Ich riss meine Augen auf. Seit langem hatte sich kein Albtraum meiner Bemächtigt, bis zur heutigen Nacht. Melkor hatte sich noch einmal gezeigt. Mit Klinge und der Lust zu Morden. Legolas starke Arme umfassten meine Kugel. Ein Lächeln schlich sich auf meinen Lippen. Es war die zweite Nacht in Legolas Heimat und er dachte nicht einmal daran mich los zulassen. Nicht das er es einmal tat, nein, aber seit der Ankunft war es umso stärker diese Bindung. Ich nahm Legolas Hand von mein Buch und drückte ihm ein Kuss auf die Hand, als ich mich vorsichtig erhob. Aurélia schlief seelenruhig weiter, auch trotz meines Fehlens. Mein Blick war aus dem Balkon meines Gemaches reichtet. Die Sterne funkelten und der zunehmende Mond stach immerzu hinter der Wolkendecke heraus. Ich ließ das weiß Kleid aus meiner Heimat an und verließ das Gemach. Meine Schritte führten mich wie von selbst durch die Gänge des Waldlandreiches und weiter hinaus zum Tor. Beide Wachen verbeugten sich vor mir und öffneten das Tor. Ich brauchte keine Waffen mehr wenn ich allein im Wald ging. Das Böse ist vertrieben und vernichtet. Dafür hat die Liebe gesorgt. Barfuß ging ich den Hauptweg entlang zu dem Platz des Mondes, wie ich ihn so gerne nannte.
Ich hatte schon wieder eine schlaflose Nacht das ich mich mein Weg hinaus in den Wald führte. Die einzelnen Sterne leuchteten mir den Weg. Ich ging durch den Düsterwald, wo ich die letzten paar Jahre auch verbrachte.
Es war ein langer und harter Weg bis hierher, wenn man mal so drüber nach dachte, was alles in den letzten Jahrhunderten geschah. Der Wald war nun meine Heimat geworden und ich hätte das nie gedacht, dass ich mal bei Thranduil im Waldlandreich wohnen würde. Ich hatte es immer für unmöglich gehalten. Zumal, hassten wir uns gegenseitig und nun? Ich vergaß, wie ich früher einmal lebte: im Auenland. Nachdem ich meine Lieblings Hobbits verabschiedet habe und Sam, Frodo und Bilbo gefolgt war und nun auch Rosie zu Grabe bringen durfte, nahm die Ringgemeinschaft sichtlich ab. Die Tochter Sam weiß nun, was richtig für das Auenland ist.
Meine beste Erinnerung an dem Auenland war eindeutig Bilbo, aber ohne Gandalf hätte ich diesen Hobbit nie kennengelernt. Bilbo hat mir gezeigt was Freundschaft überhaupt bedeutet. Allerdings ist er, sowie Gandalf, schon seit Jahren fort, ohne sich von mir zu verabschieden. Eine Träne rann über meine Wange, welche ich schnell wegwischte und versuchte den Gedanken zu verbannen. Ich hatte doch damit abgeschlossen und das gemeinsam mit Legolas. So glaubte ich zumindest, doch seit der Schwangerschaft, bin ich emotionaler als zuvor.Ich richtete mein Blick auf den hellsten Stern, der gerade am Himmel stand. Es war mein Stern, Stella gennant. Ich wühlte weiter in meiner Vergangenheit. Soweit, wie es überhaupt möglich war. Es fing eigentlich alles damit an, als ich zum ersten Mal das Auenland erkundete.
Damals war ich um die 10 Jahre alt. Dazu war ich eine viel zu junge und unerfahrne Elbe.In meiner Nähe, befand sich ein Stein, wo ich mich hinaufsetzte und in die Ferne schaute. Der Grünwald.
Mein weißes Kleid glitzerte nur so im Sternenlicht sowie im Mondlicht. Morgen würde Vollmond sein, das erkennbare ich jetzt schon. Ich bin die Herrin der Sterne und die über der Elemente. Zum ersten Mal hab ich die eine Kraft entdeckt, als ich noch im Auenland war. Ich dachte es sei völlig normal, aber es entwickelte sich anders. Ganz im Gegenteil! Ab da fing die ganze Chose erst einmal an.
Mein Blick fiel auf den Hochzeitsring von Legolas. Der silberne Ring, welchen ich nie abnehmen werde.
Ich sollte nicht so in der Vergangenheit herum graben.
Ich sollte lieber vergessen, doch wie wenn alles noch so nah ist und vor allem, wie, wenn mir die Schuldgefühle noch in meinen Knochen sitzen?
Ich vernahm ein Rascheln hinter mir, als ich mich zu dem Rascheln drehte. Ein Lächeln schlich sich auf meinen Lippen. Der Elb, der mir das Leben gerettet hat und mich wieder zurück auf dieser Seite gebracht hatte. Er hat mir dadurch seine Liebe bewiesen: Unendliche und aufrichtige Liebe! Nun bin ich glücklich mit ihm verheiratet und bin bereit mit ihm gemeinsam in den Westen zu segeln, bevor noch mehr Unheil passiert.
Er stand nun auch breit lächelnd da und verringerte den Abstand zwischen uns. Das ich ihn endlich Mein nennen kann, war nicht einfach und auf keinen Fallen war es leicht für ihm. Ich erhob mich und legte meine Lippen auf seine. Leicht löste er sich von mir und legte seine Stirn gegen die meine. Dieses Meer voller Liebe und Zuneigung, würde nie untergehen.
„Woher wusstest du, wo ich bin?" ,hinterfragte ich grinsend und legte meine Hände auf seine Brust.
„Instinkt." ,lächelte er und drückte mir erneut seine Lippen auf meinen. Erneut raschelte es und heraus kam unsere Tochter. Legolas hockte sich hin und breitete seine Arme Empfangsgerecht aus, dass unser Wildfang auf ihn zu rannte und er sich wieder erhob. Mein Mann nahm mich in den Arm, als ich mein Kopf auf seiner Brust bettete.
„Bist du mir gefolgt, meine Prinzessin?" ,hinterfragte Legolas breit grinsend.
„Ja. Aber vor allem bin ich durch Irina wach geworden." ,rieb sie müde ihre Augen und lehnte sich mehr an ihren Ada an. Mein Blick wanderte hinauf zu Legolas, der genauso erschrocken aussah.
„Schnell!" ,trieb ich beide an und nahm Legolas an in meine, welche ich hinter mir her zog.
„Also für eine Schwangere bist du ziemlich schnell." ,lachte mein Mann. Ich konnte nur mit einsteigen. Das Tor wurde uns geöffnet, als ich schnell durch die Gänge, die Treppe hoch zum Heiler rannte. Von daher kamen die Schreie. Ich riss die Tür auf und sah Irina auf einer Liege liegen und Gimli ihre Hand haltend.
„Die Wehen setzten ein, Nessa." ,jaulte sie und zerquetschte die Hand von ihren Mann.
„Hol Thranduil und Haldir." ,wandte ich mich an Legolas, der schnell hinaus mit unser Tochter sprintete. Sie war noch viel zu jung um sowas mit zu erleben. Ich ging an Irina's andere Seite und nahm ihre Hand.
„Guten Morgen, Nessa." ,wünschte mir die Zwergin und verzerrte ihr Gesicht voller schmerzen.
„Dir auch." ,schenkte ich ihr ein Lächeln, als eine Heilerin das Kleid der Zwergin wegschob um das Kind zu empfangen.
„Nicht pressen!" ,wies sie der Zwergin an.
„Bitte? Ich habe aufs übelste Wehen und Sie sagen, ich solle nicht pressen?" ,giftete Irina die Heilerin an. Sie aufgebracht hatte ich seit dem Streit ums Essen nicht gesehen. Sie hatte Gimli dafür verantwortlich gemacht das dass Hähnchen weg ist, obwohl sie es gegessen hatte.
