Sonntag, 03.02.2019, Seoul Südkorea
J.JK
"Hinsetzen. Wir müssen reden."
Das waren die Worte, die ich zurzeit am wenigsten hören wollte.
Die letzten Wochen konnte ich mich vor diesem Gespräch drücken. Doch jetzt, wo Jimin etwas mit Yoongi unternahm, Ravi und Hobi zusammen ein Date hatten, sowie Mook und Jackson, konnte ich praktisch nicht mehr davor davonrennen.
Ich musste mich stellen und hoffen, dass ich überlebte.
Deshalb saß ich nun auf unserer steinharten Couch und wich den strengen Blicken meiner Eltern aus.
"Jungkook" - das war es mit mir. Ich konnte mir gleich ein Grab schaufeln -, „Hör zu... eigentlich bin ich davon ausgegangen, einen Sohn aufgezogen zu haben, der nicht einmal mit dem Gedanken herumspielen würde, auch nur einen Fuß in den Underground zu setzen. Zu sagen, ich wäre enttäuscht ist eine Untertreibung. Ich bin wütend und verletzt. Erstens wütend, weil du dort unten warst und zweitens verletzt, weil du uns deswegen bestimmt mehr als nur einmal belogen hast. Außerdem hast du überhaupt eine Ahnung, was hätte passieren können? Was wäre gewesen, wenn ein Typ dich überfallen und anschließend vergewaltigt hätte? Was wäre, wenn du von einer Gang attackiert und umgebracht worden wärst? Hast du jemals mit dieser Art von Gedanken gespielt?"
Ganz klein und mickrig saß ich dort und wagte es nicht auch nur ein Wort von mir zu geben.
"Ich habe dich etwas gefragt."
„Nein", nervös spielte ich mit meinen Fingern. Tatsächlich hatte ich nie wirklich mit dieser Art von Gedanken gespielt, nachdem Jimin mich gefragt hatte, ob ich mitmischen wollte.
Ich vertraute Jimin und hatte damals nicht nachgedacht. Doch jetzt - in meiner momentanen Lage - wäre es bestimmt von großem Vorteil, Jimin nicht zu erwähnen.
Allerdings war mir schon vorher bewusst, dass mein Leben als Underground Rapper, kein Zuckerschlecken sein würde. Schließlich war die Realität nie einfach.
"Nein? Nein? Nein? Jeon Jungkook! Du stürzt dich einfach in den Underground, ohne groß darüber nachzudenken? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen worden? Dir könnte, was weiß ich, noch alles passieren!?"
"Jin...Baby... beruhige dich."
"Ich soll mich verdammt nochmal beruhigen? Wie kannst du so ruhig bleiben, wenn dein Sohn im Underground tätig ist und ernsthaft hätte verletzt werden können oder--", Jin stoppte mitten im Satz und ich konnte seinen Blick förmlich auf mir brennen spüren.
"Hast du Drogen genommen?"
"Was?", nun hob auch ich meinen Kopf und mein Blick kollidierte mit dem Jins.
"Drogen. Hast du Drogen genommen?"
Bewegungslos saß ich auf unserer Couch, sodass ich aus Reflex anfing, meine Luft anzuhalten. Nach einer Zeit der Stille, ließ ich sie angespannt und zittrig wieder hinaus.
"Ich-- Es waren ein paar Joints, aber nur ab und zu. Sonst war es eigentlich nur Alkohol, wie..."
"Ich will es gar nicht wissen. Du hast Hausarrest bis zum Ende des Monats, wenn nicht länger, außerdem bringst du mir jetzt dein Handy und deinen Laptop. Dieses Zeug wirst du auch erst am Ende des Monats bekommen. Ich will, dass du nie wieder auch nur einen Fuß in den Underground setzt."
"Dad, das ist nicht fair", - wütend sprang ich von der Couch auf, ohne den Blickkontakt mit Jin zu unterbrechen -, "Ich liebe es, wenn mein Körper vor dem Battle von Adrenalin hochgeputscht wird. Ich liebe es, wenn die Menschen nach einem Battle für mich jubeln. Es ist so befreiend, wenn man seine Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen kann oder wenn man seinen Körper im Takt der Musik bewegt, verstehst du? In deinem Kopf herrscht eine Leere, die man sonst nie bekommt. Das einzige, was du spürst ist das Adrenalin und", - langsam wurde diese brodelnde Wut mit Tränen der Frustration ersetzt und meine Stimme begann zu brechen -, "bitte. Ich flehe euch an. Nehmt mir das nicht weg."
Nun erhob auch Namjoon das Wort: "Hör zu Jungkook. Um ehrlich zu sein, weiß ich, wie du dich im Moment fühlst. Ich war selbst in dieser Situation. Es ist zwar wirklich schwer loszulassen, aber das ist das Beste für dich. Allerdings solltest du dir in dein Gedächtnis rufen, dass ich ein Entertainment führe, wenn dir das Rappen und Tanzen wirklich so sehr Spaß macht, kannst du dir einen Übungsraum nehmen und mein Studio nutzen. Falls dir dies dann so sehr gefällt, dass du sagen würdest: 'Hey, ich will das jetzt als Beruf machen', dann bitte. Wir haben beide nichts dagegen, solange es legal bleibt."
Für ein paar Minuten dachte ich einfach nur über Namjoons Worte nach. Je eher ich sie in dem Glauben ließ nachzugeben, desto unauffälliger könnte ich dann wieder weitermachen.
Nachdem ich diesen Entschluss gefasst hatte, sprang ich von der Couch auf, rannte in mein Zimmer, schnappte mein Handy und meinen Laptop und ging wieder hinunter in unser Wohnzimmer.
Sobald ich meine Sachen abgelegt hatte, erhob Jin noch einmal das Wort: "Ich hoffe dir ist bewusst, dass es keineswegs böse von uns gemeint ist, Bunny. Wir wollen einfach nur das Beste für dich und deine Zukunft, die hoffentlich legal enden wird. Ich will hier, in meinem Haus keinen bösartigen Mafia Boss - der in Wirklichkeit ein Hase ist - und seine Gang, die aus einem kleinen Drachen, einem Ravioli und einem billigen Explosions Sound aus einem Comic besteht."
Mit offenem Mund starrten Namjoon und ich, Seokjin an. Das hatte er doch gerade wirklich nicht gesagt. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, lachten Appa und Dad lauthals los.
"D-dein Gesicht war unglaublich"
"Ihr beide seid sowas von durch und verrückt...", erwiderte ich schmunzelnd - den Streit schon längst vergessen.
Denn um ehrlich zu sein...sie meinten es wirklich nur gut.
Eltern belehrten, korrigierten und schimpften nicht nur aus Lust und Laune, sondern um ihr Kind etwas zu lehren und weil sie sich sorgten. Auch wenn man es zu der Zeit nicht wirklich wahrnahm oder wahrnehmen wollte, war es nicht ihre Absicht etwas böse zu machen und je älter man wurde, desto besser fing man an, es nachzuvollziehen.
Ich hatte am Anfang meines Lebens keine wirkliche Liebe geschenkt bekommen und weiß demnach, dass ich sie schätzen und hüten sollte.
Ich musste Namjoon, Seokjin, Jimin, Ravi, Bam - selbst Yoongi, Hoseok, Jackson und verdammt nochmal, sogar Taehyung mit meinem Leben beschützen.
Sie waren diejenigen, die mir gezeigt hatten, was es hieß aufrichtig geliebt zu werden.
Namjoon, der mir gelehrt hatte, mich immer wieder anzustrengen, bis ich mein Ziel erreicht hatte.
Seokjin, der mir gelehrt hatte, dass es okay war, sich selbst zu lieben und einmal im Leben egoistisch zu sein.
Jimin, der mir wahre Freundschaft gezeigt hatte.
Ravi, der mir gezeigt hatte, dass es okay war, wenn man seine Gefühle zeigte.
Bam, der mir gelehrt hatte, ein aufrichtiges Lachen zu lachen.
Yoongi, der mir beigebracht hatte, dass es nicht immer Worte benötigte, um seine Gefühle auszudrücken.
Hoseok, der mir beigebracht hatte, ein wahres Lächeln zu lächeln und das positive im Leben zu sehen.
Jackson, der mir gezeigt hatte, dass es okay war, seine Schwächen einzugestehen und seine Grenzen zu überwinden.
Taehyung, der mir unbewusst beigebracht hatte, was es hieß für etwas zu kämpfen, mein Herz ungewollt schneller schlagen zu lassen und vor allem was es hieß eifersüchtig zu sein.Und zusammen hatten sie mir alle, mich selbst zu lieben gelehrt.
Auch wenn ich ab und zu Rückfälle erlitt und praktisch noch am Anfang dieses Prozesses war, so konnten wir es alle zusammen schaffen.
...
Jedoch konnte ich mich noch nicht von dem Underground entfernen. So ausdrücklich Jin es mir auch verboten hatte konnte ich es nicht. Zumindest, nicht, bevor ich Kim fucking Taehyung zu einem Battle hinausgefordert und anschließend gewonnen hatte.
Vielleicht wäre ich irgendwann bereit loszulassen, aber irgendwann ist nicht heute und vor allem nicht jetzt.
💥💥💥💥💥
J.JK: Yungi_Tae
K.TH: -swag-toast-💥💥💥💥💥
Bin ich gerade kurz davor die Tentakel von Wattpad abzuschneiden?
Ja. Ja das bin ich.
DU LIEST GERADE
𝐌𝐢𝐜 𝐃𝐫𝐨𝐩 - 𝐤.𝐭𝐡𝐱𝐣.𝐣𝐤
Fanfiction„Ich hasse dich Kim Taehyung. Ich hasse dich dafür, dass du mein Herz schneller schlagen lässt und mich seit der ersten Sekunde an verzaubert hast." „Das kann ich nur zurückgeben, Jeon Jungkook." Eine Story in der sich die Jugendlichen, Jeon Jungkoo...