Angmar

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Bereits in den frühen morgen Stunden ging die Reise los. Es würde ein sieben Tages ritt sein bis zum Königreich Angmar. Unsere Pferde stapften im hohen Schnee, während wieder neue Flocken vom Himmel fielen. Durch den Nebel, der sich bildete, erkannte man trotzdem ein Reiter der auf uns zukam. Beim genauerem hinsehen, waren es sogar zwei Reiter. Deren Kapuzen waren über deren Haupt gesetzt, sie bannten sich ein Weg durch die Masse von Schnee. Die Pferde schienen rastlos, als würden sich die Reiter bemühen, genau zu einem Ort hin zu gelangen und somit deren Pferde zu quälen.
„Seid gegrüßt." ,begann einer der Fremden, welche zu uns stießen. Sie wechselten die Richtung indem sie die Pferden in unsere Richtung lenkten und sich unser Heer anschlossen.
„Wir freuen uns über den Zuwachs von den Völkern Mittelerde." ,begrüßte ich die beiden, ohne den beiden groß Beachtung zu schenken.
„Wir kommen auch aus freien Stücken zu Euch." ,seufzte der andere.
„Woher kommt Ihr?" ,wandte ich mich Kühl an die beiden.
„Wir kommen aus Gondor." ,antwortete die andere Person. „Unser Weg hat uns durch die kalte Landschaft Mittelerde gebracht." ,fügte er noch hinzu.
„Willkommen im Dienst." ,winkte ich beide achtlos ab, ohne wirklich zu wissen wer die beiden sind. Wem würde es auch interessieren? Ob Könige oder Lords, Krieger oder Stallburschen, alle sind gleich. Alle gehen sie auf die selbe Toilette.
Wir schätzen es zu Mittag ein, als wir die erste Pause machten. Ich stieg von Linius ab und ging auf meine nun neuen Krieger zu. Ich nahm mir den nächsten vor und stellte meine Fragen und prüfte ob er von Furcht ist. „Der nächste." ,forderte ich an, doch wurde von den beiden Fremden unterbrochen.
„Herrin? Wenn es uns gestattet ist eine Minute Eurer Zeit zu schenken." ,verneigte sich der Fremde.
„Gewährt." ,winkte ich beide zu mir. „Was ist Euer Anliegen?" , hinterfragte ich gleich, um einzuschätzen wie lange ich deren Antlitz ertragen muss.
„Braucht ein Kind ein Anliegen, weil es unbedingt ihre Mutter sehen möchte?" ,begann der eine Fremde und deutete auf sich hinab. Unter den dicken Mantel, in Tüchern gewickelt, ragten blonde Haare hervor. Fragezeichen bildeten sich in mein Kopf. Wie meinte es der Fremde?
„Ich verstehe nicht." ,sah ich verwirrt zwischen den beiden.
„Aurélia." ,hauchte der Fremde.
„Wer?"
„Bitte sag mir nicht das-„ ,brach der eine ab. Eine Träne rann dem Fremden über die Wange. Was hat der denn?
„Erkennst du uns nicht?" ,redete der andere weiter.
„Nein. Sollte ich?" ,sah ich zwischen den beiden hin in her. Ich habe diese beiden Gesicht bis jetzt in mein Leben nicht gehen, als wieso sollte ich die beiden erkennen?
„Nessa." ,kam der andere auf mich zu. „Legolas. Legolas Grünblatt." ,sah er mir tief in die Augen. Seine Trauer stand ihm ins Gesicht geschrieben.
„Der Elbenkönig der mich im Stich gelassen hat?" ,sah ich ihn Stirn runzelnd an.
„Nein." ,hauchte er. „Der, der dich liebt." ,fügte er hinzu.
„Weißt du wer ich bin?" ,hinterfragte der andere und kam mir um ein Schritt näher. Ich kannte ihn irgendwoher, beim genaueren hinsehen. Seine Stimme, sein Aussehen. Mein Kopf ratterte, doch wollte nicht zu einem Entschluss kommen. „Haldir." ,gab er sich zu erkennen.
„Wir gesagt: Willkommen im Dienst." ,winkte ich beide ab und wollte mich abwenden, doch Haldir hielt mich am Handgelenk zurück.
„Erinnerst du dich?" ,redete er auf mich ein. Verdattert sah ich ihn an. Gerade als ich zur nächsten Frage ansetzten wollte, kam der Valar mich zuvor.
„Liebes. Was ist hier los?" ,kam Melkor zu uns und sah zwischen uns hin und her.
„Ich habe die Herren nur erklärt was sie zu tun haben." ,sah ich Haldir mahnend an und harkte mich bei Melkor ein. „Wir können weiter." ,sagte ich kühl.
Er begleitete mich zu mein Pferd. Während er mir hoch half, merkte ich seine Blicke auf Haldir und Legolas haften.

Mittlerweile fiel der Schnee nicht mehr vom Himmel hinab, welches die Finsternis mit sich brachte. Ich entflammte meine Finger, welche für solides Licht sorgten. „Wir reiten die Nacht durch!" ,kündigte ich hinter uns die Armee an.
„Was treibt dich dazu? Zu so einer Entscheidung?" ,hinterfragte Melkor belustigt.
„Ich will es endlich hinter mich bringen." ,murmelte ich und sah starr nach vorne. Die Flammen, die meine Finger umschlagen, spendeten schon viel Wärme. Sie kitzeln auf meiner Haut. Wir ritten an den Gebirgen entlang, die uns erst an Bruchtal lang führen werden und dann weiter ins Königreich Angmar. 
Zum Morgengrauen, machten wir eine kurze Pause, dass ich den nächsten der Krieger von Edoras prüfen konnte.
Ich nahm mir nach der Prüfung noch etwas Zeit und entfernte mich ein wenig von den andern. In meiner Manteltasche nahm ich mir das Buch zur Hand und las den letzten Eintrag. Melkor hatte mich also wieder manipuliert, dass ich die drecks Elben vergesse. Laut meinen Eintrag, hatte ich also ein Schwert in meiner Brust und hatte eine kurze Zeit Galadriel gesehen. „Es liegt an dir welche Seite du erweckst." ,hallte mir ihre Stimme in mein Kopf nach.
„Herrin. Wir brechen auf." ,holte mich Madame Brussel in die Realität zurück. Schnell klappte ich das Buch zu und ließ es in meiner Manteltasche verschwinden. Nickend folgte ich ihr.

Vergeltung: Wenn aus Schmerz Hass wird ||LegolasFfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt