Part 82

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07. 07.
23:50

"Ich... ich habe ihn gerade eben gesucht, da ich nur kurz auf der Toilette war. Er hätte mich dann nach Hause gefahren, doch dann nach zwanzig minütiger Suche nach ihm, fand ich ihn dann knutschend mit irgendeiner Schlampe draußen vor dem Turnsaal. Er... ", auf einmal brach ihre Stimme endgültig ab, ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen und ihre Knie begannen zu zittern.

Oh Gott, wie ich diesen verdammten Idioten hasse! Wie blöd war ich, Layla Ian völlig zu überlassen und sie verarschen zu lassen.

"Es tut mir so leid, Layla. Ich hätte ihn aufhalten müssen.", flüsterte ich und lehnte meinen Kopf gegen ihren. "Komm, bringen wir dich nachhause.", meinte ich, wobei ich ihre Hände nahm und sie auf die Beine zog. Zusätzlich hob ich noch ihre Tasche auf, die am Boden lag und schmiss sie zu Nathan, der mittlerweile sein Telefonat beendet hatte.

Nathan fing sie geschickt auf, jedoch sah er mich entrüstet an: "Was wird das hier?".

"Wo nach siehts aus? Ich bringe Layla zu mir nachhause und versuche sie aufzumuntern!", zischte ich leicht wütend, während ich versuchte Layla zum Auto zu schleppen, was gar nicht so leicht getan war, als gesagt.

"Selena, warte mal.", meinte Nathan nur, doch ich ignoriert ihn weiterhin, als ich plötzlich merkte, wie das Gewicht von Layla auf meinen Schultern auf einmal weniger wurde. Neugierig drehte ich meinen Kopf, nur um zu entdecken, dass zu meiner Überraschung Darian Layla's Schulter nahm und sie wesentlich leichter und schneller zu Nathan's Auto brachte, als ich es getan hätte. Nun stand ich da. Alleine.

"W... Was?", verwirrt sah ich zu Nathan, der nur grinsend ankam und mich von hinten in die Arme nahm.

"Als ich Layla da so weinend gesehen habe, habe ich mir gedacht, dass das DIE perfekte Möglichkeit für Darian wäre, um so Pluspunkte bei ihr zu machen, weshalb ich ihn gerade angerufen habe. Außerdem hat er sie sowieso schon den ganzen Abend lang angeschmachtet, deswegen kam diese Situation gerade sehr günstig "

Unglaubwürdig, mit großen Augen sah ich ihn an. War das sein Ernst?!

Doch in seinen Augen konnte ich nichts anderes sehen, bis auf die Wahrheit. Die Wahrheit, dass er für seinem besten Freund nur das Beste wollte. Die Wahrheit, dass er Layla auch einmal echtes Glück gönnte... Die Wahrheit, dass er gerade das ansah, was er von Herzen liebte... mich.

Und schon wieder passierte es. Immer tiefer und tiefer versank ich. Normalerweise kam mit der Tiefe auch die Dunkelheit, doch jetzt war es anders. Diese Tiefe, die Nathan's Augen mit sich brachten, war weder angst einflößend noch düster. Nein. Sie war gefüllt mit leidenschaftlicher Zuneigung, Liebe und Vertrauen. Wie früher, hatte ich nun das Gefühl, als konnte ich durch seine Augen in seine Seele gucken, sodass ich mich ja versichern konnte, dass ich diesen Menschen vor mir über alles liebte.

So tief ich in seine Augen versunken war, bemerkte ich gar nicht, wie Nathan meine Hand in seine nahm und mich dabei anlächelte. Kurz schüttelte ich den Kopf, um wieder ins Hier und Jetzt zurückzukehren, bevor ich wieder in seine Augen sah und sich meine Lippen ebenfalls zu einem Lächeln verzogen.

"Na, komm. Bringen wir Layla und Darian nach Hause.", meinte er, während er mit dem Kopf in die Richtung seines Autos nickte. Ich nickte kurz und schon machten wir uns wortlos auf den Weg unsere zwei besten Freunde sicher nach hause zu fahren.

08. 07.
00:00

Die Fahrt verlief sehr still. Vielleicht mag das auch daran liegen, dass Layla die gesamte Zeit entweder auf Darians Schulter schlief oder sich einfach nur still dort ausruhte und ihre Gedanken sortierte. Jedenfalls hatte man das Gefühl, als würde sie diese Ruhe, die im Auto herrschte gerade dringend brauchen, ebenso wie den Frieden, den Darian ausstrahlte. Sie hatte in letzter Zeit, genau wie wir alle, die jetzt zusammen auf den hell beleuchteten Straßen in Nathans Fahrzeug unterwegs waren, sehr viel um die Ohren, sehr viel Chaos in unserem Leben, weswegen wir jetzt alle glücklich und erleichtert darüber waren, dass in den nächsten Tagen sehr wahrscheinlich wieder Ruhe nach dem Sturm einkehrte.

Ich genoss den leichten Wind, der durch das leicht geöffnete Fenster hereinkam, und genoss jeden einzelnen Atemzug. Mit jedem Mal, indem frische Luft in meine Lunge kam, fühlte es sich an, als würde immer mehr von der alten Last von mir herabfallen und frischer Wind Energie bringen.

Seit gefühlten Ewigkeiten verspürte ich nun endlich wieder das Gefühl von hundert prozentiger Zufriedenheit und Liebe. Nun hatte ich endlich die Chance eine glückliche Beziehung mit Nathan zu führen, während meine beste Freundin damit einverstanden war, denn das war das was ich in diesem Moment gerade brauchte. Einfach nur Nathan. Seine Nähe. Seine Berührungen. Seine Küsse. Und je näher wir zu dem Zeitpunkt kamen, indem Nathan und ich endlich alleine sind , desto größer wurde dieses Bedürfnis. Zusätzlich machte die Tatsache, dass Nathans Hand auf meinem Oberschenkel lag und diese gleichmäßig auf und ab strich, es nicht besser.

Mein immer schneller schlagendes Herz drohte, aus meiner Brust rauszuspringen, meine Nerven drehten durch, weswegen ich plötzlich Nathans Hand nahm und diese ganz fest drückte, in der Hoffnung, der Druck in meiner Brust würde nachlassen. Tat es aber nicht. Ganz im Gegenteil.

Oh Gott, wie werde ich diese Autofahrt nur überstehen?! Bis zu Laylas Haus waren es noch ganze zehn Minuten.

"Tief ein- und ausatmen, Prinzessin. Wir haben es gleich geschafft, dann bin ich voll und ganz deins.", raunte mir Nathan plötzlich ins Ohr, wobei sich schlagartig meine Nackenhaare aufstanden und sich meine Wangen rot färbten.

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Wisst ihr, wie entspannend Ferien sein können?
Ich hatte gerade eine wunderschöne Woche in Österreich beim Skifahren.⛷⛷

Was habt ihr in euren Semesterferien (Winterferien (heißen die so in Deutschland?)) gemacht??

Wünsche euch noch einen schönen Tag; und viel Spaß beim Lesen💗

Secrets can destroy - my best friend's boyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt