Alles ist Para - Mero 428

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Yaren

Es war soweit.
Heute würden wir für 5 Tage nach Amsterdam fahren.
Klassenfahrt...

Seit der gestrigen Sache hatte ich eigentlich überhaupt keine Lust mehr darauf, aber da alles schon bezahlt wurde, konnte ich es nicht in der letzten Sekunde absagen. Enes würde mich wahrscheinlich sowieso ignorieren.
Ich hatte ihm Sachen an den Kopf geworfen ohne mir seine Erklärung anzuhören.
Eigentlich sollte ich mich entschuldigen, doch ich hatte nicht die Mut mit ihm darüber zu reden.

Vielleicht war es besser, dass sich unsere Wege getrennt haben...Wir waren so verschieden. Aber Gegensätze ziehen sich doch an oder nicht?
Eigentlich dürfte Enes nicht sauer auf mich sein. Er hat mich schon so oft verletzt und mein Vertrauen missbraucht, dass ich jetzt an seinen Wörtern zweifele. Indirekt ist er selber Schuld.

Gül, Havin und ich standen am Bahnhof, wo sich der ganze Jahrgang treffen und mit einem Reisebus fahren würde. Berat wollte mit Dogan, Ahmet und...Enes kommen, weswegen ich mit meinen Freunden gekommen war.

Ich hatte Gül und Havin alles erzählt was gestern vorgefallen war und beide waren ebenfalls schockiert über die Tatsache, dass Davina in mein Rücken gefallen war. Ich verstand nicht, warum sie sowas getan hatte. Sie war unsere Freundin, ich habe ihr vertraut. Vielleicht hat sie Enes ebenfalls geliebt und wurde eifersüchtig, als ich was mit ihm hatte.

Wenn sie mir von ihren Gefühlen erzählt hätte, würde ich das zwischen Enes und mir gar nicht so weit kommen lassen, da es nicht loyal wäre, aber ich wusste doch nichts davon. „Sehe ich das richtig?!", kam es schockiert von Havin, die einen Punkt hinter mir fokussiert hatte.

Gül und ich drehten uns gleichzeitig um und erblickten Davina und Anastasia, die zusammen lachten. Bitte was?! Waren sie jetzt neue beste Freundinnen? Und über was lachten da beiden? Darüber, dass sie beide mit demselben Jungen geschlafen haben oder was? Nase ein, Mund aus..

„Zwei Huren haben sich gefunden", kommentierte Gül die Situation und widmete sich wieder ihrem Handy. „Wo bleibt Berat eigentlich?", fragte sie nun an mich gerichtet. Gerade als ich ihr antworten wollte, ertönte eine männliche Stimme hinter uns. „Können wir reden Yaren?", fragte er und ich spürte schon die fragenden Blicke der Mädels auf mir. Ich war genauso verwirrt. Was wollte Emre bitteschön mit mir reden?

„Ehm ja, was gibts?", fragte ich, doch er sah zu Gül und Havin. „Alleine", meinter er, sodass die Mädels es sofort verstanden. „Wir sind dahinten", gab mir Havin Bescheid, bevor sich beide ein Stück von uns entfernten.

Ich sah fragend zu Emre. Was wollte er mir sagen?
„Yaren, ich-", er wurde durch ein lautes Motor Geräusch unterbrochen. Ein schwarzer Mercedes bremste driftend und ich musste nicht lange überlegen, um zu wissen wer es ist. Enes...

Berat war der erste, der ausstieg. Ahmet und Dogan folgten ihm. Letztendlich stieg auch Enes aus. Alle Blicke lagen auf ihnen und Enes genoß es wortwörtlich. Er hatte ein grauen Jogginganzug an, worin er so heiß aussah. Er schenkte mir kein einzigen Blick und nahm die Koffer auf Kofferraum. Entweder hatte er mich nicht bemerkt oder er ignorierte mich.

Berat redete mit Gül, weswegen er mich ebenfalls nicht bemerkte. Besser so, sonst würde er Filme schieben, weil ich hier mit Emre stand. Alleine... Havin unterhielt sich mit Dogan und Ahmet.
„Yaren?", löste mich Emres Stimme von meinen Gedanken. Er wirbelte mir seiner Hand vor meinem Gesicht herum.

„Eh j-ja?", stotterte ich peinlich berührt. „Ich wollte sagen, dass ich...", ich hörte ihm gar nicht mehr zu, denn mein Blick schweifte zu Enes, der gerade auf Davina und Anastasia zu ging. Was macht er da?! Warum geht er jetzt dahin?! Ich sah, dass sie über irgendwas sprachen, doch verstand kein Wort. Mist...

Als hätte er meine eindringlichen Blicke bemerkt, drehte er sich plötzlich in meine Richtung, sodass sich unsere Blicke trafen. Sofort wendete ich meine Blicke wieder an Emre, dem ich gar nicht zugehört hatte. „Ich habe nichts mitbekommen. Tut mir Leid", lächelte ich ihn entschuldigend an, doch konnte spüren, dass Enes uns beide gerade beobachtete. Stimmt, er mag Emre nicht...

Ich hatte nach langer Zeit wieder die Motivation etwas zu veröffentlichen 🙂