.

Bei letzterem blieb mein Blick verwirrt hängen und ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Soweit ich weiß, hatten wir uns gar nicht für heute verabredet.

»Einen schönen guten Morgen, Schwesterherz.« Trällerte plötzlich Mason und ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Der will mich doch gerade verarschen. Das ist jetzt nicht sein Ernst?

»Steck dir dein guten Morgen Geplänkel sonst wo hin. Warum hast du mich geweckt?« Antwortete ich mit angestrengt ruhiger Stimme.

»Entschuldige, aber nicht ich habe dich geweckt, sondern wir. Falls du Jayden neben mir noch nicht gesehen hast.« Erwiderte er ernst und als Antwort zeigte ich ihm meinen Lieblingsfinger. Er grinste und warf mir einen Luftkuss zu.

Da es einfach noch zu früh war und er mir gerade auf die Nerven ging, schnappte ich mir eins meiner vielen Kissen und schleuderte es mit Wucht in seine Richtung. Ich reckte lachend meine Faust in die Luft, als es ihn mitten ins Gesicht traf. Jayden versuchte auch vergeblich ein Lachen zu unterdrücken, während Mason das heruntergefallene Kissen aufhob und mit angepissten Blick zurückschoss.

Geschickt wich ich noch rechtzeitig aus, sodass es links von mir, an der Wand zu Boden fiel. Breit grinsend sah ich Mason an und streckte ihm die Zunge raus. Seine einzige Reaktion war ein Schnauben.

Durch diese Aktion war ich nun auch endgültig wach. So stand ich mit trägen Schritten aus meinem Bett auf und lief zu den beiden, die immer noch am Türrahmen lehnten.

»So, da ihr mich jetzt geweckt habt, könnt ihr auch wieder runtergehen. Tschüss.« Antwortete ich zuckersüß und schlug ihnen die Tür vor der Nase zu.

Tja, wer mich unschön aus meinem Schlaf reißt, muss mit Konsequenzen rechnen.

Mittlerweile waren schon zwei Wochen vergangen, seit dem Date mit Jayden. Wir waren in einer Art Beziehung. Zumindest sagten das die anderen und die ganze Schule hat das auch schon mitbekommen.

Weswegen mich alle Mädchen, denen ich über den Weg lief, auch ihren besten Killerblick zuwarfen. Am Anfang hatte ich mir noch darüber Gedanken gemacht und es störte mich, aber mittlerweile war es mir egal. Ich war mit ihm glücklich und er zeigte mir immer wieder, dass er mich liebte und, dass ich laut ihm, das wichtigste für ihn auf der Welt wäre.

Ich musste sagen, meine ganze Stimmung und meine generelle Ansicht bezüglich bestimmter Dinge, hatte sich dadurch zum Besseren gehoben. Außerdem hatte sich die Last meiner Vergangenheit zurückgezogen und ich konnte mich in seiner Gegenwart entspannen und selbst, wenn er mir nahe war, wurde ich nicht von den Bildern verfolgt.

Zudem akzeptierte mein Bruder Jayden auch noch und war mit uns einverstanden, während die beiden gute Freunde wurden. Es war zugleich ein Fluch als auch ein Segen, dass sie sich so gut verstanden, denn so ärgerten sie mich –wie heute- auch mal ganz gerne.

In dem Fall verhielten sich die beiden wie siebenjährige Jungs und trafen sich auch mal, ohne mich davon wissen zu lassen, um gemeinsam auf unserem Sofa zu hocken und Videospiele zu spielen.

So war das, als ich frisch geduscht und angezogen die Treppen runter lief und schon ihre lauten Stimmen hörte, jetzt ebenfalls der Fall. Ich fuhr nochmal kurz durch meine noch leicht feuchten Haare, bevor ich ins Wohnzimmer ging und die beiden seufzend ansah.

Mit Controllern in der Hand, sahen sie konzentriert auf den Fernseher. Allein Jayden warf mir einen kurzen lächelnden Blick zu, bis er wieder im Spiel vertieft war.

So ging ich in die Küche und beschloss, Frühstück zu machen, da ich mit einem Blick zur Uhr, bemerkte das es kurz nach Zehn war.

Als ich gerade dabei war, drei Gläser aus einem der Schränke zu holen, erschien neben mir ein Arm und übernahm das für mich.

Danach schlangen sich zwei starke Arme von hinten um mich. Seufzend drückte ich mich etwas näher an Jaydens Brust.

»Mittlerweile könnte man denken, dass du nicht mit mir, sondern meinem Bruder zusammen bist.« Sagte ich dann amüsiert, als er seinen Kopf in meiner Halsbeuge vergrub.

»Wir sind zusammen?« Nuschelte er nun gegen meinen Hals, was kitzelte.

»Ich...ähm...weiß nicht. Ich denke schon?« Erwiderte ich unsicher, während letzteres mehr wie eine Frage klang.

»Gut, dann sind wir uns ja einig.« Erwiderte er zufrieden und ließ mich dumm grinsen. So war meine Unklarheit bezüglich dieser Frage auch geklärt. Ich konnte ihn jetzt tatsächlich als meinen Freund bezeichnen.

»Dann wird es aber auch Zeit, dass du meine Familie kennenlernst.« Redete er weiter und ließ mein Lächeln zu einer geschockten Grimasse werden.

»Ich...ähh...was? Nein, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Was, wenn sie mich nicht mögen?« Stotterte ich zweifelnd. Ging das nicht zu schnell? War ich dafür überhaupt schon bereit? Das war ein großer Schritt.

»So ein Quatsch, sie werden dich lieben.« Auch wenn ich davon nicht so ganz überzeugt war, wie Jayden, nickte ich dann trotzdem ergeben. Strahlend nahm er mich in den Arm und wirbelte mich durch die Luft.

Lachend sah ich ihm in seine vor Freunde strahlenden Augen. Nachdem er mich runtergelassen hatte, küsste er mich kurz, aber liebevoll auf den Mund.

»Wenn das okay ist, kommen Brandon und Claire auch mit, da er ihr ebenfalls seine Familie vorstellen will. Wir wohnen ziemlich...nah beieinander.« Sagte er dann etwas leiser und sah mich fragend an. Ich nickte verstehend und atmete erleichtert auf. Ein Teil meiner Nervosität fiel von mir ab, da Claire mit dabei war. Jetzt freute ich mich sogar etwas auf dieses Treffen.

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt