Yaren
„Hör auf hier rumzuliegen und hilf mir beim Putzen!", schlug ich mit dem Lappen in der Hand auf Enes ein, der sich auf dem Fernsehen irgendeine Serie ansah. „Es ist doch schon alles sauber", antwortete er ohne mich überhaupt anzusehen. Ich seufzte genervt und machte mich weiter an die Arbeit. In ca. 30 Minuten würden unsere Freunde zu uns kommen.
Ich ging in die Küche, um das Herd auszustellen. Das Essen war schon fast fertig, aber irgendwie fand ich, dass zu wenig gekocht wurde. Sollte ich vielleicht mehr kochen? Was wenn es nicht ausreicht? „Ömer hat an meinen Haaren gezogen", kam meine sieben jährige Tochter Rüya weinend in die Küche. „ÖMER!", schrie ich nach meinem 13 jährigen pubertierenden Sohn, der mich wie nicht anders üblich ignorierte.
„Komm, ich flechte deine Haare", beschloss ich mit meiner Tochter nach oben zu gehen. Ömer kam ganz nach Enes, während Rüya ganz nach mir kam. Wir gingen zusammen in ihr Zimmer und setzten uns auf ihr Bett. Ich holte den Kasten mit den ganzen Haargummis und Spangen hervor und fing an ihre Haare in zwei Zöpfe zu flechten, nachdem ich sie gekämmt hatte.
„Leon und Marie haben heute in der zweiten Pause geheiratet!", erzählte sie mir von ihren Schulerlebnissen. „Bitte was?", fragte ich schmunzelnd und konzentrierte mich auf das Flechten. „In der ersten Pause hat Leon Marie einen Heiratsantrag gemacht und in der zweiten Pause haben sie geheiratet", erklärte sie.
„Im Spiel?", fragte ich und wechselte zum zweiten Zopf.„Nein, das ist kein Spiel. Sie sind jetzt Mann und Frau. Genau wie du und Baba", blieb sie stur. (Papa)
Kinder... „Wie war dein Heiratsantrag eigentlich?", drehte sie sich zu mir und funkelte mich mit ihren braunen Augen liebevoll an.Meine Mundwinkel zogen sich nach oben: „Dein Vater hat mich betrogen. Dein Onkel Berat hat ihn deswegen umgebracht und ich bin zusammen gebrochen. Danach habe ich erfahren, dass das alles nur ein Prank sein soll und bin ausgerastet. Dein Vater hat mich gefragt, ob ich seine Frau sein möchte, aber ich habe es abgelehnt, weil ich so wütend auf ihn war. Dann hat er mich gezwungen ihn zu heiraten, aber als er auch damit nicht weit gekommen ist, hat er mich nochmal liebevoll gefragt und ich habe es bejaht."
Mit einem offenen Mund starrte sie mich an. „Ich habe nichts verstanden", schmollte sie nun, weswegen ich lachend meine Augen verdrehte. „Mein Vater hat dich liebevoll gefragt ihn zu heiraten? Romantisch also?", hatte sich Ömer an die Tür gelehnt, der anscheinend unseren Gespräch mit angehört hatte. „Ja, das hat er", antwortete ich auf seine Frage, weswegen er sein Gesicht verzog. „Bah, Liebe. Ist ja ekelhaft." Ich sagte doch bereits, dass er nach seinem Vater kam...
„Über was redet ihr hier?", erschien Enes hinter ihm und sah uns alle drei abwechselnd an. „Du hast einen romantischen Heiratsantrag gemacht?", drehte Ömer sich zu seinem Vater, der zu ihm hinunter blickte. Sein Blick fokussierte mich, bevor er anfing seinen Kopf zu schütteln. „Deine Mutter lügt!", versuchte er sich unschuldig rauszureden.
„Ach ja?", verschränkte ich meine Arme vor der Brust. „Wieso lügst du? Lügen ist nicht schön", kam es auch von Rüya, sodass Enes uns Gesellschaft auf Rüyas Bett leistete. Er setzte sie auf sein Schoss und fing die Geschichte aus seiner Sicht an zu erzählen: „Da war eine schöne Theaterschauspielerin-"
Ich schlug gegen sein Oberarm und funkelte ihn wütend an. „Da war eine Theaterschauspielerin, die nicht schön war", betonte er es extra und sah in meine Richtung. „Erzähl weiter", machte ich eine Handbewegung.„Wir haben so getan, als... als wären wir zusammen", versuchte er es zu verharmlosen. Schließlich hatten sie so getan, als hätten sie miteinander geschlafen. „Dann ist eure Mutter reingekommen, hat rumgezickt und ist aus dem Zimmer gerannt."
Ich schnappte empört nach Luft: „Rumgezickt?!"
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Alles ist Para - Mero 428
Fanfiction„Yaren, du kommst jetzt mit mir", bestimmte Enes und zog an meiner Hand, während ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, aber er ließ nicht los. „Lass sie doch in Ruhe! Sie will nicht mit dir gehen!", zog mich plötzlich Emre zu sich. Enes bli...