„Der Muttermund ist noch nicht offen." ,klärte sie auf.
„Also bin ich umsonst hier hoch gesprintet?" ,scherzte ich und ging auf die Tür zu.
„Wo willst du hin?" ,hinterfragte Gimli und ich öffnete die Tür. Ich stand zwischen Tür und dem Gang.
„Ich will Legolas-„ ,weiter kam ich nicht, da ein Schmerz durch mein Bauch zog.
„Agh!" ,stieß ich aus und hielt mich im Rahmen der Tür fest. Mit der freien Hand fasste ich mein Bauch an, der sich hart anfühlte. Es war nicht normal, soviel ich weiß.
„Nessa!" ,stieß Legolas aus und kam zu mir geeilt. Der Schmerz wurde unaufhaltsam, dass mein Mann mich zu der Liege trug und sich selbst hinauf setzte.
„Aghhh!" ,verließ es meine Lippen vor Schmerz.
„Bei Ihnen auch! Nicht pressen!" ,wies mir die Heilerin an.
„Was würde ich nicht alles tun um das Ding aus mir hinaus zu pressen!" ,wurde ich wuchtiger, als erneut eine Wehe mein Bauch entlang zog. Ich zerquetschte Legolas Hand vor Schmerz. Allmählich konnte ich Irina verstehen.
„Liebe Schwiegertochter." ,kam Thranduil auf mich zu und nahm meine andere Hand.
„Wie lange soll ich denn noch in den Wehen liegen?" ,giftete ich alle in diesen Zimmer an. Die Frage war berüchtigt.
„Das ist eine gute Frage, Nessa." ,bekam es Irina heraus und sah zu mir rüber. Unsere Blicke trafen sich, als uns im nächsten Augenblick ein Lachen entwich. Selbst in so einer Situation, verlernten wir unser Lachen nicht.
Der Tag brach an und wir lagen noch immer in Wehen, bis zu den Abend Stunden und selbst dann erst, platzte die Fruchtblase. Wenigstens etwas, was der Tag brachte.
„Jetzt!" ,kam das Zeichen der beiden Heilerin. Irina war schon voll und ganz dabei, als ich erst jetzt mit pressen begann.
„Ich schwöre Legolas." ,begann ich und konzentrierte mich auf das Pressen. „Es war das letzte mal das ich sowas durch mache!" ,schrie ich es aus mir heraus, als mein Schrie und Irina ihres zu vier wurden. Aber dennoch hatte ich das Gefühl, ein Mitbewohner befand sich im Bauch.
„Ein Mädchen." ,kündigte die Hebamme an und Thranduil nahm unsere frisch geboren Tochter ab.
„Ein Mädchen." ,kam es von der Hebamme von Irina. Der Schein des Mondes brach herein und leuchtete auf das Baby hinab. Es verlieh ihr einen gewissen Glanz.
„Noch einmal pressen!" ,hieß es mit einmal, als ich es tat und ein kurzer Aufschrei mit mir erlang.
„Ich freue mich für dich, Nessa." ,vernahm ich Irina, als mir ein leichtes Lächeln über die Lippen huschte. Irgendwas stimmte nicht hier nicht. Die Heiler sagten dieses Mal nicht was es war, sondern begannen es gleich zu untersuchen und nicht in Windel zu wickeln, wie bei der Tochter.
„Schau mal." ,lächelte Thranduil und deutete fröhlich auf das kleine Ding in seinen schützenden Armen.
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Vergeltung: Wenn aus Schmerz Hass wird ||LegolasFf
FanfictionDie Fortsetzung von Vergebung: Liebe ist stärker|| Legolas Tag 001111 (4.Zeitalter) Wir belagern seit einer geraumen Zeit die Stadt Gondor. Mit Aragorn zu verhandeln, ist mühselig [..] Da könnte ich gleich mit ein sturen Bauern verhandeln, welcher...