PoV Lukas
Wir sind jetzt schon zwei Wochen glücklich zusammen.
David hat sich entschieden nach München zu ziehen und dort auf mich zu warten.
Wenn ich alt genug bin, ziehen wir zusammen.
Er wird Anfang kommenden Jahres 18.
Ich muss zwar noch länger warten, aber zwei Jahre sind auch gar nicht mehr so lang.
Das sind zwar alles Pläne in weiter Zukunft, aber träumen darf man doch, oder?
Zwar bin ich nicht begeistert, dass er dann zwei Stunden von mir entfernt wohnt, aber es ist kein Weltuntergang.
Seit der Party sehen wir uns jeden Tag und heute will er, dass ich seine Eltern kennen lerne.
Ich bin ziemlich aufgeregt, da er mich in einer halben Stunde abholen will und ich keine Ahnung hab, was ich anziehen soll.Genau um 18 Uhr klingelt es an der Tür.
Ich lauf runter, reiße sie auf und vor mir steht David mit zwei Motorradhelmen im Arm.
Er gibt mir einen Kuss und drückt mir dann einen Helm in die Hand.
Ich liebe Motorrad fahren und genieße jede Sekunde davon.
Leider dauert die Fahrt nicht sonderlich lang, da wir uns mit seinen Eltern nur in einem Restaurant im nächsten Ort treffen.Als wir reingehen, sitzen seine Eltern bereits am Tisch.
„Hallo Lukas!", begrüßt mich seine Mama freundlich und umarmt mich.
Sein Vater hält mir die Hand hin und stellt sich vor:„Hallo Lukas, ich bin Andreas!"
„Achso, ganz vergessen, ich bin Monika!", stellt sich auch David seine Mutter lachend vor.
Wir setzen uns und bestellen das Essen.
Es ist ein richtig lustiger Abend und sie erinnern mich ein bisschen daran, als ich noch meine Eltern hatte und sie sich noch verstanden haben.
„Alles gut?", frag David leise und reißt mich aus meinen Gedanken.
Ich lächle und antworte:„Ja, alles gut!"
Er scheut mich zwar besorgt an, aber unterhält sich dann weiter mit seinen Eltern.„Was war eigentlich los?", will David von mir wissen, als wir um Mitternacht endlich in meinem Bett liegen.
Ich hab mich an ihn gekuschelt und genieße seine Wärme.
„Nichts, war ein schöner Abend!", sag ich und lächle.
Das Lächeln sieht er nicht, da es dunkel ist.
„Ey, wir haben ausgemacht, dass wir die Wahrheit sagen.", sagt er und setzt sich aufrecht hin.
Mein Kopf rutscht von seiner Brust runter und auch ich setze mich hin.
„Es ist nur...das alles hat mich so an mich erinnert. An meine Eltern und an die schöne Zeit die ich mit ihnen hatte.", erkläre ich nachdenklich.
David rutscht zu mir ran und streichelt mir über den Rücken.
„Vermisst du deinen Vater?", fragt er vorsichtig.
„Ich vermisse den Vater, der mit mir im Garten Fußball gespielt hat, der mir immer bei einer schlechten Note mein Lieblingsessen gemacht hat, der immer für mich da war und der, der meine Mutter geliebt hat. Aber nicht den, der mich angeschrien hat, der mich geschlagen hat, dem ich egal war und der meine Mutter betrogen hat.", erkläre ich und Tränen rollen mir übers Gesicht.PoV David
Lukas hat mir letzte Woche erzählt, dass seine Brüder herausgefunden haben, dass sein Vater seine Mutter mit einer jüngeren Frau betrogen hat.
Und dass sein Vater ausgerastet ist, als Lukas Mutter ihn verlassen wollte.
Er hat ihr gedroht, dass er ihr und Lukas sein Leben zur Hölle machen wird, wenn sie ihn verlässt.
Deswegen hat sie sich auch umgebracht.
Lukas ist enttäuscht von seiner Mutter, weil sie ihn einfach alleine gelassen hat und auch ich versteh nicht warum.
Aber ich glaube, in so einer Situation kann man nicht mehr normal denken.
„Er hat mein Leben zerstört!", schluchzt Lukas.
Ich nehm ihn in den Arm und gebe ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Dein Leben ist nicht zerstört.", flüster ich.
Ich kann nicht damit umgehen, wenn jemand vor mir weint und ich weiß auch nie, was ich dann sagen oder machen soll.
Ich hasse es, dass ich nicht so einfühlsam bin.
„Weißt du wie es ist, keine Eltern mehr zu haben? Es ist als ob ein Teil von dir fehlt.", faucht er mich an.
„Okay, du hast recht. Ich hab keine Ahnung wie das ist, keine Eltern zu haben, aber ich weiß, dass du zwei tolle Ersatzeltern hast. Deine zwei Brüder. Sie kümmern sich wie Eltern um dich und lieben dich genauso. Und ich bin auch noch da. Ich weiß das ich nicht Familie und so bin, aber ich bemühe mich ein toller Freund zu sein.", erkläre ich.
„Tschuldigung, war nicht so gemeint. Ich hab die beste Familie und da sehe ich dich genauso mit drinnen. Du bist ein Teil meiner neuen Familie.", flüstert er und küsst mich.
Mir steigen Tränen in die Augen, was er zum Glück nicht sieht.
Sowas süßes hat nich nie jemand zu mir gesagt.~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Fast 3000 Reads!! Wow! Vielen lieben Dank!!!
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Not just a phase! •Boyxboy• || ABGESCHLOSSEN
Teen FictionLukas ist 16 Jahre alt. Eigentlich läuft sein Leben völlig normal, genauso wie bei anderen 16 jährigen. Doch plötzlich stirbt seine Mutter und er muss umziehen. Er kommt auf eine neue Schule und findet sowohl Freunde, als auch Feinde. Komplett aus...