Was ist hier los?

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Kurz vor Mittag machten wir die erste Pause. Wir kamen sehr gut voran und ich war dankbar, endlich etwas meine Beine zu vertreten. Ich war schon lange nicht mehr Tage lang weite Strecken geritten und war es einfach nicht mehr gewohnt. Darum wollte ich meinen Körper und meinen Muskeln etwas Gutes tun. Ich legte Bogen und Pfeile ab, nur meinen Dolch behielt ich um und ging zu einen umliegenden Baum, der etwas weiter weg war. Ich sprang auf und konzentrierte mich. Mit einem Schwung nach vorne machte ich einen Handstand und als ich einen sicheren Halt hatte, ging ich in den Spagat. Ich fühlte wie sich mein Körper dehnte und musste aufpassen das diese Erleichterung mir nicht zu sehr die Spannung nahm. Kurz blieb ich in der Position, bis ich vorwärts über wieder meine Beine aufsetzte. Als ich zur Seite sah, bemerkte ich das einige Andere zusahen. Das war mir doch etwas unangenehm, doch ich blickte in überraschte Gesichter. Elthir kam zu mir und lächelte „Nicht schlecht, das muss ich schon sagen. Das hatten wir beim Training aber nicht gehabt." Meine Anspannung löste sich ein wenig und ich sagte etwas frech „Das wäre auch nicht's für dich gewesen. So etwas ist eher für Frauen und nicht für Krieger." Ihm schien die Antwort zu gefallen, ohne ihn bloß zu stellen. Lachend sagte er „Komm runter ich schulde dir noch was."

Wir gingen alle wieder zurück und mein Freund holte seinen Bogen. Ich schnallte mir meine Tasche wieder um und hielt mein Bogen fest. Gespannt sah ich ihn an, als ich einen großen Tannenzapfen nahm. Er grinste nur und fragte „Bist du bereit?" Ich nahm einen Pfeil und spannte meinen Bogen als Antwort. Ich achtete auf jede von ihm noch so kleine Bewegung und wartete darauf wann und wohin er ihn warf. Dann endlich sah ich ihn in der Luft und nach einen kurzem Mitverfolgen, gab ich mein Schuss ab und traf. Grinsend stand ich da, während er mit Zapfen und Pfeil auf mich zu kam. Er überreichte ihn mir und sagte frech „Ich bin dran." Ich lachte etwas und zog mein Pfeil heraus. Von weitem sah ich ihn an und überlegte, ob er meine Richtung erahnen könnte. Mein Atem war ruhig und mit einem Ruck holte ich zum Wurf aus. Er traf so zielsicher wie ich und ich musste leicht lachen. Die Anderen sahen uns belustigt zu wie wir ein wenig wetteiferten. Noch einige Male schossen wir unsere Pfeile aber immer ging es unentschieden aus. Er kam zu mir „Eine sehr gute Leistung. Kein Wunder das du deine eigene Truppe hast." „Das kann ich nur zurück geben." Wir lachten Beide und gingen zu den Anderen.

Nachdem Jeder seinen Kommentar zu unseren Schießkünsten zum Besten gab, konnten wir weiter reiten und die lustige Stimmung blieb noch eine Weile. Als wir zwischendurch wieder langsamer unterwegs waren, gesellte sich diesmal Elthir hinten zu mir. Neugierig wollte ich was wissen „Ich würde gerne mal etwas wissen aber wenn du nicht darauf antworten willst, ist das auch in Ordnung." Doch er lächelte nur „Du kannst fragen was du möchtest." „Du bist doch Hauptmann und musst daher immer der Beste sein. Was ist wenn Jemand mal besser ist als du?" Etwas überrascht über die Frage sah er mich an „Meinst du da etwas Bestimmtes?" „Ja ich wollte gerne wissen wie du dich dann fühlst. Nicht als Mensch, sondern direkt als Hauptmann." Er verstand meine Frage „Als Hauptmann oder ähnliches, hat man einen etwas anderen Stolz. Man hat sich mehr als nur einmal bewiesen und sich den Respekt der Anderen hart verdient. Ich denke mal so eine ähnliche Erfahrung musst du auch schon gemacht haben." Ich nickte ihm zu. „Man kämpft eigentlich jeden Tag darum den Respekt aufrecht zu erhalten und sollte Jemand einmal besser sein als man selber, dann verursacht das einen großen Riss und es ist schwierig ihn wieder zu schließen. Deshalb sind viele Hauptmänner auch oft sehr streng oder distanziert." Ich lächelte leicht und nachdenklich, doch er sagte noch lachend „Aber ich denke mal ich bin eine Ausnahme." Nun musste ich auch etwas Lachen aber verstand nun mehr, was in Führungsmännern vor sich ging.

Der Tag verlief ruhig und die Nacht ebenfalls. Heute sollte ich aber mal keine Wache halten sondern schlafen, meinte Elthir zu mir. Ich willigte ein unter der Bedienung das er sich ebenso daran halten würde, denn auch er brauchte mal mehr Schlaf. Mit einem Einspruch, den ich aber ignorierte, stimmte er mir letztendlich zu. Zu meiner Überraschung machten uns einige Andere einen Platz zurecht und wir legten uns hin, um uns noch ein wenig zu unterhalten. Ich lag auf der Seite und hielt mit meiner einen Hand meine Kette fest, doch irgendwann schlief ich einfach ein. In der Nacht wurde ich kurz wach aber diesmal vor Kälte. Ich fror leicht und wollte mich gerade aufrichten, als ich bemerkte das Elthir wach war. Etwas überrascht sah ich zu ihn auf, als er still eine Decke auf mich legte. Leise sagte er „Schlaf weiter." während er mir über den Kopf strich. Ich legte mich wieder hin und griff erneut nach meiner Kette. Durch das berühren meines Anhängers fühlte ich meinen Liebsten ganz nah bei mir und konnte wieder friedlich schlafen, ohne noch einmal in der Nacht aufzuwachen.

Die menschliche Elbin ( Haldir ff )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt