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Yaren

Sofort drehte ich mich um, doch konnte keine Menschenseele entdecken. Diese Straße war so dunkel und leergefegt, wenn mich jemand hier ermorden oder vergewaltigen würde, würde es keiner mitbekommen. Eine Gänsehaut machte sich in mir breit, doch ich ignorierte es gekonnt. Warum schiebe ich so Paranoia? Es war bestimmt ein einfaches Eichhörnchen...

Ich drehte mich wieder zu den Containern und wollte die Tüte in meiner Hand erneut rein schmeißen, bis ich die nähernden Schritte hinter mir spürte. Vor Schreck ließ ich die Tüte fallen und schloss meine Augen aus Angst. Ich werde sterben, ich werde sterben, ich werde sterben...

Eine Hand packte mich an meiner Schulter, sodass ich anfangen wollte zu schreien, doch bevor ich überhaupt reagieren konnte, presste die Person hinter mir seine andere Hand auf mein Mund. Ich bin tot, ich bin tot, ich bin tot...

Die unbekannte Person drehte mich in seine Richtung, jedoch traute ich mich nicht meine Augen zu öffnen. Ist es jetzt mein Ende? Sollte ich mit jungen 17 Jahren sterben?
„Yaren, mach deine Augen auf. Ich bin's", ertönte eine allbekannte Stimme, weswegen ich meine Augen aufriss und in zwei dunkele Augen blickte. In seine dunklen Augen...

Ich brauchte ein paar Sekunden um drauf klarzukommen, dass es nur Enes war. Was heißt hier 'nur' ? Das ist ja noch schlimmer als ein Vergewaltiger oder Mörder! Sofort stoß ich ihn von mir. Was fällt ihm ein mich so zu erschrecken? Wieso verfolgt er mich überhaupt? Hat es ihm nicht gereicht mich innerlich zerstört zu haben? Hat er nicht genug mich zu verletzen? Was will er noch?
Ich will doch nur ein friedliches Leben ohne ihn, ist das zu viel verlangt?

Ich giftete ihn mit meinen Blicken an. Eigentlich müsste ich jetzt ausrasten und ihn anschreien, aber er hatte meine Aufmerksamkeit nicht verdient. Ich richtete mich und strich arrogant meine Haare nach hinten. Wer ist er schon? Ein Niemand und ein Niemand verdient keine Aufmerksamkeit.

Es war komisch ihn nachdem Vorfall wieder zusehen. Ich dachte ich wäre bereit dazu ihn komplett zu vergessen, aber jetzt wo er vor mir stand, fing mein Herz innerlich wieder an zu brennen. Ich hatte all die Tage meine Gefühle unterdrückt, aber jetzt...jetzt kamen sie langsam wieder hoch.

Erst jetzt fiel mir auf, dass sein rechtes Auge bläulich angeschwollen war. Dazu war seine Lippe aufgeplatzt und etwas Blut klebte dran. Ich hatte das Bedürfnis meine Hand auf seine Wange zu legen und seine Wunden zu verarzten, doch mein Stolz stand mir im Weg, was auch besser so war. Mit wem hatte er sich geschlagen? Und warum?

„Wir müssen reden", bestimmte er, doch ich kehrte ihm einfach meinen Rücken zu. Ignoranz kann manchmal schlimmer verletzen als Worte...
„Warum hast du bei Emre geschlafen?!", seine Stimme war ruhig, dennoch voller Wut und angsteinflössend.

Ich drehte mich überrascht zu ihm. Also hatte Andy ihm davon erzählt? Diese Wunden auf seinem Gesicht... Hatte er sich etwa mit Emre geschlagen?!
„Das geht dich überhaupt nichts an", konnte ich meine Zunge nicht mehr zügeln. Meine Stimme war scharf wie eine Klinge und eiskalt wie Schnee.

Er zog seine Augenbrauen zusammen. Ich fragte mich ehrlich an was er so dachte, doch wie immer konnte ich nichts aus seinen Augen lesen, denn sie blieben geheimnisvoll.
„Es geht mich nichts an?", fragte er prüfend. Ich nickte als Bestätigung. Ich durfte mich nicht erniedrigen lassen. Er muss sehen, dass ich auch ohne ihn gut dran bin.

Er kam ein paar Schritte näher auf mich zu. Eigentlich müsste ich zurückgehen und gegen eine Wand knallen, die aus dem Nichts erscheint, doch ich ließ mich nicht einschüchtern und blieb auf dem selben Punkt stehen.

Er stand mir jetzt genau gegenüber und war mir meiner Meinung nach etwas zu nah, doch mein Blick blieb neutral. Seine Nähe sorgte wie jedesmal für einen Feuerwerk in meinem Herzen, aber ich ließ mir nichts anmerken.

Er hatte die kleine, dumme, brave, naive Yaren umgebracht und müsste jetzt mit den Konsequenzen klarkommen.
„Was hast du bei ihm zu Hause gemacht?", knurrte er bedrohlich. Seine Augen glichen der Farbe Schwarz und sein Halsader stach hervor. Sein Kiefer war ebenfalls angespannt, sodass seine Jawline gut zusehen war.

Ehrlich gesagt verstand ich sein Problem nicht. Ich weiß doch, dass alles gespielt und eine Wette war, warum spielt er mir immer noch solche Eifersuchtsfilme vor?
Ich verdrehte genervt meine Augen und versuchte seinem Blick standzuhalten.

„Du bist weder mein Freund noch etwas anderes. Es geht dich überhaupt nichts an was ich mache, wo ich es mache und mit wem ich es mache. Wage es nie wieder mich zu verhören oder in Frage zu stellen...Ich mache das was ich will und es geht dich überhaupt nichts an Enes", verließ es provozierend meinen Mund.

Yaren wieder mal am provozieren... Wie wird Enes reagieren? Denkt ihr Emre liebt Yaren oder sieht er sie nur als Freundin?
Es wird Zeit die letzten Geheimnisse zu lüften 🔥

Gute Nacht ❄️

Alles ist Para - Mero 428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt