16. 06.
02:37Nach diesem Éclat mit Layla, blieben Nathan und ich noch eine Weile draußen. Die kalte Nachtluft hatte irgendwie eine beruhigende Wirkung auf mich gehabt und meinen Verstand wieder mit klaren Gedanken erfrischt. Am liebsten wäre ich dann gar nicht mehr reingegangen, einfach weiter Nathan's Hand gehalten, mich an seiner Schulter ausgeruht und einfach nur in die Ferne gesehen. Doch es war eine Party am Laufen - und zwar wegen Nathan.
Wir sahen den anderen noch dabei zu, wie sie Wahrheit oder Pflicht spielten, hatten noch ein bisschen was getrunken und getanzt. Irgendwie war dann doch die Zeit so schnell vergangen, sodass wir uns dann um 02:00 Nachts auf den Weg nach Hause machten.
Dadurch, dass mein Haus am anderen Ende der Stadt lag und Nathan's hier anscheinend nicht weit entfernt war, ließ ich mich dazu überreden, zu Nathan nach Hause zu gehen.
Nur mit schweren Beinen versuchte ich so schnell es ging, die Treppen zu Nathan's Zimmer rauf zu gehen. Ich hatte nicht viel getrunken, vielleicht vier, fünf Becher, dafür war ich aber umso müde. Meine Augen fielen während des Gehens immer wieder zu und Nathan hatte Mühe, mich wach zu halten. "Na, komm.", murmelte er leise, drückte noch kurz meine Hand und zerrte mich regelrecht in sein Zimmer.
Ohne darüber nachzudenken ließ ich mich unverzüglich in sein Bett plumpsen, woraufhin er mich belustig mustert.
"Was ist?", fragte ich verwirrt und runzelte meine Stirn. Langsam kam er mir näher. So nah, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spürte und seine Hände, die links und rechts neben mir abgestützt waren, berührten leicht meine Schultern.
Nathan beugte sich an mein Ohr und flüsterte: "Es ist komisch, ein Mädchen in meinem Bett zu sehen."
Ruckartig richtete er sich wieder auf und ging zu seiner Kommode. Sofort war ich wieder hellwach und setzte mich nun in sein Bett. Erst jetzt fiel mir auf, wie sehr sein Zimmer damals verunstaltet war. Nun sah man keine einzelne Spur von diesem Chaos, das letzten Montag, beziehungsweise Sonntag, hier geherrscht hatte. Sein Zimmer war sehr ordentlich, alles war an seinem Platz. Es war sehr steril, trotzdem hatte es seinen Charme. In seinem kleinem Zimmer stand ein Bett, eine Kommode und ein Schreibtisch. In der Ecke war noch ein gemütlich aussehender Sitzsack, wo seine Lederjacke lag. Alles war in schlichten grauen und blauen Töne gehalten.
"Wie meinst du?"
"Naja.", er lachte, während er in einer Schublade herumkramte. "Obwohl ich so viele Mädchen schon im Bett hatte, nahm ich noch nie eine mit nach Hause. Mein Bett, mein Haus und meine Privatsphäre waren mir wichtiger, als die ganzen Betthäschen. Ich glaube... ja, nicht einmal Layla durfte hier übernachten."
Mit einem Schmunzeln auf den Lippen fischte er endlich ein weißes T-Shirt aus seiner Schublade, nur um es mir dann zu zuschießen. Egal, ob ich das einzige Mädchen in seinem Bett nun war oder nicht, bei dem Gedanke wie viele Mädchen er schon hatte und was er mit ihnen angestellt hatte, drehte es mir den Magen um. Noch dazu waren die alle sicher hundert Mal schöner als wie ich.
Plötzlich überkamen mich doch Zweifeln und ich war mir jetzt gar nicht mehr sicher, ob das so eine gute Idee war, bei Nathan zu übernachten. Unsicher schaute ich umher.
Nathan schien mein Verhalten aufgefallen zu sein, denn er kam besorgt auf mich zu. "Was ist los?""Ich... ich" Irgendwie bekam ich keine Worte mehr heraus, sondern sah mich nur noch verwirrt um, das T-Shirt in meiner Hand fest umklammert. Auf einmal spürte ich zwei beschützende Arme um mich.
"Hey. Bitte, mach dir wegen meiner Vergangenheit keine Sorgen. Kein Mädchen auf dieser Welt könnte mit dir Schritt halten. Du bist wunderschön - viel schöner als jedes andere Mädchen. Kein Mädchen bisher, konnte dir das Wasser reichen. Deswegen bist du auch der Grund, warum ich keine Mädchen mehr hatte, seitdem du mir den Erdbeeren-Smoothie übers Gesicht geschüttet hast. Selena... Du brauchst dich nicht zu schämen oder jegliche Angst zu haben. Ich liebe dich... nur dich."
Er küsste mich kurz, bevor ich überzeugt, von den Worten, die er mir soeben gesagt hatte, nickte. Nathan lächelte mir noch schnell zu, bevor er sich wieder aufrappelte und sich umdrehte, um mir so das Zeichen zugeben, dass ich mich in Ruhe umziehen konnte.
Schnell schlüpfte ich aus meinem Pullover, genauso wie aus meiner Jeans und zog mir sein T-Shirt an, welches mir natürlich viel zu groß war, was mir allerdings nichts ausmachte, da ich schon oft die Sachen von Liam getragen hatte. Heute ließ ich mal aus persönlichen Gründen meine Unterwäsche an, einfach zum Wohlfühlen.
Nachdem sich auch Nathan aus seine Sachen gezwängt hatte, legte er sich mit mir auf sein Bett und deckte uns zu. Mit der einen Hand umschlang er meine Taille, hatte somit die Chance mich noch enger zu sich zudrücken, mit der anderen streichelte er mir sanft über den Kopf.
Ich hingegen legte die eine Hand auf seine, bewegte dort sanft meinen Daumen rauf und runter und verschränkte dort meine Finger mit seine Finger. Meine Zweifeln und Ängste von vorhin waren wie vom Wind verweht, spätestens, als ich nur im T-shirt vor ihm gestanden war und seine Augen mich gierig und voller Liebe gemustert hatten, wusste ich, dass meine Gedanken völlig unnötig gewesen waren."Gute Nacht, Nathan.", murmelte ich müde. "Gute Nacht, Selena. Ich liebe dich.", war das letzte, das ich noch mitbekam, bevor ich nun endgültig eindöste.

DU LIEST GERADE
Secrets can destroy - my best friend's boyfriend
RomanceSelena war ein normales Mädchen mit einem normalen Leben. Sie war nicht besonders auffällig in der Schule, schrieb gute Noten und hatte Freunde, die sie über alles liebte. Jedoch hatte Selena auch keine Angst, mal die Wahrheit zu sagen und so kam es...