Chapter 20

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Wenn ich dir sage, dass dein Leben nur ein Traum ist, freust du dich oder nicht?

                                     ☽
Der Rest der Woche verging wie im Flug und zu meinem Leidwesen war heute Freitag. Was hieß Shoppen, eine der Sachen, die ich noch weniger mochte als Shrimps und die hasste ich schon abgrundtief.

Mit der Party hatte ich mich langsam abgefunden. Ich freute mich sogar etwas, denn ich hatte mir vorgenommen, etwas entspannter zu werden und endlich mal etwas Spaß zu haben.

Nur fiel meine Laune mittlerweile wortwörtlich ins Wasser. Denn draußen regnete es in Strömen und meine Haare, bei denen ich mir heute Mühe gegeben hatte, klebten jetzt in nassen krausen Strähnen in meinem Gesicht.

Dann war heute noch einer der Tage, an dem alles schieflief. Erst stieß ich mich an meiner Spint Tür, weswegen jetzt meine rechte Wange pochte und weh tat.

Dazu kam, dass ich mit jemanden zusammenstieß der einen Becher heißen Kaffee in der Hand hatte und diesen über mein weißes Shirt schüttete. Jetzt hatte ich genau dort einen riesigen Fleck.

Mit genervten Blick lief ich zu Englisch, während ich Ausschau nach den anderen hielt. Ich hatte heute noch keinen von ihnen gesehen, selbst Claire nicht. Und auch kein Jayden, der mir auf die Nerven ging. Was, wenn ich jetzt so drüber nachdachte, eigentlich mehr ein Segen, als ein Fluch sein sollte.

Im Raum angekommen, ließ ich mich in der letzten Reihe auf einen Stuhl, neben den deckenhohen Fenstern fallen.

Der Himmel war trüb und dunkel, während Regentropfen in gleichmäßigen Abständen gegen das Glas fielen.

Als ich meinen Kopf zur anderen Seite drehte, zu dem leeren Platz neben mir, bekam ich gerade mit, wie ein Rucksack neben meinen Füßen zu Boden fiel. Ich sah zwei Beine, die in eine schwarze Jeans verpackt waren und ließ meinen Blick höher gleiten, bis er bei Jaydens amüsierten Gesicht stoppte.

Ohne etwas zu sagen, ließ er sich auf den Stuhl fallen und packte seine Sachen aus. Was bildete der sich ein? Einfach auftauchen und dann nicht mal fragen, ob er sich setzen darf. So nicht.

»Da sitzt Claire.« Erwiderte ich bissig, worauf er nur lachte.

»Ich glaube, heute nicht.« Antwortete er und deutete mit dem Kopf schräg nach rechts. Dort saßen Claire und Brandon, die lachten, während ihre Hände verschränkt auf dem Tisch lagen. Schon süß, trotzdem war sie eine Verräterin. Jayden und ich hatten vier Fächer zusammen. Englisch, Musik, Kunst und Sozialkunde. Wie sollte ich das nur aushalten, wenn wir heute auch noch Kunst zusammen hatten?

Ich schnaubte und sah nach vorn, um Jayden zu ignorieren. Doch das war einfacher gesagt als getan, denn ihm kam es gar nicht in den Sinn, mich in Ruhe zu lassen, da er mich die ganze Zeit mit einem Stift pickte, weswegen ich ihn dann doch ansah.

»Neuer Trend?« Fragte er, während er auf mein Shirt mit Fleck deutete.

»Ja klar, der ich-schaue-nicht-hin-wo-ich-laufe-und-schütte-anderen-den-Kaffee-auf-die-Kleidung-Trend.« Antwortete ich sarkastisch und fing mir dafür ein Grinsen von ihm ein.

»Dieser Trend ist mir neu, wird sich aber bestimmt durchsetzen. Den kann man ja auch noch ausbauen. Zum Beispiel mit zwei Flecken oder so. Aber das machst du schon.«

»Wenn du willst, lebe ich meine neuen Ideen diesbezüglich an dir aus.« Flüsterte ich bedrohlich und zeigte ihm meinen Lieblingsfinger.

»Vielleicht ein andermal.« Flüsterte er zurück und zog sich seine schwarze Lederjacke aus. Danach reichte er sie mir. Ich sah ihn misstrauisch an, zog sie aber dann doch über, weil ich keine Lust hatte, den Rest des Tages mit einem befleckten Shirt rumzulaufen.

Da er so nett war und überhaupt daran gedacht hatte, bedankte ich mich.

Kurz darauf kam unser Lehrer und begann mit dem Unterricht.

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt