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Gerade noch pünktlich komme ich zu unserem Lieblingscafé. Wir setzen uns zusammen an einen Fenstertisch und geben unsere Bestellung auf. „So und jetzt erzählt mal. Wie wars in Kopenhagen?". „Kopenhagen ist einfach eine wunderschöne Stadt." schwärmt Teija. „Na los. Lasst euch doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Was habt ihr denn alles unternommen? Macht es doch nicht so spannend." sage ich grinsend. Und dann fangen die beiden an zu erzählen. So wie es sich anhört hatten die beiden wirklich riesigen Spaß. Mehr Spaß als ich auf jeden Fall. Wir lachen und nach zwei großen Stücken Torte haben die beiden mir alles von ihrem Wochenendausflug erzählt. „Und wie war dein Wochenende, Miina?" neugierig schaut meine beste Freundin mich an.

Ich erzähle also die ganze Geschichte. Von meinem Sturz bis zur zweistündigen Suchaktion. Teija und Tino können sich vor Lachen fast nicht mehr auf ihren Stühlen halten, als ich ihnen von meinem Begleiter erzähle. „Miina! Und du fragst nicht einmal wer er ist. Wenn du ihn so beschreibst, passt er eigentlich ganz gut zu dir." Meint Teija lachend. „Ja klar, ich war froh als ich ihn endlich wieder los war und mit Isla zurückgeritten bin." Da war wieder meine beste Freundin. Überall sieht sie den perfekten Mann für mich. Aber ER war es ganz bestimmt nicht. „Ach Miina, sei doch nicht immer so abweisend wenn es um Männer geht. Nicht jeder ist so wie, naja du weißt schon wer." Mitfühlend sieht Teija mich an.
„Schatz, jetzt hör auf Miina schon wieder einen Mann andrehen zu wollen. Lass das mal ihre Entscheidung sein, wen sie wieder sehen will oder auch nicht." Wirft nun Tino lachend ein und legt dabei einen Arm um Teija's Schulter. Gedankenverloren trinke ich einen Schluck Kaffee.
"Okay Miina, und jetzt raus mit der Sprache. Du starrst zu offensichtlich deinen Kaffee an – und ich kenne dich!"
„Was? Ähh naja." Ich blicke auf und Blicke in die gespannten Gesichter von Teija und Tino.
„Glaubt ihr, ihr habt ihn schon mal gesehen?" Ich beschreibe den beiden den Fremden so genau es geht. „Nein, also ich wüsste nicht wer das sein soll." antwortet Teija. Auch Tino verneint meine Frage. Es war einen Versuch wert. Leicht enttäuscht schaue ich aus dem Fenster und kann meinen Augen nicht trauen, als ich sehe wer da auf der anderen Straßenseite steht!

Da steht er. Der Fremde aus dem Wald. Lässig an eine Straßenlaterne gelehnt steht er da und ist völlig vertieft in sein Handy. Er trägt einen dicken Hoodie, die Kapuze tief in die Stirn gezogen. Auf der Nase hat er eine dieser riesigen Sonnenbrillen. Mensch es ist Ende Oktober., da braucht man doch keine Sonnenbrille mehr! Außerdem scheint heute nicht einmal richtig die Sonne, aber dass er irgendwie verrückt ist habe ich ja gestern schon gemerkt.

Plötzlich schaut er von seinem Handy auf. Er schaut genau in die Richtung des Cafés. Oh Gott hoffentlich sieht, oder besser gesagt erkennt er mich nicht. „Miina. Alles klar? Du schaust als ob dir gerade ein Geist begegnet ist." Grinsend schaut mich Teija an.
„Ich glaube der Mann dort drüben an der Laterne, ich glaube das ist der Mann von gestern."

Teija springt von ihrem Stuhl und stellt sich direkt ans Fenster. Sie dreht sich zu mir um und sagt: „Hmm also ich kenne ihn wirklich nicht. Vielleicht wenn er seine Sonnenbrille mal abnimmt." Oh nein! Was macht Teija denn jetzt schon wieder. Sie steht am Fenster des Cafés und winkt wie eine Verrückte. Na toll jetzt sieht er uns bestimmt und alle anderen Menschen auch.
„Tino, sag deiner Frau sie soll sich wieder auf ihren Platz setzen und mit dem Mist aufhören!"
„Du hast es gehört. Komm Teija. Lass es gut sein und trink deinen Kaffee. Wir müssen doch in 10 Minuten los." Sagt Tino zu Teija.
„Jaja ist ja schon gut. Wo müssen wir denn hin?"
„Ich hab doch noch einen Termin bei einer Plattenfirma heute Abend kurzfristig bekommen!". Nervös rührte Tino in seiner leeren Kaffeetasse.
„Hey davon habt ihr mir ja noch gar nichts erzählt!" werfe ich ein.
„Sorry das hab ich völlig vergessen. Naja jetzt weißt du es ja." Teija und ich trinken unseren Kaffee aus und wir bezahlen.

Gemeinsam gehen wir zurück zum Parkplatz. Ich laufe hinter Tino, so dass man mich auf der anderen Straßenseite nicht so gut sehen kann. Ich wünsche Tino noch viel Glück und beeile mich dann von hier weg zu kommen, bevor er mich noch sieht.

Nothing Is Over - Sunrise Avenue FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt