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Yaren

„Wo ist Enes?", drehte sich Dogan zu mir nach hinten als ich ins Auto stieg. „Er kommt nicht. Fahr los", sprach ich kalt und drehte mich zum Fenster, um deren bemitleidenden Blicken auszuweichen.

„Wir können sowas doch nicht zulassen", mischte sich Ahmet ebenfalls ein. „Er hat seine Entscheidung bereits getroffen", konnte ich die Trauer aus meiner Stimme nicht verheimlichen.

„Aber-", wollte Dogan ansetzten, doch ich unterbrach ihn. „Fahr jetzt los oder ich gehe zu Fuß!"
Er tauschte Blicke mit Ahmet aus, bevor er nachgab und den Motor anschaltete. Der Motor fing an zu brummen, bis sich die Tür neben mir öffnete und ein verschwitzter Enes einstieg.

„Enes!", freute sich Ahmet.
Auch die Freude in mir fing an zu steigen. Er hatte sich für mich umentschieden?
„Fahr los, bevor sie meine Abwesenheit bemerken", befahl er Dogan, der ohne zu zögern losfuhr.

Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, während ich ihn beobachte. Paar Sekunden darauf kam ich wieder zu mir und richtete mein Blick woandershin. Die ganze Fahrt über konnte ich Enes Blicke auf mir spüren, doch versuchte es zu verdrängen.

„Dogan, halt hier an", sagte ich bevor er in meine Straße einbog. „Ich kann dich auch bis vor die Tür fahren", bot er an, doch ich schüttelte dankend meinen Kopf. „Berat fragt sich bestimmt schon wo ich bin. Wenn er mich mit euch sieht, wird es für uns alle eklig enden", begründete ich.

Ich stieg aus dem Auto, doch komischerweise tat es mir Enes gleich. Er redete noch kurz etwas mit Dogan und Ahmet, bevor beide wegfuhren und uns alleine ließen. Er wollte reden...

Er hatte sich eine Jogginghose und ein schlichtes T-Shirt angezogen, worin er trotzdem heiß aussah. Wie macht er das nur? Er schien nervös zu sein, was man deutlich an seiner Haltung bemerkte.

„Yaren, ich-", setzte er an, bis er von Emre unterbrochen wurde, der auf uns zu kam. „Yaren, können wir reden?", fragte dieser an mich gerichtet.
„Du H*rensohn, wie oft willst du noch zusammengeschlagen werden?!", wollte Enes auf ihn losgehen, doch ich stellte mich vor ihn.

„Ich habe mit meiner Schwester geredet", fing Emre an zu reden, während ich versuchte Enes zurückzuhalten. Mit seiner Schwester?
„Du...Du hast mir heute die Augen geöffnet", erzählte er weiter mir einem Blick auf den Boden.

„Heute?!", ertönte Enes Stimme, der wütend zwischen uns beiden hin und hersah. Scheiße...
„W-Wir haben nur geredet", versuchte ich mich da rauszureden, doch es machte die Situation noch schlimmer, denn Enes Augen verdunkelten sich und sein Halsader pochte aggresiv an seinem Hals hervor.
Na toll...

Warum muss es Emre auch hier und jetzt sagen? Er weiß doch wie Enes tickt... „Was hatten wir vereinbart? Du haltest dich fern von ihm", gab er wütend zwischen seinen Zähnen hervor. Ich lächelte nur unschuldig und hoffte, dass er Ruhe bewahren würde.

Oh Oh...
Emre hat mit seiner Schwester geredet? Enes rastet aus?
Was möchte Emre sagen?
Denkt ihr Enes hat ein Recht dazu auszurasten?

Bleibt wach 🙂

Alles ist Para - Mero 428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt