Chapter 9

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Weißt du, warum es schmerzt? Weil es sich richtig angefühlt hat.

                                      ☽
Mit schlitterten Schritten kam ich an der Eingangstür an. Mit Ruck öffnete ich sie und ignorierte die verwirrten Blicke der anderen. Ich lief quer über den Schulhof und ließ mich auf die Bank fallen, die etwas abseits auf einer kleinen Wiese unter zwei Bäume stand. Ich schloss die Augen und versuchte wieder gleichmäßig zu atmen. Dabei verdrängte ich die Bilder dieser Nacht und dachte stattdessen an Claire. Ihr Lächeln und die herzlichen Umarmungen, die einem das Gefühl gaben, als wäre man sicher und geborgen. Mason und seine Witze die eigentlich kein Bisschen lustig waren, über die ich aber trotzdem immer lachte, da ich sein Lachen so viel lustiger fand.

All das half mir dabei, dass meine Atmung wieder gleichmäßiger und ich ruhiger wurden. Das Dröhnen das auf meinen Ohren lag wurde weniger und stattdessen nahm ich das Gezwitscher der Vögel und die wirren Stimmen, der anderen, wahr.

Ich drängte all die Gedanken an den Vorfall vor vier Jahren zurück. Als ich auf meine Hände blickte, die ich in meinem Schoss gefaltet hatte, bemerkte ich, dass sie zitterten.

Ich war wütend über mich selbst. Warum musste ich ausgerechnet heute daran denken? Das musste ich schon lange nicht mehr. Es klang absurd, aber es passierte heute, nachdem ich die neuen Schüler kennenlernte. Seit Jayden hier war und diese Gefühle in mir weckte.

Das wollte ich alles nicht. Nicht, wenn es bedeutete das meine Vergangenheit mich wieder einholte. Er riss dieses Wunde wieder auf und ich wusste nicht warum.

Aber das war der Grund warum ich mich von ihm fernhalten musste. Ich kam zwar allmählich damit klar und konnte darüberstehen, aber ich wollte es nicht noch ein weiteres Mal erleben. Auch wenn Jayden so etwas nicht machen würde, reichten schon die unzähligen schlaflosen Nächte und wenn ich endlich einschlafen konnte, dann die Alpträume, die mich bis zum nächsten Morgen verfolgten.

Ich redete mir ein das es so besser wäre, auch wenn mein Herz da ganz anderer Meinung war. Aber auch wenn es jetzt weh tat, wusste ich, dass dieser Schmerz auch irgendwann vergehen würde.

Die Schulklingel riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte auf. Meine Augen fielen, in dem Meer aus Schülern, die sich versuchten durch die Eingangstür zu quetschen, auf eine ganz bestimmte Person.

Jayden.

Mit einem undefinierbaren Blick, der auf mir lag, lehnte er an der Steinwand, einige Meter entfernt von mir. Ich atmete tief durch, als ich seinen Blick erwiderte.

In meinem Inneren tobte es, obwohl ich mir doch bis eben sicher war, dass ich nichts von ihm wollte. Das war gerade schon wieder anders. Mein Körper zwang mich zu ihm hinzugehen und mich einfach von ihm in den Arm nehmen zu lassen.

Es verwirrte mich so sehr, dass ich es schaffte den Blick zu lösen. Warum war es nur so schwer? Ich schüttelte wegen mir selbst und meinen unerwünschten Gefühlen für ihn den Kopf.

Mit Blick nach vorne gerichtet und ihn ignorierend, was mir schwerfiel, lief ich schnell auf die Eingangstür zu.

Es ist besser so. Flüsterte ich mir zu, als ich durch die Tür trat und mein Herz sich zusammenzog.

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Das war das 9. Kapitel. Sorry, dass so lange nichts kam. Ich werde versuchen jetzt wo die Ferien endlich vor der Tür stehen mehr und öfter zu updaten.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und genießt die Ferien.💕☀️

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt