Yaren
Ich sah zu ihm hoch. Seine Augen weiteten sich. Wer hätte es gedacht, dass ich diese Wörter an so einer Situation zugeben würde? „Warum wundert dich das so sehr? Ich liebe dich, obwohl du mich wie ein Stück Dreck benutzt hast. Leider kann man sich nicht aussuchen in wen man sich verliebt. Glaub mir, wenn man es könnte, wärst du die letzte Person die ich aussuchen würde!", mit diesen Worten drehte ich mich wütend um.
Er ließ mich gehen. Vielleicht hatte er es verstanden, dass es nichts brachte zu reden. Vielleicht schockierte ihn mein Liebesgeständnis oder es war ihm egal, dass ich kurz vorm Zusammenbrechen war. Ich zog meine Schuhe an und knallte die Tür laut hinter mir zu. Der kühle Nachtwind wehte mir entgegen. Endlich Luft...
Es hatte sich so angefühlt als könnte ich nicht mehr atmen. Obwohl ich draußen war, konnte ich den Druck in meiner Lunge spüren. Ich bekam keine Luft mehr. Ich musste hier weg. Sofort. Als wäre mein Schicksal ein mieser Verräter, knallte ich gegen jemanden. Dogan.
Er hielt mich an meinen Oberarmen fest und sah mir verwirrt in die Augen. „Yaren? Was ist passiert? Warum weinst du?", kam es direkt besorgt von ihm.
„E-Enes, e-er...er...er-", brachte ich kein richtigen Satz zustande. Ich schluchzte einmal. Reiß dich zusammen, Yaren.„Ist ihm was zugestoßen?", die Sorge in seinen Augen wurde nun viel größer. Ich schüttelte hastig meinen Kopf. Es fühlte sich so schwer an. „E-Er hat...e-es war a-alles nur ein Spiel, e-eine Wette", brachte ich mühsam heraus.
Ich bekam keine Scheiß Luft.Allein diese Wörter auszusprechen, kostete mich sehr viel Kraft. Dogans Mund öffnete sich ein Stück, doch schloss sich dann wieder. Er senkte bemitleidend seine Blicke nach unten, als könnte er mir nicht mehr in die Augen sehen. Moment mal... Nein oder?
„Du wusstest es", stellte ich erschrocken fest. Er antwortete nicht. Er wusste es...
Dogan wusste es...
Ich stoß ihn sofort von mir und taumelte paar Schritte nach hinten.
„Oh mein Gott... Nein, nein, nein, nein", hielt ich meine Hände vor mein Mund und unterdrückte meine Tränen. Nicht nur Enes hatte mit mir gespielt, er war auch beteiligt. Also wusste auch Ahmet bestimmt davon...Dogan war mein bester Freund gewesen! Dogan hatte mir so oft gesagt, dass ich Enes vertrauen sollte. Dogan hatte mir gesagt, dass Enes mich liebte. Dogan hatte mich belogen und ausgenutzt, genauso wie es Enes getan hatte!
„Yaren, ich-", wollte Dogan auf mich zu kommen, doch ich hob abwertend meine Hand.
„Komm mir nicht näher!", ich ging ein paar Schritte zurück, bis ich erneut gegen jemanden knallte. Sofort drehte ich mich um und sah in Enes Gesicht.
Nein, nein, nein...„Ihr seid beide ekelhaft", gab ich von mir und wollte so schnell wie möglich weg von hier.
„Yaren, geh nicht. Wir-", wollte Dogan auf mich einreden, doch ich machte mich schon auf den Weg, bis Enes mich zurück zog.
„So gehst du nirgendwohin!", knurrte er wütend und funkelte mich aus dunklen Augen an.„Fass mich nicht an!", schrie ich und schubste ihn erneut von mir. Ich ekelte mich vor beiden.
Ich hasste beide.
„Wehe ihr kommt mir hinterher! Haltet euch einfach alle fern von mir!", schluchzte ich erneut, bevor ich mich umdrehte und kehrt machte. Ich konnte noch hören wie Enes etwas umwarf und es zerbrach. Auch wenn meine Neugier groß war, ich wollte mich nicht umdrehen, denn mein Schmerz war größer.Es war schon dunkel geworden. Wie spät hatten wir es überhaupt? Ich konnte in so einem Zustand niemals nach Hause. Ich bin auf mich allein gestellt. Ich blieb vor der Gasse stehen, in der ich Enes das erste mal gesehen hatte. Ich lehnte mich an die Wand und ließ mich runtergleiten. Alles war nur ein Spiel, ich war ein Spiel, wiederholte meine Innere Stimme.
Ich dachte wirklich, ich hätte ihn verändert. Ich dachte, er würde mich lieben. Dabei hat er mir alles vorgespielt. Wie konnte ich so naiv sein? So dumm und naiv? Davina hatte recht. Ich war ein kleines, dummes, naives Mädchen.
Es war meine eigene Schuld.Mein Kopf wurde immer schwerer und die Müdigkeit in mir stieg. Im Moment war mir alles egal. Ich lehnte mein Kopf zurück und schloss meine Augen, da sich alles um mich herum drehte. Nach einigen Minuten nahm ich rein gar nichts mehr war.
Dogan wusste ebenfalls Bescheid... 🥺
Könnt ihr sie verstehen oder reagiert sie über?Ich wollte mich für die 160 Tausend Views bedanken.
Ihr seid zu krass. ❤️Es geht weiter...
Wehe ihr schläft ein! 🧸
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Alles ist Para - Mero 428
Fanfiction„Yaren, du kommst jetzt mit mir", bestimmte Enes und zog an meiner Hand, während ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, aber er ließ nicht los. „Lass sie doch in Ruhe! Sie will nicht mit dir gehen!", zog mich plötzlich Emre zu sich. Enes bli...