𝐉.𝐉𝐊 ‣ 𝟏𝟓

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Samstag, 19.01.2019, Seoul Südkorea

J.JK

Mittlerweile saß ich schon seit fast einer halben Stunde bei Dr. Jung im Behandlungszimmer und musste mir wieder die typischen Ratschläge von ihr anhören.

"Am besten cremst du dir die Wunden jeden Tag mindestens zweimal ein, damit keine ernsthaften Narben bleiben und das war es schon. Den Rest kennst du mittlerweile ja schon auswendig. Ich will dich jetzt in den nächsten 5 Jahren nicht mehr hier sehen und vor allem nicht wegen deinen Wunden. Verstanden?", streng sah mich Dr. Jung an.

Diese Frau kannte meine komplette Krankenakte schon auswendig und wir nannten uns auch bei Vornamen, da ich früher nicht gerade selten in dieses Krankenhaus kam und siezen wäre dann wirklich etwas überflüssig gewesen.

"Verstanden Wheein", abwesend nickte ich ihr zu und war mit meinen Gedanken komplett woanders.

"Was soll ich bloß mit dir machen Jungkook?", frustriert seufzte sie auf, "Du hast immer diese Rückfälle und ich kann dich nicht wieder in die Therapie schicken. Da ich das nicht will und du höchstwahrscheinlich auch nicht. Außerdem hältst du dort dann sowieso deinen Mund."

Ich konnte ihr bloß ein schwaches Lächeln schenken.

"Was ist los? Du siehst die ganze Zeit schon so bedrückt aus."

"Geht es Tae gut?"

Ich machte mir schon seit dem, was im Auto passiert Sorgen.

"Tae...? Oh! Du meinst den Jungen, der vorher von euch getrennt wurde? Kim...Kim Taehyung, richtig?"

"Genau, den meine ich."

"Du musst dir keine Sorgen machen Jungkook. Ein Beinbruch kann wieder heilen. Aber, warum machst du dir Sorgen um ihn? Seid ihr etwa zusammen?" Wheein grinste mich provokant an, während ich sie bloß entsetzt ansehen konnte.

Ich und Tae? Zusammen? Das ich nicht lache.

Warum dachte jeder, dass Taehyung und ich ein Paar wären? Sahen wir etwa so aus? Oh Gott, nein bitte nicht--

"Nein, das sind wir nicht und werden es auch nie sein! Er ist ein vollidiotisches Arschloch mit dem IQ einer Nuss."

"Interessant, deine Wangen sagen gerade etwas anderes." Wieder schenkte sie mir dieses provokante Grinsen.

"Weißt du, unerwiderte Liebe, ist schlimm, aber noch schlimmer ist es, wenn man sieht, dass die Person, die man liebt, einem vor der Nase weggeschnappt wird, da man zu spät war. Außerdem, falls du Angst haben solltest, dass dich deine Eltern oder Freunde nicht akzeptieren würden, dann ist diese überflüssig. Sie werden dich allesamt lieben, so wie du bist. Und schwul zu sein macht keinen Unterschied hetero zu sein. Am Ende liebst du noch immer, nur eben dasselbe Geschlecht." Ich besah Wheein mit einem überraschten Blick.

"Außerdem, was hast du immer mit diesen Nüssen, sie haben dir nichts getan. Immer wenn du bei mir bist, redest du von Nüssen."

"Sie sind doof. Ende dieser noch-nicht-vorhanden Diskussion." Danach herrschte zwischen uns beide Stille.

"Ja... ähm wie läuft es mit Hyejin? Ich habe sie heute noch nicht gesehen."

"Zurzeit geht ein Virus herum mit dem sie sich angesteckt hat, aber es ist nichts Ernsthaftes. Sie müsste bald wieder fit sein", verträumt lächelte Wheein die Wand an.

Dieses Mädchen war sowas von verliebt, aber ich gönnte es den beiden.

Wheein und Hyejin waren die nettesten Menschen, die ich jemals kennenlernen durfte.

𝐌𝐢𝐜 𝐃𝐫𝐨𝐩 - 𝐤.𝐭𝐡𝐱𝐣.𝐣𝐤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt