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Yaren

Ich sah Enes und Anastasia zusammen die Straße entlang gehen. Ich blieb noch ein paar Sekunden auf der selben Stelle und beobachtete beide, wie sie zusammen lachten. Warum tat mein Herz so weh? Wie naiv war ich bitteschön, dass ich mich auf sowas wie Enes eingelassen hatte? Er hatte meinen ersten Kuss gestohlen! Ich war nicht mehr ungeküsst. Wäre Davina nicht dazwischen gegangen, wäre Gott weiß was passiert.

Ich schämte mich so sehr, allein wenn ich nur dran dachte. Was würde meine Familie machen, wenn sie davon erfahren würden?
Ich war eine absolute Schande.
Meine Brüder würden mich alle nacheinander köpfen. Allein die Vorstellung machte mich schon fertig.

Ich setzte mich auf mein Bett und meine Gedanken fingen wieder an mich zu nerven. Ich wollte mir nicht vorstellen, was Anastasia und Enes gerade machen, aber Bilder spielten sich in meinem Kopf ab. Ich dachte, ich wäre was besonderes... Dabei bin ich genau so billig wie die Schlampen, die er flachlegt. Er hatte recht.

Mein Handy fing plötzlich an zu klingeln. Emres Name erschien auf meinem Display. Wir hatten Nummern ausgetauscht, da wir zusammen eine Präsentation vorbereiten müssen. Ich zögerte etwas, doch ging zunächst ran.
„Was geht Yaren?", ertönte seine glückliche Stimme. Ich wünschte, ich wäre auch so glücklich.

„Nichts bei dir?", antwortete ich gelassen. „Mir ist langweilig und heute ist Freitag. Ich wollte fragen, ob wir anfangen sollen die Präsentation vorzubereiten. Natürlich wenn du Zeit hast", fügte er hinzu und ich grübelte.
Vielleicht würde es mich auf andere Gedanken bringen mit Emre für die Schule zu arbeiten.
Außerdem gammelte ich hier sowieso 24/7 im Bett herum.
Es würde mir nicht schaden etwas rauszugehen.

Ich sagte ihm, dass es für mich in Ordnung wäre und ich mich jetzt fertig machen würde, bevor ich auflag. Ein genauen Treffpunkt hatten wir noch nicht ausgemacht, doch könnten es auch später besprechen beziehungsweise klären. Ich zog mir eine hellblaue enge Jeans und einen weißen Oberteil mit breiten Ärmel an. Meine Haare band ich zu einem hohen Zopf und steckte mir noch weiße Perlenohrringe. Ich setzte mich an mein Schminktisch und fing an mich dezent zu schminken.

Mich fertigzumachen, lenkte mich ab an Enes zu denken, was sehr gut war. Er allein schwirrte seit Tagen in meinem Kopf herum. Ich zog meine Air Force an, schnappte mir meine Tasche und ging die Treppen nach unten. Merkwürdigerweise war keiner zu hause.

Ich ging in Ardas Zimmer, doch er war ebenfalls nicht da. Nun blieb mir eine letzte Wahl. Berat...
Ich riss seine Tür auf, ohne anzuklopfen. „Berat, ich gehe-", ich stoppte automatisch und riss meine Augen auf. Ich brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, wer sich da ebenfalls befand.

Hmm wer ist es wohl? 🙂

Eigentlich sollte heute kein Kapitel kommen, aber ich wollte euch nicht warten lassen 😇

Alles ist Para - Mero 428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt