𝐊.𝐓𝐇 ‣ 𝟏𝟔

481 40 3
                                    

Samstag, 19.01.2019, Seoul Südkorea

K.TH

Ewigkeiten lag ich noch wach. Meine Gedanken kreisten wie in einem riesigen Karussell um den Kuss, Baekhyun, meine Zukunft und Vergangenheit. Und leider auch ohne, dass ich es verhindern konnte um Jungkook.

Ich verstand nicht wie es sein konnte, dass ich ihn so sehr verabscheute und doch mochte. Es war unmöglich.

Wie viel Pech musste ich eigentlich haben? Ich meine, mein Leben lief die ganze schon aus dem Ruder. Ich wusste gar nicht mehr, ob es jemals gerade oder nach Plan verlaufen war.

Erst verlor ich meine Eltern, dann wurde ich in dieses verschiedene Waisenhaus gebracht, wo mich niemand leiden konnte. Also wirklich niemand, weil ich nun mal nicht normal war.

Spätestens mit Dreizehn, hatten dann auch alle Pfleger die Hoffnung in mich verloren. Ich war das 'abgestürzte Kind', was sich lieber auf Underground Partys und Musikfestivals rumtrieb, als zur Schule zu gehen. Ein weiter Grund, wieso mich auch nie Menschen adoptieren wollten.

Ich war schon immer der besondere Außenseiter. Der, der es nie zu etwas bringen wird. Was war, wenn sie alle recht hatten? Ich hatte immer noch meine Leidenschaft zum Tanzen, an die ich mich klammern konnte, doch jetzt war ich gewiss für mehrere Monate ausgeschaltet. Und wer konnte mir sagen, dass alles danach wieder zu hundert Prozent funktionieren wird? Genau, keiner. Und das machte mir Angst.

Aber wer weiß, vielleicht würde Baekhyun mir helfen können. Mir das geben können, was ich so sehr 'misse.

Immer wenn ich über die Zukunft nachdachte, erschien Jks Gesicht vor meinen inneren Augen, aber ich denke eher nicht, dass diese Bekanntschaft auf etwas Längeres hinauslief.

Doch wer konnte heute schon sagen, was die Zukunft brachte. Wer konnte verneinen, dass wir morgen nicht alle sterben? Wer konnte mir versichern, dass mein Leben sein Happy End findet? Leise rollten sich kleine Tränen über meine Wangen. Ich tapste nach ihnen und wischte sie weg. Nicht weinen, Tae. Das macht dich schwach.

Bei den vielen Gedanken und nach diesem sehr anstrengenden Tag fand ich gegen fünf Uhr morgens, dann doch meinen Schlaf.

Ich bekam nicht einmal mit, wie sich Yoongi in mein Zimmer schlich und sich zu mir aufs Bett legte.

Doch dann wurde schon gegen halb sieben von einer rundlicheren Frau mittleren Alters geweckt, in dem sie ins Zimmer kam und die grell-leuchtende Deckenlampe anmachte. Wie konnte man nur so herzlos sein? Ich war doch gerade erst eingeschlafen.

Ihrer weißen Kleidung konnte ich entnehmen, dass sie eine der Krankenschwestern sein musste.

"Kim Taehyung?", fragte sie mies gelaunt.

"Ja?", antwortete ich und stützte mich auf meinen Unterarmen ab. Sie hatte ihre Arme in die Hüften gestemmt und sah mich sehr kritisch an. Erst jetzt blickte ich an mir runter, und sah einen immer noch schlafenden und an mich geklammerten Yoongi auf mir liegen.

Gott, wir waren nur Freunde. Warum mussten Menschen, denn immer so intolerant sein.

Genervt verdrehte ich die Augen und blickte sie an. Ja was is'en jetzt?
(A/N von Toastie: SORRY MEIN DORFAKZENT LÄSST SICH ECHT SCHWER ZURÜCK HALTEN)

"Ich werde gleich zusammen mit Doktor Baekhyun das Aufklärungsgespräch führen, über die auf Sie zukommende Operation. Ihr Freund müsste dafür das Zimmer verlassen. Danach werden Sie eigentlich beinahe sofort für die OP vorbereitet. Wir müssen so schnell wie möglich operieren. Wenn der Doktor da ist, können wir sofort loslegen", ratterte sie einstudiert runter.

Ich nickte und sah die Koreanerin gekünstelt freundlich an.

"Yoongs? Hey, Yoongi. Komm aufstehen, Steinchen", ich rüttelte einige Male an seiner Schulter, bis sich seine Augen aufschlugen.
Mit verschlafenen und zerknausten Gesicht schaute mich der Ältere an.

"Muss ich aufstehen?", grummelte er. "Haha ja tut mir leid, Kumpel, aber die komische Tante da, meinte du musst gehen", erklärte ich und wuschelte durch seine eh schon strubbeligen Haare.

"Bitte?! Komische Tante!? Früher hatte die Jugend noch Respekt vor den Älteren! Haben dir deine Eltern das nicht beigebracht?", regte sich die alte Nacktschnecke tierisch auf.

"Ich habe keine Eltern, sorry! Außerdem wurde die Jugend früher auch geachtet und nicht nur beschimpft. Respekt beruht nun mal auf Gegenseitigkeit und wenn Sie den nicht aufbringen können, haben Sie auch keinen zu erwarten", rechtfertigte ich mich schnippisch und sah in das blöd dreinblickende Gesicht, der blöden Kuh.

Damit hattest du nicht gerechnet, was?
Tja. Unterschätze mich niemals. Ich sah vielleicht nicht so aus, aber ich konnte gefühlt über alles was mit Ethik, Gerechtigkeit und der Dummheit unserer Gesellschaft zu tun hat, einen Vortrag halten.

Auch mein bester Freund, sah mich an, als hätte ich gerade Eminems God Rap einwandfrei nach gerappt.

"Woah Mic drop, Bro", staunte er und hielt mir seine Hand zu einem Highfive hin.
Grinsend schlug ich ein.

"Ich glaube, ich sollte dann gehen, mh?", fragte er rhetorisch.
Ich nickte nur und half ihm beim Aufstehen, so dass er nicht mit meinem Bein in Berührung kam.

"Ich habe dich lieb, du packst das, Alien", flüsterte er mir ins Ohr. Ich wusste, dass Yoongi nicht wirklich der softe Typ war und deswegen eigentlich fast nie sowas sagte, deswegen bedeutete mir das gerade umso mehr.

Wir umarmten uns ein letztes Mal, als die Tür aufgerissen wurde und Baekhyun herein gestürmt kam.

"Hey tut mir leid, dass ich zu spät bin, aber -", er unterbrach sich selbst, als er mich und Yoongi so eng umschlungen sah.

"Ich ehm-", stotterte ich, während mein braunhaariger bester Freund zwischen uns verwirrt hin und her sah.

"Ich geh mal lieber. Ehm, Taehyung wir sehen uns nach der OP", sagte Yoongs und war dann auch schon wieder verschwunden.

Ich sah ihm noch lang nach, bis ich beschloss wieder zurück in die reale Welt zu kommen.

"Gut Taehyung wir erklären die jetzt alles und dann geht es auch gleich los", lächelte Baekhyun gefälscht. Was war los mit ihm?

Dann ging ein super ödes Gespräch los, wobei Baekhyun eigentlich nur labberte.
Ich glaube die Narkose brauchte ich nicht mehr, dieses Arztgefasel war schon Lähmung genug.

Und dann ging es auch schon los. Ich wurde in solch einen grünen Kittel gesteckt und bekam eine farblich dazu passende Haube.

"Okay Herr Kim, das Gas was Sie gleich einatmen werden, wird Sie schläfrig machen. Wir sehen uns dann nach der Operation", sagte eine junge, freundliche Anästhesistin. Ich nickte und versuchte trotzdem meine ungemeine Aufgeregtheit zu entspannen.

Baekhyun war ein verdammt guter Arzt. Er schaffte das. Vorsichtig wurde mir die Atemmaske aufs Gesicht gelegt und ich merkte wie ich langsam in einen seichten Schlaf abdriftete.

Das Piepen einer Maschine und ein Gewirr aus verschiedenen Stimmen zogen mich aus meinen Träumen.
Was ging hier denn schon wieder ab?

Als ich meine Augen öffnete sah ich viel zu viele Menschen und einen Haufen an Gewirr. Alles war noch so sehr unscharf, so dass ich das Bedürfnis hatte wieder meine Augen zu schließen.

Lasst mich doch einfach alle in Ruhe.

💥💥💥💥💥

J.JK: Yungi_Tae
K.TH: -swag-toast-

💥💥💥💥💥

𝐌𝐢𝐜 𝐃𝐫𝐨𝐩 - 𝐤.𝐭𝐡𝐱𝐣.𝐣𝐤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt