Dienstag, 04.04.2019, Seoul Südkorea
PoV: Kim Taehyung
Nach außen gefasst wirkend ging ich, mit Jungkook an der Hand, die Straßen entlang. Ich wollte ihm in diesen Sekunden einfach den Halt geben, den er ganz offensichtlich brauchte. Auch wenn es in mir tobte. Ich war so durcheinander und ängstlich. Ich meine, einen sichereren Plan hätten wir nicht ausarbeiten können, aber was ist, wenn doch alles schief ging. Ich könnte es nie ertragen, wenn Jungkook oder einer der anderen verletzt werden würde. Mir viel es äußerst schwer einschätzen zu können, zu was diese Furie fähig war.
Als wir dann vor dem großen Backsteingebäude standen, hörte ich Koo angespannt schlucken. Auch mich überkam mit jeder Sekunde mehr Drang mich zu übergeben, doch das konnte ich nicht. Ich musste für uns beide gerade stark sein.
Man spürte in der ganzen Gruppe die Anspannung. Es war wie eine eiserne Kette, die sich langsam um unser aller Hälse schlängelte. Ich drückte unsere kaltschweißigen Hände ein wenig und sah ihn an.
"Ich verspreche dir, wenn das Alles hier vorbei ist, werden wir so richtig Feiern", versuchte ich ihn aufzumuntern. Auch den anderen schien es etwas das Gewicht von den Schultern zu nehmen, denn Jackson stimmte sofort in den Joke mit ein. "Party? Ich bin dabei. Von mir aus kann die auch bei mir steigen!"
Sofort begannen wir alle ein wenig zu schmunzeln.
Es war fast schon zu einem Inside Joke, in den letzten Wochen, geworden, dass unser Jacky bei jeder Party, im Umkreis von 200 Paralleluniversen auffindbar war, oder sie sogar schmiss.
Für die Dauer einer Millisekunde, hatte ich alle meine Sorgen vergessen, doch durch das Öffnen der großen Eingangstür, wurde ich zurück auf den Boden der Tatsachen befördert. Meinem Freund schien es nicht anders zu gehen, denn er zog tief Luft ein.
"Lasst es uns schnell hinter uns bringen. Wir haben nicht ewig Zeit und besser wird's auch nicht", sprach Yoongi sein Machtwort. Er war zwar eigentlich nicht so der Anführertyp, aber im Moment brauchten wir diesen Arschtritt, den er uns damit gab.
"Mein Name ist Jeon Jungkook und ich werde bedroht", sagte mein Freund mit leicht zitternder Stimme. Uns gegenüber saß ein Mann mittleren Alters, als er Koo's Worte hörte, konnte man ihm förmlich ansehen, wie er seine Ohren spitzte. "Nun, Junge das sind sehr große Worte. Hast du denn Beweise?", fragte er ruhig. Für mich schien es als würde der Mann, der sich als Officer Choi vorgestellt hatte, sich wirklich für unser Anliegen interessieren. Damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet. Tatsächlich hatte ich mir vorher sogar schon Worte zurechtgelegt, die ich ihm an den Kopf geworfen hätte, wären wir auf Unverständnis getroffen.
Jungkook nickte leicht und holte sein Telefon aus der Hosentasche. Dort hatte er alle Nachrichten gespeichert, die als Beweise dienen könnten. Mister Choi sah sich die Texte an und zog bei einigen sogar scharf Luft ein. Auf seiner Stirn hatten sich tiefe Faltentäler gebildet. Ich wusste beim besten Willen nicht, ob ich mich darüber freuen sollte, dass er die Situation als Ernst einschätzt, oder lieber in Panik verfallen sollte.
Beides wäre wohl etwas unangebracht. So blieb ich weiter ruhig auf dem Stuhl sitzen. "Ich denke wir sollten einige weitere Beamte hinzuziehen. Du kannst und solltest das aber auf jeden Fall zur Anzeige bringen."
Wieder nickte Jungkook nur. "Also ich schätze mal deine Eltern wissen Bescheid?", hängte Mister Choi ruhig an.
"Ähh nun ja, das ist nicht ganz so", wisperte der Jüngste.
"Also hör mal Jungkook, ich will dir wirklich nichts Böses, aber das hier ist verdammt ernst. Wir sind nicht in irgendeinem drittklassigen Teenagedrama, wo das alles geregelt wird, ohne dass die Eltern auch nur einen leisen Hauch von irgendwas haben. Deswegen wäre es sehr gut, wenn wir deine Erziehungsverantwortlich kontaktieren. Jetzt." Für diese Worte hätte ich ihm gerne gedankt, denn wenn es nach mir ginge, hätten wir Namjin schon viel früher miteingeweiht.
Zum ersten Mal in diesem Gespräch erhob ich meine Stimme: "Officer Choi hat recht, Baby. Komm ruf Namjoon und Jin an. Sie werden für alles Verständnis zeigen."
Der Officer schien meinen Worten zu zustimmen, denn er nickte Koo bestätigend zu.
Dieser seufzte rief dann aber doch die beiden an, so dass sie wenige Zeit völlig aufgelöst in der Polizeistation ankamen.
"Macht den Weg frei, das hier ist wirklich nicht witzig!", hörte man Jin durch die Gänge kreischen. Jungkook stand auf, ohne etwas zu sagen, und ging zur Tür. "Dad? Appa? Wir sind hier", flüsterte er angespannt in den Bürogang. Ich merkte schon die ganze Zeit seine Angespanntheit, doch ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wie ich helfen könnte. Doch dann kam mir eine Idee, die Jimin irgendwann mal erwähnt hatte.
Namjoon kam, mit Seokjin im Rücken, durch die Tür geplatzt. Beide schauten nicht schlecht, als sie Kookie auf den unbequemen Stuhl kauern sahen. Aber Mister Choi hatte wohl auch nicht damit gerechnet auf Kim Namjoon den CEO vom Jaeneung Entertainment und den Autor Kim Seokjin zu treffen.
"Oh wow Kleiner, den Fall hast du so gut wie gewonnen", lachte Choi ironisch. Damit spielte er wahrscheinlich auf das Geld und die damit verbundene Macht von Jin und Joon an. Ersterer ignorierte diese Kommentare und hatte sich schon längst um Kooks Hals geworfen. Sanft flüsterte er ihm ruhige Worte zu. "Hyung?", wandte ich mich an Namjoon, "Ich bin sofort wieder da, ich denke es ist besser, wenn ihr das ohne mich beginnt zu klären."
Ich schlüpfte durch den geöffneten Türspalt und schloss dann die Tür. Meine Füße trugen mich durch den langen, kalten Flur. Es war ein wenig gruselig und ich hatte das Gefühl, mich die ganze Zeit umdrehen zu müssen.
War es richtig gewesen JK jetzt allein zu lassen?
Wahrscheinlich nicht.
Aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass wir beide einfach Kakao brauchten. Haltet mich für unreif, aber Jimin und Jungkook hatten schon öfters, mehr oder weniger beiläufig, erwähnt, dass es den Rothaarigen immer beruhigt hatte, wenn er Kakao oder Bananenmilch trank. Für ihn war es eine der wenigen, schönen Erinnerungen, die er hatte.
Da Bananenmilch zu lange dauern würde zu holen, entschied ich mich dafür auf dem Automaten in der Eingangshalle den 'Crema Deluxe Choco Kakao' zu nehmen. Das war die teure Spühlmittelversion. Als Schokodrink konnte man das schon fast nicht beschreiben. Aber es kam eben nichts an den Krankenhauskakao ran.
Trotzdem wusste ich, dass mein Baby diese Geste wertschätzen wird.
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(streamt D-2 dudes)
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𝐌𝐢𝐜 𝐃𝐫𝐨𝐩 - 𝐤.𝐭𝐡𝐱𝐣.𝐣𝐤
Fanfiction„Ich hasse dich Kim Taehyung. Ich hasse dich dafür, dass du mein Herz schneller schlagen lässt und mich seit der ersten Sekunde an verzaubert hast." „Das kann ich nur zurückgeben, Jeon Jungkook." Eine Story in der sich die Jugendlichen, Jeon Jungkoo...