Ein Platz nur für uns

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Als Beide nicht mehr zu sehen waren, überkam mich ein Gefühl der Leere. Ich fühlte mich einsam und war einfach nur traurig. Ein Arm der mich an den Schultern umfasste holte ich aus mein Gedanken. „Ich wollte warten bis du dich in Ruhe verabschieden konntest." Dabei legte Haldir seinen Kopf leicht auf Meinen. Ich lehnte mich ihn entgegen und umfasste ihn mit Beiden Händen. Er spürte das ich ihn brauchte und er war da. Ich war so dankbar ihn zu haben. „Was hältst du davon wenn wir einmal wieder raus reiten würden?" Sofort bekam ich ein Lächeln im Gesicht. „Das würde ich sehr gerne." Dann gab er mir noch ein zärtlichen Kuss. Auf den Weg zu den Ställen, kamen uns verschiedene Gruppen mit Grenzwächtern entgegen. Von weiten erkannte ich Orophin der diese Frau mit bei sich hatte. Ich konnte nicht sagen was es war aber irgendwas störte mich an ihr.

„Arrian willst du dich noch mal umziehen?" Ich schaute leicht auf gestreckt zu Haldir, denn ich war etwas in Gedanken. „Nein das ist nicht nötig." Lächelte ich ihn entgegen und nahm den Mantel ab, da die Sonne bereits schön schien. Mein Kleid war schlicht. Es ging nur knapp bis zum Boden und die enganliegenden Ärmel, endeten am Ellenbogen. Haldir half mir auf's Pferd und als ich mich auf den Sattel setzte, legte das Kleid meine Unterbeine frei. Obwohl Haldir dies schon einmal sah, schaute er etwas beeindruckt und verlegen über diesen Anblick. Er versuchte sich aber nicht's anmerken zu lassen. Ich schmunzelte, da er sich selber in Verlegenheit brachte und mir diesmal nicht's peinlich war. Nun auch saß er fest im Sitz und wir ritten los.

Ich liebte das Reiten, denn man bekam seine Gedanken frei und konnte alles um sich vergessen. Meine ganzen Sorgen fielen von mir ab. Wir waren in einer Gegend die ich noch nicht kannte. Wir kamen zu einer Lichtung und mir bot sich ein wunderschönes Bild. Ein See mit glitzernden blauen Wasser und Bäumen in strahlenden rot und gelb Tönen. „Ich dachte das dir das gefällt." sagte er lächelnd und sah mich an. Er stieg ab und hielt mir seine Hände entgegen, sodass ich bequem absteigen konnte. Er nahm meine Hand und führte mich zu einer besonders schönen Stelle, an der wir uns auch hinsetzten. „Wie kommt es das du einen so schönen Ort kennst?" „Als ich damals das erste Mal in Lorien war, wollte ich jeden Teil genau kennen lernen. Ich bin schon lange nicht mehr hier gewesen." „Bist du immer alleine hier gewesen?" Ich wollte ihn nicht ausfragen aber das wollte ich doch etwas genauer wissen. Mit seinen Finger drehte er mein Gesicht zu sich „Immer alleine. Ich habe auch niemanden von diesen Ort erzählt." „Aber mich hast du mit her genommen." Er lächelte „Du bist auch etwas besonderes für mich. Hier können wir völlig ungestört sein. Ein Platz nur für uns Beide." Seine Worte machten mich stolz und glücklich. Wir unterhielten uns eine Weile bis er mich fragte „Wie kam es eigentlich dazu das du in Bruchtal lebst? Sehr ungewöhnlich für einen Menschen." „Mein Vater starb vor meiner Geburt. Er war aber ein guter Freund von Herr Elrond. Wir wurden von ihm wie seine eigenen Kinder groß gezogen und er lehrte mich sehr viel. Ich bin auch direkt dort geboren aber meine Eltern kenne ich nur aus Erzählungen. Aber Herr Elrond war immer wie ein Vater zu mir und manchmal denke ich auch, das mich Viele am Anfang für einen Elben halten." Haldir lächelte „Das kann ich gut verstehen und man merkt es." Etwas irritiert sah ich ihn an. „Du sprichst unsere Sprache und hast auch sonst viele Eigenschaften der Elben angenommen. Dennoch hast du die Seele eines Menschen. Ich habe noch nie eine Frau der Menschen erlebt die so gut kämpfen kann und dennoch so anmutig dabei ist. Du bist willensstark, offen, temperamentvoll und warmherzig...und das macht dich zu etwas ganz besonderen." Ich sah in ihn die Augen, unfähig etwas darauf zu sagen. Ich fühlte mich ihm so nah und konnte ihn einfach nur küssen. Schnell umfasste er mich mit beiden Armen und die Küsse wurden leidenschaftlicher, während wir uns auf das weiche Gras fallen ließen.

