Kapitel 34

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PoV David
Ich sitze vor meinem Haus und muss an Lukas denken.
Ich habe gehört, was er zu Meli gesagt hat.
Wieso dachte ich nur, dass das wirklich was werden könnte mit uns?
Ich hab ihn am Anfang wie Dreck behandelt, natürlich kommt das irgendwie wieder zurück.
Nur warum hat er vorher nicht Schluss gemacht?
Und wieso war ich so doof und hab ihm gesagt, dass ich ihn lieb hab?
Vielleicht sollte ich nachher zu ihm gehen, um mit ihm zu reden.
Ach nein, sein Vater ist ja da, aber wahrscheinlich wird er ihm eh nichts von uns erzählen, da er nicht mehr mit mir zusammen sein will.
„Was ist los, Bro?", fragt Phill, der neben mir sitzt.
Wir gehen nach der Schule meistens zusammen heim.
Da meine Eltern aber eh noch nicht zuhause sind, sitz ich, wie so oft, auf der Bank gegenüber meines Hauses und beobachte die vorbeifahrenden Autos.
„Ich hab vorher gehört, dass Lukas mit Meli über uns geredet hat. Und er hat gesagt, dass er Zweifel hat und so. Und eigentlich dachte ich, dass er mich genauso mag, wie ich ihn.", erkläre ich.
Es tut gut endlich, mit jemandem darüber zu reden.
„Glaubst du denn, dass er nicht glücklich ist mit dir?", fragt er.
„Eigentlich dachte ich schon, dass er glücklich ist, aber nach dem was er gesagt hat irgendwie nicht!", gebe ich zu.
„Ich glaub nicht, dass er keine Interesse mehr an dir hat. Aber das findest du wahrscheinlich nur raus, wenn du mit ihm redest!"

PoV Lukas
So jetzt ist es gesagt.
Eigentlich will ich gar nicht wissen, was er davon hält, aber...
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ein lautes klirren ertönt.
Mein Vater hat das Glas so stark auf den Tisch geknallt, dass es kaputt gegangen ist.
„Das ist nicht dein Ernst! Dazu habe ich dich nicht erzogen! Das ist widerlich! Verschwinde einfach!", brüllt mein Vater mich an.
Hab ich ihn richtig verstanden?
Er will, dass ich gehe?
Mir steigen die Tränen in die Augen, aber nicht aus Traurigkeit, sondern aus Wut.
Was fällt ihm ein?
Ich bin doch nicht widerlich, nur weil ich mit David zusammen bin.
„Was fällt dir ein, so mit ihm, deinem eigenen Sohn, zu reden?", schreit Romeo meinen Vater an.
„Sowas ist nicht mein Sohn!", schreit mein Vater zurück.
„Er ist dein Sohn! Genauso wie ich und Martin! Und wenn es dir nicht passt, verschwinde aus unserem Haus!", brüllt Romeo weiter.
„Ich werde nicht gehen. Sondern er!", sagt mein Vater mit bedrohlich ruhiger Stimme und deutet auf mich.
„Hier verschwindet keiner außer dir! Das ist unser Haus und nicht deins!", schaltet sich Martin mit ein.
„Ich schäme mich, dich als Vater zu haben!", schreie ich meinem Vater meine gesamte Wut entgegen.
Es ist nicht besonders klug, ihn zu provozieren, denn ich höre einen wütenden Schrei und dann spüre ich schon die Faust meines Vaters auf meine Nase treffen.
Zum zweiten Mal innerhalb ein paar Wochen, spüre ich einen stechenden Schmerz in meiner Nase aufsteigen und ich sehe nur noch Blut.
Ich halte mir die Nase und kann nicht verhindern, dass ich weine.
Ich kriege noch mit, wie Romeo auf meinen Vater losgeht, dann wird mir schon schwarz vor Augen.
Das war alles zu viel für mich.

PoV David
Ich will mich gerade von Phill verabschieden, da klingelt mein Handy.
„Ja?", frag ich, da ich die Nummer nicht kenne.
„Hallo, hier ist Martin. Der Bruder von Lukas!", sagt Martin.
„Was ist los? Woher hast du meine Nummer?", frag ich verwirrt.
„Lukas hat sie im Festnetztelefon eingespeichert, falls er mal bei dir ist und wir ihn nicht erreichen.", erklärt er.
„Okay, und warum rufst du an? Ist alles gut?", frag ich besorgt.
„Nein, Karl, unser Vater, ist ausgerastet und hat Lukas erst angeschrien und dann geschlagen. Der ist dann kurz ohnmächtig geworden. Jetzt liegt er schlafend im Bett, aber ich wollte dich fragen, ob du vorbei kommen kannst!", sagt Martin.
„Fuck, bin schon unterwegs!", rufe ich und leg auf.
„Alles gut?", fragt Phill, der mir zugehört hat.
„Ne man, ich muss zu Lukas. Den Rest erzähl ich dir morgen. Ciao!", rufe ich ihm noch zu und lauf dann los.

PoV Lukas
Als ich aufwache, sitzt David neben mir am Bett.
„Endlich wie geht es dir?", fragt er erleichtert.
„Mein Kopf tut verdammt weh und meine Nase auch. Aber wo sind Papa und was ist noch passiert?", frage ich aufgelöst und schließe meine Augen.
Durch das helle Licht werden die Kopfschmerzen nur schlimmer.
„Erstmal hier eine Schmerztablette und ich mach schnell die Vorhänge zu!", sagt er, reicht mir die Tablette und steht schnell auf, um die Vorhänge zuzumachen.
Ich schlucke die Tablette runter und setze mich langsam aufrecht hin.
Es tut zwar höllisch weh, aber ich will David anschauen können.
„Also Romeo ist auf Karl losgegangen und hätte ihn fast zusammengeschlagen. Dann hat Martin Karl am Kragen gepackt und rausgeschmissen. Ja und dann hab ich auch schon den Anruf bekommen.", erklärt er.
Ich wusste ja, dass er niemals ruhig reagieren würde, aber ich wusste nicht, dass er so ein gewalttätiges Arschloch ist.
„Ich hol schnell die anderen. Ach, übrigens, Pia hat vorher angerufen, sie hat sich gewundert, weil du nicht auf ihre Nachrichten geantwortet hast. Romeo hat ihr erzählt was passiert ist und wenn du wieder halbwegs ok bist, sollst du sie zurückrufen.", erklärt er, steht auf und geht zur Tür.
„Nein, bleib da, ich will niemand anderen sehen oder hören.", sag ich erschöpft.
„Aber das solltest du. Die sind alle immer für dich da.", versucht David mich umzustimmen.
„Warum kann ich nicht einmal den Augenblick mit dir genießen?", frag ich genervt.
„Achja? Genießen? Irgendwie glaube ich gehört zu haben, dass du das mit mir nicht ganz so genießt wie du immer sagst.", entgegnet er sauer.

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Danke für 2K Reads. Find ich mega cool :)

Not just a phase! •Boyxboy• || ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt