Nothing Is Over - Sunrise Avenue FF

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Miina POV

Am nächsten Morgen stehe ich bereits um 5 Uhr in der Frühe auf. Ich bin immer noch ziemlich müde. Gestern konnte ich einfach nicht einschlafen. Die ganze Zeit musste ich an den Fremden denken, den ich gestern tatsächlich wieder gesehen habe. Warum musste ich mich so dämlich hinter Tino verstecken? Hätte ich nicht einfach hingehen können und ihn ansprechen können? Ich stehe auf und versorge wie immer als erstes meine Tiere. Danach frühstücke ich und packe meine Tasche für die Arbeit. Um 10 Uhr treffe ich mich mit Dr. Rautio. Das Jobangebot würde mich ja schon interessieren, schließlich ist das eine einmalige Chance für mich. Ich nehme meine Schlüssel und fahre zur Klinik, wo ich im Frühdienst arbeite.

Als erstes gehe ich in unseren Aufenthaltsraum. „Guten Morgen allerseits!" rufe ich fröhlich als ich den Raum betrete. Es riecht bereits nach frischem Kaffee und Auch der Radio läuft bereits im Hintergrund. Wie immer bin ich etwas früher gekommen. In meinen Gedanken bin ich bereits dabei, die anstehenden Arbeiten durchzugehen. Als erstes muss ich unsere stationären Patienten versorgen. Danach habe ich um 8.30 Uhr einen OP-Termin. Und um 10 Uhr steht dann noch das Gespräch mit meinem Chef an.

„I'm fighting to hard to win, back on the ground again.... Oh my friend, your holding out your hand..."

Das Lied erinnert mich an das, was der Fremde gesungen hatte, deshalb drehe ich schnell das Radio etwas lauter. Diese Stimme – irgendwoher kenne ich die doch! Nein, das muss ich mir einbilden. Ich trinke meinen Kaffee aus und gehe an die Arbeit.

Kurz vor 10 Uhr komme ich aus dem OP. Die Operation hat länger gedauert als erwartet aber wir haben es geschafft. Der Hund hat sie gut überstanden und kann wenn alles gut verheilt bereits in einer Woche zurück zu seiner Familie. Schnell ziehe ich mir meine OP Kleidung aus. Jetzt muss ich mich aber beeilen. Hastig laufe ich die Treppen hoch in den 1. Stock. Hier befinden sich unsere Büros, sowie das Medikamentenlager. Als ich an die Türe klopfe, werde ich auch direkt hereingebeten. Ich setze mich an den Schreibtisch. Wir verstehen uns gut und ich weiß, dass ich mich immer an ihn wenden kann, sollte es einmal Probleme geben.
"Ich fühle mich wirklich geschmeichelt, dass sie mir die Leitung der Kleintierabteilung anvertrauen wollen und dass sie glauben, dass ich die Richtige dafür bin. Aber ich weiß nicht ob ich schon bereit dafür bin eine so große Verantwortung zu übernehmen." Ich schaue ihn an.

„Dr. Valkonen, Ich bin mir sicher sie wären eine großartige Leitung für unsere Abteilung. Sie machen einen hervorragenden Job und die Kunden freuen sich, wenn ihr Tier von Ihnen versorgt wird. Sie haben eine tolle Gabe mit Tieren umzugehen. Selbst zu ängstlichen und verletzten Tieren, finden sie einen Zugang und können sie behandeln. Ich wüsste niemanden der besser für diese Stelle geeignet ist." Anerkennend schaut er mich an. Wow. Mit so einem Lob hätte ich wirklich nicht gerechnet! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. „Äh Danke für das tolle Kompliment." stammle ich verlegen und spiele nervös mit meinen Händen. Ich liebe meinen Job und verbringe gerne Zeit hier in der Klinik.
„Ich glaube, ich habe eine Entscheidung getroffen!"
„Ich hoffe doch im positiven Sinne!" gibt er lächelnd zurück. Aufmunternd schaut er mich an.„Ja. Ich nehme das Angebot an!" Sage ich stolz.
„Das freut mich sehr. Ich bin sicher sie werden ihre Entscheidung nicht bereuen!". 

Ich schmunzle als ich sehe, dass er den neuen Vertrag bereits fertig vor sich liegen hat. „Ich habe gehofft sie würden ja sagen und schon mal einen neuen Vertrag für sie aufsetzen lassen." Er gibt mir die Unterlagen. Nachdem ich ihn gelesen habe, unterzeichne ich den Vertrag - Ab nächster Woche werde ich die zweitgrößte Abteilung unserer Klinik leiten! Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Die einzige Abteilung, die noch größer ist, ist die Abteilung für Pferde, zu welcher auch Teija gehört. Ich stehe auf und gebe Dr. Rautio zum Abschied die Hand. Anschließend verlasse ich das Büro und gehe überglücklich zurück an meine Arbeit. Aber bevor ich den nächsten Patienten behandle, muss ich erst noch Teija von den tollen Neuigkeiten erzählen.
Ich gehe gerade durch den Eingangsbereich als mein Piepser geht. Ich werde sofort im OP gebraucht. Moment! Dort an der Rezeption steht doch schon wieder der Mann aus dem Wald. Verfolgt der mich oder sehe ich Gespenster? Schnell laufe ich weiter Richtung OP-Saal, aber nicht ohne mich noch einmal nach ihm umzudrehen.

Samu POV

Genervt stehe ich an der Rezeption der Tierklinik. Neben mir auf dem Boden steht meine kleine Transportbox mit meiner Katze. Siiri ist erst ein knappes Jahr alt und heute muss sie zum Impfen. Normalerweise gehen wir zu unserem Haustierarzt aber der ist gerade jetzt im Urlaub. Ich war ziemlich überrascht, als ich gesehen habe wie groß die Klinik hier tatsächlich ist. Allein der Eingangsbereich und das Wartezimmer sind riesig. Das einzige was mich gerade wirklich nervt, ist dieser ganze Papierkram hier. Was die hier alles wissen wollen, nur damit sie Siiri impfen können! Das ist Wahnsinn! Ich fülle gerade das nächste, in meinen Augen sinnlose, Formular aus. Hinter mir höre ich eilige Schritte und ich drehe meinen Kopf in die Richtung. Dort läuft eine der Tierärztinnen, beziehungsweise rennt sie schon fast. Ich schaue genauer hin. Das kann doch nicht wahr sein! Das ist doch die Frau, die ich am Wochenende im Wald getroffen habe. Ich muss ständig an sie denken und würde so gerne wissen wer sie ist und noch einmal mit ihr sprechen. Jetzt weiß ich immerhin, was sie beruflich macht! Die Sekretärin an der Rezeption reißt mich aus meinen Gedanken.
„So Herr Haber, Sie können mit ihrer Katze gerne im Wartebereich Platz nehmen. Ich rufe sie dann auf, sobald ein Arzt da ist."
Ich nehme Siiri und suche mir einen Platz in einerruhigen Ecke. Ich warte und hoffe dass sie vielleicht noch einmal vorbei läuftaber niemand kommt. Nach 10 Minuten werden wir aufgerufen und ich gehe mitSiiri in eines der Behandlungszimmer, wo bereits ein Arzt wartet - leider ist es nicht sie.