„Du bist nicht allein."

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Das Geschrei der Menschen ertönte in diese Lande. Ich setzte ein Haus nach dem anderen in Brand. Daraus wurde die ganze Stadt. Das Geschrei erfüllte noch immer mein Gehör. Kaum ein Glauben schenkend, was ich gerade tat, sah ich hinab auf meine Hände. Vor mir eine Unmenge an Menschen, welche vor mir knien. In diesen Augenblick kam Linius gerade recht. Schnell sprang ich auf und trieb ihn im Galopp an. Wir verließen die Stadt und ritten weiter zum Auenland. Zu meinen Erschrecken, musste ich feststellen, dass dieses in Schutt und Asche versetzt wurde. Wieder sah ich auf meine Hände, welche mir nicht gehorchen und einen unschuldigen Hobbit in Brand setzten. Erschrocken riss ich meine Augen auf. Diese Schmerzen Schreie, welche er durch das Feuer verspürte, klangen mir nach. Schnell riss ich mein Linius um. Ich wollte weg von diesen Ort, doch war es gerade erst der Anfang.
Lothlorien, meine Heimat, kam als nächstes. Die schönen Wälder waren abgeknickt und hier und da fand man ein Häufchen Asche. Die Schönheit Lórien hatte nachgelassen.
Bruchtal, erkannte man gar nicht mehr wieder.
Linius hielt auf einen Hügel inne. Eine schöne Landschaft bot mir hier zusehen. Jedoch nicht für lange, wie ich fest stellte, als ich mich selber vor Legolas und Aurélia sah. Machtlos musste ich zusehen wie ich beide zu Asche verbrannte. Danach folgte Haldir. Den Rest sperrte ich weg. In den dunkelsten Verliesen, die man seit jeher sah. Ich wollte hier raus, hier weg, doch war ich weiterhin gefangen in meiner Psyche.
„Nessa." ,erklang eine Stimme über mir. Ich sah mich um, doch da war nichts. Linius ging von alleine weiter den Hügel hinunter. Ich verbannte die Stadt Helms Klamm, ohne das ich es wollte. Geschockt sah ich auf meine Hände hinab. „Nessa!" ,rief diese Stimme lauter. Ich wurde in einer Art zog mit gerissen. Die Schwärze umfing mich.

Ruckartig riss ich meine Augen auf, als ein Schrei meine Lippen verließ. Ich sah hinab zu meinen Händen.
„Alles wird gut Nessa." ,strich mir Legolas den Schweiß von der Stirn. Ungläubig sah ich ihm entgegen. Er mag mir Hoffnung schenken, aber wird wirklich jemals alles gut?
„Ich war das." ,hauchte ich fassungslos.
„Was?" ,nun schien auch Haldir neugierig zusein was ich sah und durch lebt habe.
„Ich habe halb Mittelerde in Brand gesetzt und dazu noch gemordet!" ,stürzte alles auf mich ein. „Selbst das Auenland." ,fügte ich noch hinzu. „Ich habe an allem Schuld, aber am meisten höre ich sie. Das Geschrei der Menschen. Es soll aufhören." ,überkam mir einfach alles. Melkor hatte bei mir bleibende Schäden hinterlassen, die erst nach Jahrzehnten oder erst durch die Beendigung meines Lebens aufhören können.
„Es war nicht deine Schuld, sondern Melkor. Melkor hat Schuld nicht du." ,erwiderte Legolas und zog mich näher an sich heran. Ich sah zu ihm hinauf und sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Bitte mach das es aufhört." ,fehlte ich und legte eine Hand auf seine Brust. „Bitte." ,rann mir eine Träne über die Wange und fand Platz auf Legolas Hemd. Mitleidig sah er mir entgegen. Ich wusste doch selber er könne nichts tun, doch brauchte ich halt. Wenn ich er mir schon nicht den Frieden in den Hallen meiner Väter gönnt, dann kann er mir auch helfen.
„Ich würde dir liebend gerne alles an Leiden abnehmen, doch wie? Ich würde es sofort tun, wenn ich nur könnte!" ,strich er mir die Tränen weg und hielt mich fester in sein Arm. Mein Kopf ließ ich kraftlos auf seine Brust sinken. Er gab mir den nötigen Halt und die Gewissheit jemanden an meiner Seite zu haben.
„Hilf mir." ,hauchte ich Tränen gestickt und schloss erschöpft meine Augen. Seine Hand glitt über mein Haar. Es spendete mir Kraft und ließ mich beruhigen.
„Schlaf, Nessa." ,hauchte er in mein Ohr. „Ich lasse dich nicht alleine." ,versicherte er mir. Erneut verfiel ich in ein Schlaf.

„Schon so früh bei der Arbeit?" ,strich er über meine Wange.
„Schließlich tut sich nichts von allein." ,zuckte ich mit den Schultern. „Kommst du? Wir haben viel vor, mein Lieber." ,drückte ich ihm kurz meine Lippen auf seine und machte kehrt. Soldaten hatten bereits mein Pferd aus den Stallung geholt und das von Melkor auch.
„Die Mägde und Dienerin kommen mit. Schließlich näht sich das nicht allein drauf!" ,rief ich einer meiner Soldaten zu, die sich darum kümmerte, wehrend ich mich auf Linius schwang. Melkor tat es mir gleich.

Vergeltung: Wenn aus Schmerz Hass wird ||LegolasFfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt