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Miina POV

Als wir am Sonntagmorgen schließlich wieder zum Flughafen gebracht werden, macht sich doch etwas Wehmut in mir breit. Die letzten Tage mit Samu waren wunderschön gewesen, ich fühle mich so entspannt wie schon lange nicht mehr. Wenn wir jedoch erst zurück in Helsinki sind, geht es direkt mit den letzten Tour Vorbereitungen weiter. Ich wurde von den Herren schon gewarnt, dass das gar nicht so ohne war, aber einfach dazu gehörte. Am liebsten hätte ich Urlaub genommen und wäre einfach mit nach Deutschland gekommen, aber das ging nicht, da eine Kollegin krank war und ich in der Tierklinik gebraucht werde.
Zwei Wochen ohne Samu. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll – ich hab mich in der letzten Zeit doch sehr daran gewöhnt, ihn immer irgendwie um mich zu haben, so oft es eben ging neben ihm einzuschlafen und einfach in seiner Nähe zu sein. Samu scheint es aber auch nicht besser zu gehen. Immer wieder küsst er mich, sagt wie sehr er mich vermissen wird.

„Jetzt freu dich doch auf die Tour! Ihr wartet da doch seit Monaten drauf. Ich komm hier schon alleine zurecht." Versichere ich ihm und lächle ihn aufmunternd an.
„Wir schaffen das schon, sind doch nur zwei Wochen." füge ich noch hinzu und ziehe ihn hinter mir her zu einem der kleinen Bistros im Abflugbereich des Flughafens. Schnell habe ich meinen geliebten Kaffee und dann wird auch schon unser Flug nach Helsinki ausgerufen.
Während dem Flug lehne ich mich an Samu und döse wie schon beim Hinflug leicht ein. Nebenbei kriege ich noch mit, wie Samu mit Jukka schreibt.

„Schatz was ist los? Ist was wegen der Tour?" murmle ich verschlafen.
„Nein, aber ich will dich nicht so lange alleine lassen, nach allem was passiert ist. Ich hab da kein gutes Gefühl bei." seufzt mein Freund neben mir.
„Wieso?" Ich richte mich auf, schaue ihm in die Augen. Ich kenne Samu gut genug um zu wissen, dass ihn noch irgendwas anderes Sorgen macht.
„Mikko meinte, dass es die ersten dummen Drohbriefe gab, weil wir zusammen sind. Ich weiß dich stört das nicht, aber ich hab ein ungutes Gefühl dabei."
„Die wissen doch gar nicht wo ich wohne. Sollen die doch einen auf wichtigmachen. Außerdem sind das doch bestimmt keine finnischen Fans." Versuche ich Samu zu beruhigen. „Hab mit Jukka gesprochen. Er hätte nix dagegen, wenn du solange ich weg bin, bei ihm bleibst. Dann wärst du nicht alleine und ich weiß ja das Jukka dein bester Freund ist." rückt Samu vorsichtig mit seinem Plan raus. Ich grinse ihn an.
„Hört sich doch nach einem Plan an. Solange du dann Spaß an der Tour und den Konzerten hast! Und vielleicht klappt es, dass ich zumindest in Berlin dann bei euch bin." Überlege ich laut.
„Das würdest du machen? Extra nach Deutschland fliegen wegen einem Konzert?"
„Natürlich. Dann hat Jukka mich auch nicht so lange an der Backe" lache ich.

„Ich vermiss dich jetzt schon!" nuschle ich gegen Samus Brust.Eng umschlungen stehen wir Flughafen. Ich hasse Abschiede, auch wenn es nur für knapp zwei Wochen ist.
„Ich dich auch Keiju." Sagt Samu sanft.
Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und beugt sich zu mir runter um mich zu küssen. Sanft verschließen seine Lippen meine und ich schlinge meine Arme um seinen Nacken.
„Pass auf dich auf!" flüstere ich als wir uns wieder von einander lösen.
„Und du mach Jukka nicht zu viel Ärger!"
Ich lächle ihn an.
„Ich kann für nix garantieren."
Wieder lehne ich meinen Kopf gegen Samus Brust und zögere den Moment, wo ich ihn loslassen muss so lange es geht hinaus.
<Letzter Aufruf für Flug 1050 nach Berlin!" tönt eine Stimme über die Lautsprecher.
„Los Haber wir müssen!" drängt Riku jetzt und schon herrscht eine Runde Knuddeln. Nacheinander umarme ich die Jungs alle noch einmal und wünsche ihnen viel Spaß auf Tour. Dann zieht Samu mich ein letztes Mal in seine Arme.
„Ich liebe dich!" murmle ich.
„Ich dich auch. Vergiss das nicht!"
Noch ein letzter Kuss ehe Samu schließlich als letztes zum Security Check läuft.
„Melde dich sobald ihr gelandet seid!" rufe ich ihm noch nach.

Ich bleibe in der Eingangshalle des Flughafens zurück und spüre plötzlich eine Hand, die sich tröstend auf meine Schulter legt.
„Ist immer wieder ein doofes Gefühl ihn gehen zu lassen."
Elina steht neben mir und schaut traurig ihrem Verlobten nach, der gerade als erster der Jungs in Richtung Gate verschwindet.
„Warum bist du nicht mit geflogen?" frage ich sie.
„Wir haben grad einen ziemlich wichtigen Auftrag. Freimachen ging nicht. Sonst bin ich immer ein paar Shows mit dabei." antwortet sie traurig, ehe sie sich schließlich von mir verabschieden muss, um ins Büro zu kommen. Ich beobachte noch eine Weile die Menschen, die hektisch mit ihren Koffern um herlaufen, Menschen die sich glücklich in die Arme fallen oder die sich voneinander verabschieden müssen.
„Mensch Miina! Reiß dich zusammen." mahne ich mich selbst. Ich verlasse den Flughafen und fahre zu Jukka, der bereits grinsend an der Haustüre steht und auf mich wartet.

Ich hole meine Tasche aus dem Kofferraum und laufe zu Jukka. Er umarmt mich zur Begrüßung und nimmt mir direkt meine Tasche ab.
„Oh ein richtiger Gentlemen." Meine ich lachend und folge Jukka ins Haus.
Er bringt die Tasche ins Gästezimmer und ich lasse mich aufs Bett fallen.
„Fühl dich ganz wie Zuhause!" lachend lässt Jukka sich neben mich fallen.
„Kommst du später mit? Ich muss noch nach den Pferden schauen?"
„Ja klar. Aber wie machst du das denn Frühs? Fährst du vor der Arbeit nochmal hin oder wie?" fragt er mich.
„Ja muss ich wohl so machen. Aber das geht schon."
„Solange sich Samu dann keine Sorgen macht, ist das ok." füge ich noch hinzu.
Samu. Ich vermisse ihn jetzt schon und wäre so gerne mit gekommen, hätte sehen wollen, wie diese Chaostruppe auf Tour ist.
„Wir machen uns zwei schöne Wochen, okay? Du wirst gar keine Zeit haben, traurig zu sein." Flüstert Jukka schon fast und streicht mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich nicke und erzähle ihm von meinem Plan, zum letzten Konzert nach Deutschland zu kommen. Er zieht mich vom Bett hoch und keine zehn Minuten später haben wir einen Flug für mich gebucht. Ich werde Donnerstag direkt nach meiner Schicht fliegen. Ich muss das unbedingt Samu erzählen, wenn er anruft.
Kurz bevor Jukka und ich zu mir fahren wollen, klingelt mein Handy.
„Hey Schatz! Wie war der Flug? Seit ihr gut angekommen?" frage ich Samu neugierig.
„Ja sind wir. Haben grade im Hotel eingecheckt."
„Ich hab mit Jukka vorhin meinen Flug gebucht!" erzähle ich glücklich.
„Du kommst wirklich? Wann kommst du an? Dann hol ich dich nächste Woche ab!" Ich höre die Aufregung in seiner Stimme.
Wir telefonieren noch kurz, bis Samu schließlich von Mikko gerufen wird und auflegen muss. Wir verabschieden uns schnell und dann mache ich mit Jukka auf dem Weg zu mir.

Nothing Is Over - Sunrise Avenue FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt