Miina POV
Am Weihnachtsmorgen kommt Teija vorbei und wir reiten gemeinsam aus. Das ist seit Jahren ein festes Ritual bei uns beiden. Bereits um acht Uhr am Morgen klingelt Teija an meiner Tür.
Wir machen die Pferde fertig und genießen auf den Pferden die wunderschöne verschneite Winterlandschaft. Anschließend machen wir es uns mit Tee und Plätzchen am Kamin gemütlich.
„Hast du noch mal was von Samu gehört?" fragt Teija vorsichtig.
„Nein. Aber ich hab mich auch nicht mehr bei ihm gemeldet. Ich will ihm Zeit lassen." Teija nickt mitfühlend.
„Das wird wieder. Ihr seid wie Topf und Deckel. Ihr braucht euch einfach. Ich hab dich noch nie so glücklich gesehen." „Hm hat Sami auch gesagt." murmle ich und stecke mir einen Zimtstern in den Mund.
„Wann holt ihr mich heute Abend eigentlich ab?" lenke ich vom Thema ab.
„Ich glaube Tino hat für 20 Uhr reserviert. Also 19 Uhr?" „Perfekt!"Teija verabschiedet sich und ich nutze den Rest des Tages, um meinen Weihnachtsbaum zu schmücken. Gestern Abend habe ich ihn bereits ins Wohnzimmer gestellt. Ich hole die Kiste mit dem Schmuck vom Dachboden und fange an die blauen Christbaumkugeln am Baum zu verteilen. Dazu kommen noch die goldenen Girlanden und Schleifen. Als letztes setze ich die Christbaumspitze auf den Baum. Zufrieden betrachte ich mein Werk. Als nächstes bereite ich Islas und Oonas Weihnachtsgeschenk vor. Die beiden bekommen zusätzlich zu ihrem Hafer heute eine extra große Portion Obst und Gemüse. Ich schneide Äpfel, Bananen und Karotten klein und mische sie ins Futter.
"Frohe Weihnachten ihr Zwei! Lasst es euch schmecken."Gegen Nachmittag mache ich mich schließlich fertig.Nach einem langen und entspannenden Bad ziehe ich mich an. Ich entscheide michfür eine schlichte schwarze Jeans und eine schicke kaminrote Bluse. Meine Haarelasse ich in großen Locken über die Schulter fallen. Als letztes lege ich eindezentes Make-Up auf. Nach einem prüfenden Blick in den Spiegel, gehe ichwieder nach unten in die Küche und warte dort auf Tino und Teija.
Pünktlich wie immer kommen die beiden. Ich ziehe meine Jacke an, schnappe mir meine Tasche und gehe nach draußen.
Eine halbe Stunde später sind wir in der Innenstadt, laufen zum Restaurant und werden dort an unseren Tisch direkt am Kamin geführt.
„Wow!" staunen Teija und ich.
„Tino das ist wunderschön hier."
„Wusste ich doch, dass es euch gefällt." Grinst er zufrieden über unsere Reaktion. Das Restaurant ist fast komplett voll, nur neben uns ist noch ein Tisch frei, auf welchem ein kleines „reserviert" Schild steht. Als die Bedienung kommt und uns die Speisekarte bringt, bestellen wir uns schon mal einen Rotwein. Wenig später geben wir unsere Bestellung auf und stoßen an.
„Auf einen schönen Abend!"
„Frohe Weihnachten!"
Wir sind so in unser Gespräch vertieft, dass ich gar nicht auf die kleine Gruppe achte, die am Tisch nebenan Platz nimmt.
„Miina? Dreh dich lieber nicht um." flüstert Teija und schaut mich eindringlich an. Fragend schaue ich sie an und als ich nach hinten gucke, muss ich schlucken. Samu setzt sich gerade an seinen Platz. Schnell schaue ich nach vorne in der Hoffnung, dass er mich nicht gesehen hat und stochere mit der Gabel gedankenversunken in meinem Nachtisch rum. Hey Schicksal, was soll das denn jetzt schon wieder?Samu POV
Eigentlich wäre ich heute am liebsten zuhause geblieben. Nach all dem was in den letzten Tagen passiert ist, ist mir überhaupt nicht nach Weihnachten. Aber die Jungs haben mich überredet, doch mitzukommen. Ich vermisse Miina. Und das jeden Tag mehr. Schon nach dieser kurzen Zeit mit ihr, wusste ich einfach, dass sie was ganz besonderes war.
Ich habe mehrmals überlegt, sie anzurufen oder zu ihr zu fahren. Ich liebe diese Frau einfach. Trotz allem was passiert ist – aber ich bekomme die Bilder einfach nicht aus dem Kopf. Das sollte unser erstes gemeinsames Weihnachten werden. Weihnachten- das Fest der Liebe – und ich sitze hier fix und fertig in meiner Küche und hoffe, dass der Abend einfach nur schnell vorbei geht.Als ich am Abend die Tür öffne, steht Riku mit ernstem Blick vor mir und mustert mich..
„Mensch Haber wir müssen los! Willst du etwa so gehen?" Riku runzelt die Stirn.
„Willst du einen Kaffee? Dann zieh ich mir schnell was anderes an."
„Okay, du hast genau fünf Minuten!" meint Riku streng.
Auf der Fahrt in die Innenstadt reden wir nicht viel.
„Samu?"
„Hm?"
„Meinst du nicht, du solltest mal mit Miina reden? Seit ihr euch getrennt habt, bist du nicht mehr du selbst. Du starrst nur noch mit leerem Blick in der Gegend rum, und ich denke Miina geht es nicht viel besser. Ihr solltet euch wirklich mal hinsetzen und reden." Meint Riku mitfühlend.
„Auf der einen Seite will ich sie einfach wieder bei mir haben, ihre Nähe spüren. Aber auf der anderen Seite, weiß ich einfach nicht, wie ich diese Bilder jemals aus meinem Kopf bekommen soll." Flüstere ich mit einem Anflug von Verzweiflung in der Stimme.
„Kopf hoch Samu! Das wird alles wieder. Das spüre ich."
Als wir endlich einen Parkplatz haben, gehen wir schweigend zum Restaurant, was Raul für uns ausgesucht hat.
„Hey willst du nicht lieber hier drüben sitzen?" meint Sami plötzlich und Riku schiebt mich schnell an die Stirnseite des Tisches. Doch ich hatte sie schon längst gesehen. Miina.
„Samu! Du wurdest gefragt was du essen möchtest!"
Riku tippt mich an die Schulter.
„Hm? Was?" frage ich geistesabwesend.
„Was darf es für Sie sein?" fragt die Kellnerin höflich.
Ich bestelle, aber meine Gedanken sind die ganze Zeit über drüben am Nachbartisch. Bei der Frau, die ich liebe.
DU LIEST GERADE
Nothing Is Over - Sunrise Avenue FF
FanfictionDie 30 jährige Tierärztin Miina führt ein relativ normales Leben in Helsinki, bis sie unerwartet auf den Sänger der finnischen Band Sunrise Avenue trifft. Seit diesem Tag verläuft ihr Leben in eine ganz andere Richtung als erwartet, denn mit diesen...