Seine Hände glitten über meinen Rücken, bis eine an meine Taille ging. Ich spürte wie diese Hand langsam nach unten führte. Über mein Steißbein bis hin zu mein Oberschenkel. Als ich das spürte, schreckte ich leicht auf und öffnete meine Augen. Sofort nahm er seine Hand von mir und sah mich ebenso an wie ich ihn „Es tut mir leid. Das war nicht meine Absicht." Sein leicht schuldiger Blick ging aus mein Gesicht und ich wusste das seine Worte ehrlich waren. Mit meiner Hand drehte ich sein Gesicht wieder zu mir „Mir tut es leid, das ich mich vor dir erschrak. Nur hat mich noch nie ein Mann so berührt und ich..." Jetzt war ich die Jene die sich weg drehte. Es war für mich so befremdlich und nun wusste er es. Eh ich mich versah hielt er mein Gesicht mit beiden Händen und gab mit ein zarten Kuss. „Ich verstehe dich und ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen." Danach hielt er mich fest im Arm und gab mir ein gutes Gefühl. Seine Worte schafften in meinem Inneren eine Leichtigkeit. Ich genoss seine Umarmung und wir blieben wortlos sitzen und ließen den Ort auf uns einwirken.

Zurück angekommen, brachten wir unsere Pferde in den Stall. Er nahm mich mit zu den anderen Wächtern und ich freute mich Irraen zu sehen. Ravenna war für's erste wieder abgereist. Ich setzte mich zu Orophin und Irraen, die sich gerade unterhielten. Haldir wollte noch schnell mit den anderen Gruppenführern reden. Irraen entschuldigte sich ebenfalls kurz und ich beschloss die Gelegenheit zu nutzen um mit Orophin allein zu reden. „Was weißt du über die neuen Wächter?" Er schaute mich an und grinste. „Willst du über jemanden Bestimmten etwas wissen?" „Ja über die Elbin mit den langen brauen Haaren und den grünen Augen." „Ah du meinst Lalwen." So hieß sie also. Ich dachte mir doch das Orophin sie auch kennen wird. „Haldir sagte mir das sie sich schon länger kennen. Was kannst du mir über sie erzählen?" „Eigentlich gibt es da nicht viel zu erzählen. Sie waren schon bei unseren Vater zusammen in der selben Kampfgruppe. Ihr Weg führte sie eine Zeit lang in den Süden, während Haldir sich den Posten als Hauptmann erarbeitete." Ich überlegte ob da noch etwas sein könnte und Orophin legte mir sein Arm auf Schulter, als ob er meine Gedanken lesen konnte „Mein Bruder war niemals ihr Verehrer. Mach dir keine Sorgen." Mit ein kleinen Lächeln nahm ich ihn in die Arme, als in dem Moment Haldir zurück kam und frech grinste „Kleiner Bruder was muss ich da sehen. Diese Dame hat schon hat schon einen Verehrer." Ich merkte wie ich bei seinen Worten leicht rot wurde, dennoch mussten Orophin und ich Lachen. Haldir setzte sich zu uns und ergriff meine Hand. Kurze Zeit später kam Irraen zurück. „Arrian hättest du Lust mit mir zusammen ein wenig zu schießen?" „Ja sehr gerne." Ich freute mich sehr darüber das sie Zeit mit mir verbringen wollte und stand auf. „Meine Herren die Damen werden mal was tun und ihr habt eure Ruhe vor uns." Sagte ich amüsiert zu Beiden. „Irraen ich muss mich noch schnell umziehen. Komm doch einfach schnell mit." Als sie lächelte nahm ich ihre Hand und wir gingen auf mein Zimmer.

Dort angekommen zog ich mich um und sie begann mich zu fragen „Du sag mal wie lange kennst du Orophin schon?" „Einige Jahre, warum fragst du?" „Ich wollte nur gerne alles über seine Freunde wissen." Ich lächelte sie an. „Du magst ihn sehr, nicht wahr?" Sie lächelte verlegen zurück. „Ja er ist schon toll. Und du magst Haldir?" Sagte sie grinsend und setzte sich auf mein Bett. Ich drehte mich zu ihr um. „Ja das tu ich." „Es klingt vielleicht albern zu fragen aber ich wäre sehr gerne mit dir befreundet." Ich ging zu ihr und setzte mich „Das wäre ich auch gerne und es ist nett das du fragst." Sie lachte etwas „Ich hab zwar nicht viel Erfahrung im Umgang mit Menschen aber ich denke das wir uns gut verstehen werden." „Das denke ich auch." Wir umarmten uns und ich fühlte, das wir Freunde werden würden. Auf den Übungsplatz angekommen stellten wir uns jeder vor einer Zielscheibe auf und begannen unsere Treffsicherheit zu beweisen. „Du bist gut...für einen Menschen." Sprach sie frech grinsend und ich lachte darauf. Ich sah im Augenwinkel das wir beobachtet wurden. Haldir und Orophin konnten es sich wohl nicht verkneifen nach uns zu sehen. Mit gespannten Bogen stand ich da und sagte zu etwas leiser zu ihr „Wir werden beobachtet." Darauf sah sie unbemerkt zur Seite. „Die Beiden sind ja ganz schön neugierig." Lachte sie leicht und wir amüsierten uns Beide darüber. „So sind eben Geschwister. Wir werden ihnen schon was zum schauen geben." Sagte ich und traf gekonnt die Mitte der Zielscheibe. Irraen tat es mir gleich. Wir legten erneut einen Pfeil an, als sie plötzlich sagte „Es ist schon witzig, von den Männern die uns lieben so gemustert zu werden." Ich wurde nachdenklich über ihr Worte. Haldir und ich hatten eine starke Zuneigung zueinander aber ob es wirklich Liebe war, wusste ich nicht.

Die menschliche Elbin ( Haldir ff )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt