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Yaren

„Ich schwöre, ich verstehe dich nicht. Erst spielst du mit mir und jetzt kommst du auf Idee mir was zu verbieten", zischte ich ihm flüsternd zu, damit Berat nicht runterkam. „Du kennst Emre nicht. Du weißt nicht was für ein Bastard er ist!", knurrte er wütend zurück. Ach darum ging es also...

„Ist ja nicht so, dass du ein größerer Bastard bist", drückte ich meinen Zeigefinger an seine Brust. Seine Haltung wurde angespannter und er knirschte wütend mit seinen Zähnen.
„Halts Maul. Nur weil du mit der Tatsache nicht klarkommst, dass ich dich benutzt habe, triffst du dich aus Provokation mit diesem Emre", sagte er wütend.
Tatsache, dass er mich benutzt hat? Jetzt hatte er es sogar selbst bestätigt.

Irgendwie brannte mein Inneres nun noch mehr als zuvor. Seine Wörter hatten mir wehgetan.
„Benutzt? Weißt du was Enes? Halt dich fern von mir. Ich möchte rein gar nichts mehr mit dir zu tun haben. Hast du mich verstanden?! Geh und spiel deine Spielchen mit anderen Mädchen. Ich bin endgültig raus", sagte ich mit Tränen in den Augen, bevor ich ihn von mir wegdrückte und die Wohnung verließ.

Bevor er überhaupt was sagen beziehungsweise machen konnte, knallte ich die Haustür hinter mir zu. Ein paar Tränen rollten meine Wange hinunter, während ich die Straße entlang ging. Ich wischte mir sie schnell weg, als ich eine bekannte Stimme wahrnahm.

„Yaren? Gehts dir gut?", hörte ich Dogans Stimme und hob mein Kopf, um in seine Augen zu sehen. Er stand vor mir und musterte mich besorgt. Stimmt ja, er war mein Nachbar.
„Alles gut, dankeschön", lächelte ich ihm dankend zu, doch er wirkte nicht wirklich überzeugt.

„Warum hast du geweint? Ist alles in Ordnung? Ist was passiert?", bombardierte er mich schon mit den nächsten Fragen. Ich kannte ihn nicht lange, doch ich wusste, dass er ein sehr loyaler und vertrauenswürdiger Mensch war.
Er benahm sich reifer für sein Alter entsprechend. Außerdem war er im Gegensatz zu seinen zwei Freunden, der Ruhigere und Zurückhaltendere. Enes könnte sich ruhig eine Scheibe von ihm abschneiden.

Ich konnte auf seine Frage nicht antworten. „Enes?", las er meine Gedanken. Das bewunderte ich ebenfalls an ihm. Er wusste immer was los war, als würde er Gedanken lesen können.
Ich presste meine Lippen aufeinander, um nicht wieder los zu weinen, während ich meine Tränen weg blinzelte.

Allein wenn ich seinen Namen hörte, stieg die Trauer in mir. Wie oft ich es auch versuchen würde, ich könnte Enes niemals vergessen. „Wohin gehst du?", fragte er dann und wechselte das Thema. Anscheinend hatte er auch bemerkt, dass mein Herz innerlich brannte.

„G-Grace Café. Ich muss eine Präsentation mit Emre vorbereiten", erzählte ich.
„Emre? Der Emre aus unserer Klasse?", fragte er ebenfalls. Ich nickte mit meinem Kopf.
„Ich begleite dich bis zum Café. Dann kannst du mir auf dem Weg erzählen, was zwischen dir und Enes vorgefallen ist. Nur wenn du möchtest natürlich", meinte er und ich nickte. Ich konnte mit niemandem über meine Probleme reden. Vielleicht würde es mir helfen mit ihm darüber zu reden.
Außerdem war er ein sehr guter Freund von Enes und könnte mir Tipps geben.

Enes hat mal wieder reingeschissen.
Denkt ihr, dass Dogan Yaren helfen wird?

Jetzt schonmal Gute Nacht 🧸

Alles ist Para - Mero 428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt