Chapter 40

4.5K 166 3
                                    

Vielleicht brauchen wir manchmal eine 2. Chance, weil die erste zu früh kam.

                                ☽
Ich war jetzt schon seit drei Tagen bei Jayden, da er meinte, dass es zu gefährlich wäre nach Hause zu gehen. Mason hatte ich gesagt, dass ich in nächster Zeit nicht nach Hause kommen würde, da ich bei ihm war. Natürlich wollte er wissen wieso, aber es wäre zu gefährlich ihn ebenfalls hier mit reinzuziehen. Also dachte ich mir eine Lüge aus.

Claire und ich hatten die Tatsache, dass die anderen Werwölfe und wir nun ebenfalls Teil ihrer Welt waren, relativ schnell akzeptiert. Claire freute sich sogar, dass sie ihren Jacob gefunden hatte. Als sie das sagte, musste ich lachen. Nur Brandon war nicht so ganz begeistert, als er einen anderen Jungs Namen aus ihrem Mund hörte. Aber nachdem sie ihm das erklärt hatte, waren die Wogen wieder geglättet.

Die beiden waren wirklich ein süßes Paar und Brandon konnte Claire auch überzeugen, die nächste Zeit bei ihm zu wohnen, da sie auch in Gefahr ist. Bei ihr war es natürlich etwas komplizierter, denn sie musste ja auch noch ihre Eltern davon überzeugen.

Aber letztendlich waren sie dann doch damit einverstanden und so unternahmen wir viel zu viert, aber auch mit den anderen.

Natürlich konnten wir ja auch nicht die Schule ausfallen lassen, weswegen wir sehr zu dem Missfallen von Jayden und Brandon dort waren.

Sie waren seit meiner Begegnung mit Fernando, oder wie auch immer er hieß, angespannt und wollten uns am liebsten im Haus verbarrikadieren. Auch wenn ich in letzter Zeit ein schlechtes Gefühl hatte, man könnte sogar dazu sagen, es war die Ruhe vor dem Sturm, denn es war nur eine Frage der Zeit, wann etwas passieren würde, bestanden wir beide trotzdem darauf, unser Leben so normal, wie es in dieser Situation ging, weiterzuleben.

Gerade hatten Claire und ich unsere letzte Stunde hinter uns gebracht und waren auf dem Weg zum Eingang. Jayden, Brandon und die anderen, hatten sich krankgemeldet, weil sie wichtige Angelegenheiten, bezüglich dem bevorstehenden Sturm, wie ich es nannte, trafen.

Die frische nach Regen riechende kühle Luft schlug uns entgegen, als ich die schwere Glastür öffnete. Seit heute früh hatte es durchgehend geregnet und immer noch nicht aufgehört. Weswegen der Schulhof leer und die anderen Schüler schon weg waren.

Jayden und Brandon warteten ebenfalls etwas weiter von der Schule entfernt, um uns abzuholen. Claire war die Vorfreude, wieder bei Brandon zu sein, anzusehen. Auch wenn ich es nicht so offen zeigte, konnte ich ebenfalls behaupten, dass es mir mit Jayden genauso ging.

Der nasse Asphalt, unter unseren Füßen, war glatt, sodass unsere Schritte dementsprechend langsam und vorsichtig waren. Zu den Regentropfen, die unerbittlich auf uns niederfielen, kam auch noch der tobende Wind dazu, der uns eine freie Sicht auf den Hof versperrte.  

So bemerkten wir auch nicht den schwarzen Van, der neben uns hielt und aus dem drei bewaffnete Männer ausstiegen und uns plötzlich überrumpelten. Einen von ihnen erkannte ich wieder. Fernando oder Fernandes, wie auch immer, stand mit einem Grinsen vor uns.

»So schnell sieht man sich als wieder.« Rief er lachend und sah zwischen mir und Claire hin und her.

»Haltet sie fest.« Forderte er die drei anderen Männer barsch auf. Zwei der Männer hielten Claire an den Armen fest, während der dritte meinen linken Arm umfasste. Angst machte sich in mir breit, als ich realisierte, dass wir keine Chance gegen die vier hatten.

Aber sie wollten mich, nicht Claire. Und ich wollte nicht, dass Claire wegen mir ebenfalls in Gefahr war. Deswegen atmete ich tief durch und versuchte für einen kurzen Moment die Angst zu verdrängen.

Ich riss mich von dem Mann los, der meinen Arm festhielt und gab einem der Männer, die Claire festhielten, einen kräftigen Tritt zwischen die Beine. Er ließ ihren Arm los und krümmte sich auf den Boden zusammen.

Von dem anderen riss Claire sich los. Für einen kurzen Moment, dachte ich, dass ich schaffen könnte, ebenfalls zu fliehen, bis ich etwas Kaltes an meinem Hinterkopf spürte und ein Klicken hörte. Zitternd atmete ich ein.

»Einen Schritt weiter und eine Kugel bohrt sich in deinen Hinterkopf.« Erwiderte Fernando. Ein Wimmern entfuhr mir und ich sah zu Claire.

»Lauf! Na los, geh schon!« Rief ich ihr aufgebracht zu. Sie zögerte kurz und warf mir einen traurigen Blick zu. Ich sah sie auffordernd an. Endlich nahm sie die Beine in die Hand und rannte. Der, der sich nicht auf dem Boden krümmte, wollte ihr nachrennen, aber Fernando hielt ihn davon ab.

»Lass sie laufen. Der kleine Carter soll nur wissen, dass wir seine Mate haben.« Erwiderte er freudig.

»Das war wirklich süß von dir, aber zu schade, dass dir diese Heldenaktion später nichts mehr bringen wird.« Flüsterte er gegen mein Ohr. Ich musste hart schlucken, doch bevor ich etwas erwidern konnte, drückte er mir einen Tuchfetzen in mein Gesicht. Ein penetranter Geruch stieg mir in die Nase. Mir wurde schwindelig und kurz darauf, wurde alles schwarz.

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt