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Enes

Ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse dich, ertönte es ununterbrochen in meinem Kopf. „Enes? Enes? Hörst du mir überhaupt zu?", riss mich Dogans Stimme aus den Gedanken, weswegen ich zu ihm und Ahmet sah, die mich besorgt musterten. Ich schüttelte meine Gedanken weg und richtete mich auf. Sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

„Was ist los?", lehnte ich mich wieder zurück. „Wir gehen essen. Hadi, steh auf", forderte Ahmet mich auf. (Los)
„Hab kein Hunger", zuckte ich mit meinen Schultern. „Halt die Fresse, du kommst mit", zwang mich Dogan wortwörtlich, doch ich schüttelte stur meinen Kopf.
Wie sollte ich was essen wenn ihr enttäuschter Blick nicht aus meinem Gedächtnis wollte?

Dogan seufzte und setzte sich neben mich: „Du musst ihr etwas Zeit geben Enes. Danach kannst du ihr alles erklären. Wenn sie dich wirklich liebt, wird sie dir verzeihen."
„Isso. Sie hat dir schon so vieles verziehen. Warum sollte sie dir das auch nicht verzeihen?", setzte sich Ahmet auf meine andere Seite. Die eigentliche Frage war eher, warum sollte sie mir verzeihen? Ich habe sie so oft verletzt und ihr Vertrauen ausgenutzt, aber diese Wette...
Die war unverzeihlich.
Wie soll sie mir verzeihen, wenn selbst ich es mir nicht verzeihen kann?

„Ich muss sie sehen", stand ich festentschlossen auf. Ich hatte sie vermisst. Ihr Lächeln, ihr Duft, ihre Lippen, einfach alles...
Dogan stellte sich plötzlich vor mich, sodass ich fragend zu ihm runtersah. „Sie braucht Zeit zum Nachdenken", versuchte er mich zu überreden. „Und ich brauche sie. Jetzt geh mir aus dem Weg", drückte ich ihn zu Seite. Es waren bereits drei Tage vergangen, wie lange sollte ich noch warten?

Plötzlich klingelte es an der Tür, sodass ich abrupt stehenblieb und mit den Jungs Blicke austauschte. Wer war das? Ahmet und Dogan kamen ebenfalls mit zur Haustür, während ich sie öffnete. Niemand anderes als Andy stand vor uns. Was suchte er hier? Allein von seinem Anblick stieg die Wut in mir und ich musste mich echt beherrschen, um nicht gleich auf ihn loszugehen.

„Was willst du?", konnte ich meine Wut nicht verstecken. Würden er und Marek damals nicht die Sache mit der Wette vorschlagen, wäre das alles nie passiert. Trotzdem hatte ich natürlich auch Schuld. Ich durfte nicht drauf eingehen. Er hatte ein teuflisches Grinsen auf seinen Lippen, was nichts gutes hieß: „Darf ich rein?"

Ich sah zu Dogan und Ahmet, die beide gleichgültig mit ihren Schultern zuckten, weswegen ich genervt zu Seite trat und ihn reinließ. Ich knallte die Haustür zu und lehnte mich dagegen: „Mach schnell, hab noch was vor."
Was sie gerade wohl macht? Ich muss sie sehen, ihr alles erklären, ihr meine Sichtweise erzählen...

„Ich habe deine Freundin mit einem Typen zusammen gesehen", kam es von Andy.
Ich brauchte ein paar Sekunden um das Gesagte zu realisieren?
Yaren. Hat. Sich. Mit. Einem. Typen. Getroffen? Ungewollt spannte ich mein ganzen Körper an und ich presste meine Zähne aufeinander. Sie hatte sich mit einem Typen getroffen? Mit einem Typen? Meine Yaren?!

Genau zehn Tage war ich inaktiv... es hat sich angefühlt wie eine halbe Ewigkeit, vallah
Mir ging es nicht wirklich gut und ich brauchte einfach eine Pause. Mir geht es jetzt aber viel besser als vorher.

Es wird Zeit, dass diese Geschichte endet.
Es zieht sich einfach immer mehr in die Länge.
Ende nähert sich 🤝

Alles ist Para - Mero 428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt