Kapitel 14

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PoV Lukas
„Sorry, ich wollte nicht, dass ihr euch meinetwegen streitet.", entschuldige ich mich bei David.
Ich wollte zwar schon, dass sie sich trennen, aber nicht, dass ich schuld dran bin.
„Ach ist schon gut, wir haben uns in letzter Zeit nur gestritten. Sie hat mir die ganze Zeit vorgeworfen, dass ich ne andere hab.", erklärt er mir und fängt an seine Pizza zu essen.
„Und hast du ne andere?", will ich wissen und fang auch mit meiner Pizza an.
Er schaut mich komisch an und sagt dann: „Ne, ich steh auf keine andere."
Wir schweigen uns ne Zeit lang an.
Wo Pia wohl grad ist?
Sie kennt sich hier ja überhaupt nicht aus.
„Und was ist mit dir? Auf wen stehst du denn?", fragt David plötzlich.
Ich starre ihn an.
Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich mich in ihn verliebt habe.
„Ach, kennst du nicht.", lüge ich.
„Also bist du nicht in Pia verliebt?", will er wissen.
„Ne!", antworte ich und kaue konzentriert auf meinem Stück Pizza rum.
„Jetzt sag schon!", fordert er mich grinsend auf und boxt mir auf die Schulter.
Er merkt offensichtlich nicht wie angespannt ich bin.
Ich kenn mich nur zu gut und weiß, dass wenn er nicht gleich aufhört, ich einen Wutanfall krieg.
Das hab ich definitiv von meinem Vater geerbt.
„Ist es eine von der Party neulich? Oder eine aus deiner alten Schule? Ist sie älter oder jünger?", fragt er drängelnd.
„Ich steh nicht auf Mädchen!", schrei ich ihn an.
Ich merke, dass das mal wieder eine dumme Entscheidung war.
Ich stehe auf, schnappe mir den Rucksack von Pia, nehm meine Schuhe in die Hand und laufe aus dem Haus raus.
Wie konnte ich nur so dumm sein?
Warum habe ich mich nur so provozieren lassen?
Ich lauf immer weiter, bis ich irgendwann in einer Sackgasse zu stehen komme.
Dort ziehe ich erstmal meine Schuhe an.
Ich hole mein Handy raus und ruf Pia an.
„Ja?", fragt sie.
„Hör zu, ich bin nicht mehr bei David sondern in irgendeiner Straße. Wo bist du, wir müssen nach Hause.", schreie ich fast ins Telefon.
„Ich tröste gerade Emilia, aber okay ich bin in der Nähe von Davids Haus. Wir treffen uns davor und gehen dann nach Hause. Okay?", fragt sie besorgt.
„Bis gleich!", verabschiede ich mich von ihr.

Zehn Minuten später stehe ich vor David seinem Haus und Pia ist auch schon da.
Wir gehen schweigend los.
„Was ist passiert?", fragt sie nach einiger Zeit.
„Er hat mich genervt, in wen ich verliebt bin.", fange ich an zu erzählen.
„Scheiß, und dann?", will Pia wissen.
„Dann hat er lauter Fragen gestellt, also ob sie von der Party ist und ob sie älter ist. Und dann hab ich ihn angeschrien, dass ich nicht auf Mädchen stehe.", beende ich meine Geschichte.
„Oh fuck. Aber Hey, was ist daran soooo schlimm? Eigentlich ist es ja gut, dass er es weiß.", versucht sie mich aufzumuntern.
„Er hat auf der Party Schwule beleidigt. Und außerdem wird er es jedem erzählen.",
erklär ich ihr deprimiert.
Mir ist zum heulen zumute.
Warum muss ich immer solch einen Mist machen?
„Na und? Vielleicht hat er zu viel getrunken. Das muss nichts heißen, weil er einmal Schwule beleidigt. Und ich glaub nicht, dass er es jedem erzählt. Er hat ja anscheinend keinem erzählt, warum du weggezogen bist.", versucht sie mich zu überzeugen.
„Aber es ist was anderes, ne tote Mutter zu haben, als ne Schwuchtel zu sein. Das wär doch ein gefundenes Fressen für alle, vor allem für Jan, der mich eh schon verprügeln wollte.", erklär ich.
„Jetzt wart erst mal ab. Wir machen uns ein schönes Wochenende und dann sehen wir weiter okay?", sagt sie und nimmt meine Hand.

15 Minuten später sitzen wir schon auf meinem Bett.
Pia erzählt mir, was bei ihr in der Schule so los ist.
Als sie gerade auf dem Klo ist vibriert mein Handy.
Eine neue Nachricht.
Von David.
Ich will eigentlich gar nicht wissen, was er schreibt, aber vielleicht ist es wichtig.
»Warum bist du abgehauen?«, fragt er.
»Weiß nicht, wollte es dir nicht sagen.«, antworte ich.
»Und warum nicht?«, will er wissen.
»Weil du auf der Party so dumme Bemerkungen gemacht hast.«, antworte ich ehrlich.
»Aber da war ich besoffen«, rechtfertigt er sich.
Warum macht man immer komische Sachen, wenn man besoffen ist?
»Sagst du es weiter?«, frag ich und hoffe, dass seine Antwort nein ist.
»Warum sollte ich? Ich hab auch nicht weitererzählt, warum du weggezogen bist«, antwortet er sofort.
»Danke«, schreibe ich.
»Aber nur um sicher zu gehen: Du stehst hoffentlich nicht auf mich?«, will David wissen.
„Sagst du's ihm?", fragt mich Pia.
Ich hab gar nicht gemerkt, dass sie vom Klo wieder da ist.
„Nein, nicht per Handy.", antworte ich.
»Ne, tu ich nicht.«, antworte ich David.
»Na dann ist doch alles ok zwischen uns. Kommt ihr am Wochenende nochmal vorbei?«, will er wissen.
„Willst du denn nochmal zu ihm?", fragt Pia mich.
„Nein, nicht das Wochenende, ich will ihn vorerst nicht sehen. Er hat mir gerade klar gemacht, dass ich null Chancen bei ihm hab.", antworte ich traurig und schreibe David: »Ne, sorry, keine Zeit.«
»Achso, okay, wollte dir noch was erzählen, mach ich halt dann am Montag. Bis dann!«, verabschiedet er sich.

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Mal wieder nicht sonderlich lang. Hoffe es gefällt euch trotzdem. :)

Not just a phase! •Boyxboy• || ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt