Nachdem ein Teil meiner Sorgen von mir abfiel, konnte ich Finras erzählen was passiert ist und er hörte mir die ganze Zeit über aufmerksam zu. Zusammen saßen wir einfach auf den Boden und oft fuhr ich mir verzweifelt mit der Hand über den Kopf. Er merkte wie schuldig ich mich wegen allem fühlte, denn ich sollte ihm auch sagen wie es dazu kam. Dann sprach er mir gut zu „Hör mal es wäre falsch, wenn du dir die Schuld daran geben würdest. Haldir würde nicht's machen, wovon er selber nicht fest überzeugt wäre. Das was du mir über seine Verletzungen erzählt hast ist mir bekannt. Es ist ein Gift was es erst seit einigen Monaten gibt und bisher auch nur in dieser Gegend. Kein Wunder das du es nicht kennst, wenn du aus Bruchtal bist und noch nie hier warst."
„Kannst du ihm helfen?" „Ja wir haben hier im Düsterwald ein Gegenmittel dafür aber ich habe seit Tagen Keines mehr. Ich bekomme die neuen Heilmittel immer von den Heilern des König's." Nun war ich aufgebracht „Dann lass uns los und Welches holen." Finras erklärte mir „Es ist bereits dunkel draußen und da ist der Wald zu unsicher im Moment. Wir müssen bis morgen warten." Doch nun bekam ich wieder Panik und schüttelte den Kopf „Nein wir können nicht so lange warten. Ich muss so schnell es geht wieder zu Haldir. Ich kann ihn doch nicht so lange alleine lassen."
Kraftlos ließ ich meinen Kopf hängen, doch er hob ihn am Kinn wieder an „Du hast mir doch erzählt, das du Haldir soweit versorgt hast. Glaube mir er wird es schaffen, bis du wieder da bist. Das Gift ist schleichend und ihm bleibt noch Zeit für das Mittel, auch wenn seine Genesung dadurch länger dauern wird. Wenn dir auch noch etwas passiert, kannst du ihm nicht mehr helfen und dazu macht er sich Sorgen um dich." Ich musste einsehen das er Recht hatte und so blieb mir nicht's Anderes übrig als zu warten. Ich nickte ihn geknickt entgegen und er lächelte mich milde an, als ich noch meinte „Ich hasse es zu warten." Nun lachte er leicht und ich lächelte. „Wie wäre es wenn du etwas schlafen würdest? Du siehst ziemlich erschöpft aus." Ungläubig musste ich Schmunzeln „Du bist wirklich Haldir's Vetter, daran habe ich nun keinen Zweifel mehr."
Das veranlasste Finras dazu richtig zu Lachen und als er aufstand, zog er mich mit sich. Wir nahmen auf dem Bett platz und er meinte gelassen „Gut wenn du nicht schlafen willst, dann kannst du mir auch ein wenig erzählen." Belustigt zog ich eine Braue hoch „Und was genau möchtest du von mir hören?" „Fang doch am Besten von vorne an. Orophin sagte mir das du Haldir als deinen Trainer kennen gelernt hast." Nun strahlte ich bei dem Gedanken über unser Kennenlernen „Ja das stimmt. Hat Orophin dir auch erzählt, das ich Haldir bei unserer ersten Begegnung mit meiner Unfähigkeit fast erschossen hätte?" Finras war sehr amüsiert „Nein diesen Teil hat er ausgelassen aber nun kannst du es ja nachholen."
Wir setzten uns gegenüber und lehnten uns jeder ans Bettende. Kaum das ich fertig war mit einem Teil zu erzählen, fragte er schon das Nächste und schien wohl Einiges interessant zu finden. Bei dem Thema mit Lalwen wirkte er doch eher belustigt, denn auch Finras kannte sie. Auch von meiner Zeit bei den Waldläufern berichtete ich ihn und den Missverständnissen, die es mit sich brachte. Ein paar wenige Teile ließ ich davon aus aber als wir auf Feanor zu sprechen kamen, wurde seine Art doch ernster. „Mach dir nicht's draus aber ich kenne meinen Onkel nicht anders. Ich finde auch du hast dir viel zu viel von ihm gefallen lassen. Es ist wirklich nett von dir, das du das hauptsächlich für Haldir gemacht hast aber du solltest dich dabei nicht vergessen."
Ich nickte nachdenklich „Du hast ja Recht aber immer wenn es mal ansatzweise gut zwischen Feanor und mir lief, passierte irgendetwas und wir stritten. Bevor wir aufgebrochen sind war er so wütend auf mich das ich dachte, er haut mir gleich eine runter." „Wenn es um seine Familie geht, wäre es ihm schon zuzutrauen aber ich denke mal das er sich das gut überlegt hat es lieber zu lassen, wenn er Haldir nicht verlieren will." Betrübt sagte ich „Feanor hat mir oft genug zu verstehen gegeben, das er mich bei sich nicht haben will. Wären nicht bestimmte Umstände gewesen, wären wir auch schon abgereist. Wenn ich mal so darüber nachdenke ist es eigentlich ganz gut das sich das verschob, sonst hätte ich das nie von meinem Bruder erfahren. Hätte ich es aber nicht erfahren, wäre Haldir nicht so schwer verletzt. Ich werde fast wahnsinnig bei dem Gedanken daran."
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Die menschliche Elbin ( Haldir ff )
Fanfiction...ich spannte erneut den Bogen, drehte mich und schoss. In dem Moment als ich den Pfeil los ließ, sah ich plötzlich jemanden stehen. Genau an den Baum auf den ich zielte, doch ich sah ihn zu spät. Zu Glück ging der Pfeil wie alle Male zuvor daneben...