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Yaren

„Bist du dir sicher, dass wir nicht hier bleiben sollen?", fragte Havin besorgt und prüfend zu gleich. Unsere Klassen würden jetzt einen Ausflug ins Museum machen. Ich hatte unserem Lehrer gesagt, dass es mir nicht gut geht und ich im Hotel bleiben möchte, da ich keine Lust habe Enes, Davina oder Anastasia zu sehen. Lieber verbringe ich meine Zeit alleine und einsam im Hotelzimmer...

„Du benutzt das als Ausrede, weil du nicht ins Museum möchtest", lachte ich, weswegen sie beleidigt ihre Arme verschränkte. „Gar nicht."
„Ruf an, wenn was sein sollte", sagte Gül bevor beide das Zimmer verließen. Nun war ich alleine mit meinen Gedanken...

Ich fuhr mir erschöpft durch die Haare, bis ich mich von meinem Platz erhob und aus meinem Koffer Unterwäsche und Pyjama herauskramte. Eine warme Dusche war das einzige was ich gerade brauchte, um meine Gedanken zu ordnen.

Wie würde es jetzt weitergehen? Werden Enes und ich uns je wieder vertragen? Ich zog mich an und föhnte mir meine Haare, bevor ich mich auf mein Bett warf. Ich schloss meine Augen, doch ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich setzte mich aufrecht hin. Wer ist das? Sind nicht alle im Museum? Als ob sie so schnell zurück gekommen sind, es sind gerade mal 30 Minuten vergangen.

Ich zwang mich aufzustehen und nachzusehen. Was wenn es ein Vergewaltiger war? Ich selber merkte wie absurd meine Gedanken waren und öffnete schließlich die Tür. Mein Mund öffnete sich überrascht ein Stück und ich konnte es nicht fassen, dass er vor mir stand. Enes?

Ist er nicht mitgegangen? Was sucht er hier? Warum ist er hierher gekommen? Tausende Fragen bildeten sich in meinem Kopf. Er hatte seinen Jogginganzug mit normalen Alltagsklamotten ausgetauscht und sah wieder einmal unwiderstehlich heiß aus...

„K-Kann ich dir irgendwie helfen?", stotterte ich nervös und man hörte meine Stimme zittern. Er ließ sein Blick kurz auf meinem Körper wandern, bis er mir wieder in die Augen blickte. „Ich...", fing er an, doch redete nicht weiter. Er was? Die Neugier überkam mich und ich wurde langsam ungeduldig.

„Du was?", zog ich meine Augenbrauen zusammen. Auf was wollte er hinaus? Was wollte er mir sagen? Warum zögerte er? „Scheiß drauf", murmelte er leise und unverständlich. „Was-", wollte ich gerade ansetzen, doch er drückte plötzlich seine Lippen auf meine. Er drückte mich ins Zimmer und knallte die Tür mit seinem Fuß zu, während sich seine Lippen keine Sekunde von meinen trennten.

So dumm und naiv ich nunmal war, erwiderte ich seinen Kuss. Es war keineswegs langsam oder ruhig. Im Gegenteil, es war eher wild, aggressiv und fordernd. Wie komisch das jetzt auch klingen mag, wir beide ließen durch diesen Kuss unsere Wut raus.

Ja verdammt, ich war wütend auf ihn. Wie konnte er nur mit Davina und Anastasia rausgehen? Wie konnte er jetzt einfach so kommen und mich küssen? Ich war wütend auf mich selber. Warum schubse ich ihn nicht weg? Warum erwidere ich diesen Kuss?

Seine Hände, die meine Taille festumschlossen hatten, als würde er mich nie wieder loslassen wollen, zogen mich noch näher zu sich, während meine automatisch zu seinen Haaren fuhren. Seine Zunge strich über meine Unterlippe und ich gewährte ihm Einlass.
Er führte den Kuss, was ich ihm nicht übel nahm, da ich seine dominante Art liebte.

Ein Klopfen an der Tür sorgte dafür, dass wir uns panisch voneinander lösten. Unser Atem war unregelmäßig, doch das war im Moment nicht wirklich wichtig.
„Ich bin's, mach auf", ertönte Berats Stimme, weswegen mir mein Herz fast in die Hose rutschte. Berat?! Was sucht er hier?!

Berat zerstört wieder einmal alles...
Findet ihr Yaren sollte sich nicht erneut auf Enes einlassen?
Denkt ihr, Enes hat sich wirklich verändert?

Sehr wichtige Frage:
Warum heißt die Story „Alles ist Para" ?

2/3 🖤

Fun-Fact:
Enes Schwester sollte mit Yarens Bruder also Berat zusammen kommen.

Alles ist Para - Mero 428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt