Kapitel 18

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PoV Lukas
Als ich am nächsten Tag in die Schule komme, stehen am Eingang schon Jan und seine Freunde.
Die haben mir gerade noch gefehlt.
„Na, wer ist denn da?", fragt Jan grinsend.
Ich ignoriere ihn und versuch an ihnen vorbei zu gehen.
„Nicht so schnell. Wir wollen uns noch ein bisschen mit dir unterhalten. Wir haben da so etwas gehört.", fängt Jan an und drückt mich wieder mal an die Hauswand.
Ich kann mir schon ganz genau vorstellen, was er gehört hat.
„Wir haben ne Schwuchtel an der Schule. Wer hätte das gedacht?", lacht Jan.
„Ich hab nie gesagt, dass ich auf Typen stehe. Hätte ich sonst mit deinem Mädchen rumgeknutscht?", frage ich wütend.
Ich sehe wie er erst nicht weiß, was er sagen soll und dann wütend wird.
„Wer weiß? Vielleicht willst du nur das keiner checkt, dass du in Wahrheit lieber Schwänze lutschst.", lacht er provozierend.
Dieses miese Arschloch.
„Wie wärs, wenn du mich gehen lässt?", frage ich.
„Hmm lass mich mal überlegen...nein. Wir haben nämlich, soweit ich weiß, noch eine Rechnung mit dir offen.", sagt Jan jetzt ernst.
Noch ehe ich antworten kann, holt einer von den anderen aus und schlägt mir mit der Faust in den Bauch.
Mir wird schlecht und ich sacke auf den Boden.
Ich bin nicht so ein Kerl der sich prügeln kann oder gar jemanden zusammenschlägt.
Ich lieg am Boden und halte mir den Bauch.
Ich krieg noch zwei Tritte in den Rücken und einen Schlag ins Gesicht und dann ziehen sie ab.
Nicht ohne mir vorher noch zu drohen, dass wenn ich irgendwem sag, was passiert ist und wer es war, dass sie mein kleines „Geheimnis", wie sie es nennen, jedem erzählen und das auf sehr unangenehme Weise.

Als sie weg sind versuch ich langsam aufzustehen.
Mir tut alles höllisch weh, aber ich versuche normal zu laufen.
Ich geh erst aufs Klo, der Unterricht hat inzwischen schon angefangen, wasche mir das Blut ab und begutachte meine restlichen Schäden.
Dort wo sie mich getreten haben, ist an manchen stellen Blut zu sehen und auf jeden Fall, wird das alles morgen blau anschwellen.
Danach gehe ich in den Gang unseres Klassenzimmer und atme nochmal tief durch, bevor ich die Klinke runterdrücke.
Hoffentlich merkt keiner was.
„Lukas, warum kommst du wieder zu spät?", fragt Herr Härtinger dieses Mal sauer.
„Ich...Ähm...ich hab verschlafen und dann wurde ich noch aufgehalten.", erkläre ich.
„Noch einmal und du bleibst zur Nacharbeit hier, verstanden?", fragt er streng.
„Ja, verstanden.", antworte ich und schau mich unauffällig um.
David starrt besorgt zu mir und die anderen sind zu sehr in ihre Aufgaben vertieft.

Als es nach den beiden Stunden zur Pause klingelt, versuche ich möglichst schnell aus dem Klassenzimmer zu kommen, damit keiner auf die Idee kommt sich mit mir zu unterhalten.
Leider geht mein Plan nicht ganz auf, da David gleich auf mich zukommt.
„Es war Jan, stimmt's?", fragt er flüsternd.
„Was geht dich das an?", frage ich kalt.
„Du musst es den Lehrern sagen. Sonst macht er es nochmal.", flüstert er mir wieder zu.
Ich bleibe stehen und zieh ihn in eine ruhige Ecke.
„Der Kerl hat mich heute in der Früh abgefangen und zusammengeschlagen. Er hat mich getreten, als ich am Boden lag. Das allein wär ja nicht mal das Problem, dass schlimme ist nur, dass er mir gedroht hat, dass wenn jemand davon erfährt, dann verrät er mein kleines „Geheimnis" auf eine sehr unangenehme Weise. Danke dafür.", schnauze ich ihn an.
Ich sehe, wie verzweifelt er ist.
„Bitte Lukas. Es tut mir verdammt leid. Bitte. Du kannst doch nicht für den Rest deines Lebens sauer auf mich sein. Es liegt an Emilia. Und ich hab auch schon mit ihr Schluss gemacht.", erklärt er flehend.
Es freut mich, dass er mit ihr Schluss gemacht hat.
Sie hat es verdient.
Ich schau ihn an.
Er sieht wirklich so aus, als ob es ihm leid tut.
Ich verlier ja nichts, wenn ich seine Entschuldigung annehme.
Ich sollte ihm halt dann einfach keine Geheimnisse mehr erzählen.
„Ja okay, ich nehm deine Entschuldigung an.", erklär ich mich bereit.
„Danke du bist der Beste.", ruft David und umarmt mich freundschaftlich.
„Jaja schon gut.", antworte ich lachend.

Der restliche Schultag verläuft ruhig und ich verabrede mich mit David für den Nachmittag an seinem Lieblingsplatz im Wald.
Mir steht allerdings noch eine unangenehme Sache bevor: Ich will Romeo und Martin erzählen, dass ich auf Typen stehe.
Eigentlich weiß ich, dass sie sehr tolerant sind, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie es auch bei dem Thema sind.
Als ich zu Hause ankomme, sitzen Romeo und Martin bereits am Tisch.
Ich setzte mich zu ihnen und nachdem sie gefragt haben, wie es in der Schule war schweigen wir erstmal.
„Ich wollte euch was sagen.", fange ich an.
„Ja, was denn?", fragt Romeo.
„Also ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, aber ich mag jemanden.", erzähle ich weiter.
„Warum sollten wir was dagegen haben?", lacht Martin.
Ich sitze schweigend da.
Ich schaffe es nicht, die Worte zu sagen.
Aber zu meiner Überraschung sagt Romeo es: „Weil es ein Junge ist?"
Ich schaue ihn an und nicke kaum merklich.
„Scheiße!", entfährt es Martin.
Ich sitze unsicher da.
Ich dachte sie haben nichts dagegen, warum ist es jetzt scheiße?
Vielleicht hätte ich es für mich behalten sollen.
„Er meint nicht, dass wir ein Problem damit haben, weil das haben wir ganz und gar nicht, sondern Papa. Er kommt am Wochenende und wenn er das rausfindet, dann kann ich für nichts garantieren.", erklärt mir Romeo, der merkt, wie schockiert ich bin.
„Und jetzt?", frage ich unsicher.
„Nichts und jetzt. Es wäre nur besser, wenn du es ihm nicht gleich sagen würdest. Wer ist es denn? Ist es der von gestern?", fragt dieses Mal Martin.
„Nein, der von gestern ist wie gesagt ein Arsch. Ich weiß ja nicht, ob ihr euch an den einen Kerl erinnert, der mir die Stadt zeigen wollte.", gestehe ich und werde rot.
Ich will ein gutes Verhältnis mit meinen Brüdern haben.
Deswegen werde ich mit offenen Karten spielen und ihnen fast alles erzählen.

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So nächster Teil fertig. Bin echt überrascht von den 100 Likes und den ganzen Reads. Hätte nicht gedacht, dass es so vielen gefällt. Danke :)

Not just a phase! •Boyxboy• || ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt