Ich zuckte erschrocken zusammen, als ich schlagartig Nates Stimme hinter mir hörte. "Ich wiederhole mich nur ungern.", sagte er mit rauem Unterton und stütze sich an unserem Tisch ab. Ich merkte, dass Rafi und auch Layla unter seiner Anwesenheit nervös wurden, doch mich konnte er nicht so schnell einschüchtern. Mit steifen Blick hob ich meinen Kopf in Nates Richtung, lachte ihn aber zuckersüß an.
"Was gibt's?", fragte ich ihn, um ihn nochmal zu reizen. "Ich wollte mich nur bei dir erkundigen, ob ich gerade etwas falsches verstanden habe, bei deiner Aussage bezüglich, dass ich ein, ich zitiere: hochnäsiges Ego bin.", bellte er wütend und sah mir tief in die Augen.
Wahrscheinlich erwartete er jetzt, dass ich ihn um Verzeihung bitte, ihn um Gnade anflehte und ihn um eine zweite Chance bitte - aber DAS kann er sich abschminken. Nicht mit mir. Nicht mit Selena McKenzie."Oh entschuldige dafür, dass ich höchstwahrscheinlich die einzige in dieser Schule bin, die sich traut die Wahrheit auszusprechen.", äußerte ich mich provokant und ich merkte wie seine Muskeln anfingen sich zu verspannen und er sein Unterkiefer perfekt in Szene setzte. Es schien, als hätte man ihm noch nie die Wahrheit gesagt, sondern immer nur das was er hören wollte. Aber es tut mir nicht leid, dass er einmal in seinem Leben das hörte, was nun mal stimmte.
Doch ruckartig verformten sich seine zusammengepressten, perfekten Lippen in ein höhnisches Lächeln: "Anscheinend bist du die einzige, die so blöd ist und sich so schlecht benimmt und glaubt dass sie meinen Namen mit irgendeinen Bullshit in den Dreck ziehen kann."
Keine Ahnung warum, doch plötzlich sprang ich von meinem Sessel auf und war ihm jetzt ziemlich nahe - gefährlich nahe.
"Was juckt es dich eigentlich, was ich über dich sage? Normalerweise interessiert es dich einen Feuchten, wer was wann über dich sagt und wie er das formulierte. Also, was ist jetzt eigentlich dein Problem?", fauchte ich ihn mit einem Angst einflößenden, leisen Flüstern an und wand seinen durchdringenden Blick nicht ab.Inzwischen ist es unangenehm ruhig in der Cafeteria geworden und so zirka 90% der Anwesenden hier verfolgten dieses Szenario mit großen Augen. Ich meine, wie konnte sich jemand, geschweige denn ein Mädchen trauen den großen, wunderschönen und perfekten Nathaniel Black mal die Meinung zu sagen?
"Mein Problem ist, dass du deine ganze Scheiße, die du über mich erzählst nicht für dich behalten kannst und du das mit deiner großen Klappe auch noch herumschreien musst wie ein kleines Kind, sodass es alle hören können.", keifte er mich mit einer noch leiseren Stimme an, damit nur ich es hören konnte und kam mir immer näher. Bis er mich mit seiner Hüfte an die Tischkante drückte.
"Weißt du was, du kleine Göre? Wenn ich oder meine Freunde dich noch einmal so über mich sprechen hören, werde ich dafür sorgen, dass jeder und damit meine ich auch wirklich JEDER, in der ganzen Schule deinen Namen kennt. Und zwar nicht als eine mutige Gerüchteköchin die sich traut unsinnigen Schwachsinn in die Welt zu setzen, sondern als kleine Schlampe, die mit jedem von meinen Freunden schon mal im Bett war, und nur ich habe dich abblitzen lassen... Ist doch gar nicht so schwer das zu behaupten, wenn du jeden Tag so wie heute rumrennst, als wärst du ein öffentliches Verkehrsmittel."Augenblicklich blieb mir die Luft zum Atmen weg und ich sah in seinen Augen, ein Gefühl von Sieg, Grausamkeit und Herzlosigkeit. Was fällt ihm ein, so über mich zu urteilen, wenn man einmal die Wahrheit sagt? Weil man einmal die Wahrheit sagt, wird man gleich als Schlampe bezeichnet und sofort mit Mobbing gedroht? DAS kann doch nicht sein Ernst sein. DAS kann doch nicht sein wirklicher Charakter sein. Vor dieser Aktion hatte ich wenigstens noch einen Hauch von Hoffnung, dass hinter dieser skrupellosen, harten Fassade vielleicht doch ein weicher Kern steckte und er einen schönen Charakter hatte - aber anscheinend lag ich falsch.
Anscheinend war er doch so ein grausamer Mensch, wie ich dachte. Und plötzlich wandelte sich meine Sprachlosigkeit in Wut um und ich griff ohne nachzudanken zu Laylas Smoothie. Mit einem entschuldigendem Blick zu Layla nahm ich dem Becher in die Hand und schüttete ihn mit voller Wucht mitten in Nates perfektes Gesicht.
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Secrets can destroy - my best friend's boyfriend
RomanceSelena war ein normales Mädchen mit einem normalen Leben. Sie war nicht besonders auffällig in der Schule, schrieb gute Noten und hatte Freunde, die sie über alles liebte. Jedoch hatte Selena auch keine Angst, mal die Wahrheit zu sagen und so kam es...