Sorgen der Vergangenheit

332 51 5
                                    




Ich fühlte mich wie gelähmt und war unfähig es schnell genug zu verhindern. Ich nahm meinen Kopf nach hinten und drückte ihn mit meiner rechten Hand von mir. Völlig entsetzt sah ich ihn an, doch sein Blick musterte mich ausführlich. Wieder wollte er zu einem Kuss ansetzen aber diesmal konnte ich schnell genug reagieren und hielt ihn mit meiner Hand auf Abstand „Hör auf. Bitte." Meine Stimme klang leise und ängstlich. Nun nahm er seine Hände von mir und schaute mich verwundert an „Ich dachte du wolltest es auch." Immer noch mit geschockten Blick sagte ich ruhig „Tut mir leid aber das wollte ich nicht." Ich kam mir sehr unwohl in dieser Situation vor und er lehnte sich nachdenklich zurück. Kurz herrschte Stille. 

Ich sah ihn beklemmt an und krallte mich an den Armlehnen fest. Dann nahm ich meinen Mut zusammen und fragte ihn sachte „Wie kommst du jetzt darauf so etwas zu tun?" Er lehnte sich wieder in meine Richtung und legte seine Hände zusammen „Als wir vor 2 Tagen aufgebrochen sind, merkte ich wie sehr es mir zu schaffen machte, das du uns wieder verlässt und ich fühlte, das ich mich verliebt hatte. Die ganzen Gespräche die wir führten und alles was wir zusammen erlebt hatten, machten uns zu Freunden aber ich hätte selber nicht gedacht das es einmal so wird. Ich versichere dir das ich bis vor wenigen Tagen keinerlei anderer Gedanken hatte. Deshalb habe ich auch nicht's zu dir gesagt, denn wir waren seit Vorgestern nie alleine um zu reden. Ich wollte dich wirklich nicht damit überfallen. Wenn es daran liegt das du noch Zeit brauchst, wäre das völlig in Ordnung für mich." 

Er sprach sanft und verständnisvoll und ich wollte ihn im selben Ton entgegen treten. „Es geht nicht um Zeit." „Was ist es dann? Gefalle ich dir nicht oder habe ich dich irgendwie gekränkt?" Ich schüttelte den Kopf und gab ihm ein mildes Lächeln „Es tut mir leid das du plötzlich so für mich empfindest. Ich will dir auch nicht weh tun aber es ist unvermeidbar. Es geht auch nicht darum ob du mir gefällst oder nicht. Du bist mein Freund und du wirst es immer sein...aber mehr auch nicht." Ich erkannte seinen enttäuschten und fragenden Blick und sprach weiter „Elthir...ich bin verlobt...und ich liebe ihn wirklich sehr." 

Er schaute mich entsetzt und schuldig an „Du bist verlobt? Arrian es tut mir wirklich leid, wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich doch niemals..." er hielt einen Moment Inne, doch ich wollte ihn nicht ins Wort fallen. „Dein Bruder hat mir nie gesagt, das du einem Mann versprochen bist." Sagte er mir verwundert und ich setzte wieder ein kleines Lächeln auf. „Er weiß es auch noch nicht. Es ist alles noch recht frisch und er ist schon zu lange fort. Und ich hätte es gerne, wenn er es von mir erfährt." Die vielen Informationen musste er erst einmal verarbeiten und strich sich mit einer Hand über's Gesicht. Ruhig meinte er „Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich niemals diesen Versuch unternommen. Ich hoffe du glaubst mir das?" Ich nickte ihm lächelnd zu und er wirkte beruhigter. 

Er setzte sich wieder entspannt hin und schaute mich erwartungsvoll an.„Wer ist dein zukünftiger Mann? Ich kann nicht gerade behaupten, dich jemals mit einem gesehen zu haben." Fragte er neugierig und ich erklärte es ihm. „Wie du dir sicher denken kannst, ist es Jemand von hier. Die Elbenmänner sind anders als die Menschenmänner. Sie zeigen ihre Zuneigung nicht vor Jedem und sie reden auch nicht viel mit Anderen darüber. Dazu bedarf es ein großes Vertrauen zu seinen Gegenüber. Aber ich habe für diese Haltung natürlich Verständnis, denn ich bin in dieser Kultur aufgewachsen." Er lächelte mich leicht an „Dann kann ich nur hoffen das er dich zu schätzen weiß." Nun nickte ich lachend. „Ja ich denke schon." „Es tut mir wirklich sehr leid Arrian. Ich wünsche dir alles Glück der Welt...und ich hoffe wir sind noch weiter Freunde." Ich griff seine Hand und sagte beruhigt „Aber sicher. Es war ein Missverständnis und das kann ich dir nicht zum Vorwurf machen." Als er mein Lächeln und den Druck meiner Hand erwidert, war ich doch sehr erleichtert. Wir fühlten uns Beide nicht wohl in dieser Situation und ich hatte Sorge einen guten Freund dadurch zu verlieren. Keiner wollte den Anderen weh tun oder beschämen, doch wir waren sehr beruhigt das wir es klären konnten. 

Die menschliche Elbin ( Haldir ff )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt