Lily durfte schon etwas früher als die beiden Jungen gehen, Gott sei Dank. Sie hatte keine Lust mit ihrem Bruder über ihr Liebesleben zu reden. Aber sie hatte auch keine Lust mit irgendjemand anderem darüber zu reden. Es war Mitte November, das Klima war schon relativ kalt und die nächsten Tage über wurde der erste Schnee erwartet. Auch wenn es so kühl war, beschloss Lily etwas an die frische Luft zu gehen um ihre Gedanken zu sortieren.
Sie verließ das Schloss und spazierte Richtung schwarzer See. Die Hände hatte sie in die Taschen verstaut und den Umhang hatte sie fest zu gezogen. Die Tasche mit den Büchern klopfte ihr immer wieder auf den Rücken durch das schnelle Gehen.
Lily erreichte den See. Ihr Atem bildete weiße Wolken und ihre Arme waren mit einer Gänsehaut überzogen. Ihr war es relativ egal. Schnell ließ sie sich auf den Boden fallen und starrte heraus auf den See.
Was sollte sie nur von Scorpius Malfoy halten?
Früher war er immer nur Malfoy, bester Freund von Al und verhasste Schlange gewesen, aber mittlerweile fühle sie sich mehr zu ihm gezogen, als zu jemand anderem. Er war mehr oder weniger verboten, unnahbar und geheimnisvoll. Definitiv ein Abenteuer. Ihre Eltern würden es nicht gut heißen, außerdem würde sie Rose gerade zu verraten. Aber irgendwas in ihr drinnen sagte, dass es die richtige Entscheidung war, Ja zu dem Date zu sagen.
Es war alles nur so verdammt kompliziert! Warum durfte sie sich nicht auch mal verlieben und einfach nur glücklich sein? Moment! War sie wirklich verliebt in Malfoy oder sagte sie sich das nur?
„Lily?" Abrupt wurde sie aus ihren wirren Gedanken gerissen. Schnell drehte sie den Kopf um den Besitzer der Stimme ausfindig zu machen. Einige Meter weg von ihr stand Lorcan und sah sie mit großen Augen an. Nicht auch noch er!
Lily seufzte einmal auf, ehe sie antwortete: „Ja, Lorcan?"
Er kam auf sie zu und setze sich neben sie. „Etwas kalt, um so wie du angezogen bist hier zu sitzen, oder nicht?"
„Vielleicht.", sagte Lily halbherzig und zuckte mit den Schultern. Über die Kälte hatte sie sich keinen Kopf gemacht.
„Was machst du hier draußen, Lily?", fragte Lorcan weiter. Sie starrte wieder in die Ferne.
„Ich musste nachdenken und einen klaren Kopf bekommen. Und du?"
„Ich war bei Hagrid. Ihm helfen."
Lily nickte, war aber nicht bei der Sache.
„Dich bedrückt was, Lils.", fing Lorcan an. „Willst du drüber reden? Dann sag ich dir, was mich bedrückt."
Das Angebot war verlockend. Von Lorcan wusste Lily, dass er es niemandem weiter erzählen würde. Sie dürfte nur nicht seinen Namen sagen. Vielleicht bekam sie ja einen Rat.
„Ich glaube, ich hab mich verliebt. Unglücklich verliebt.", sagte sie ehrlich und drehte sich so, dass sie direkt in seine klaren Augen sah.
Zuerst sagte der nettere der Scamander-Zwillinge nichts. Dann sah er zu Boden und sprach leise. „Dann haben wir ja dasselbe Problem."
„Es wird keine Zukunft haben. Bei mir zumindest nicht.", sagte Lily.
„Bei mir auch nicht. Sie mag jemand anderen."
„Und... wer ist die Glückliche?", versuchte Lily von ihren Sorgen abzulenken, und stattdessen über ein anderes Liebesleben zu sprechen. Das konnte sie einfach besser.
Lorcan kratzte sich am Kopf, sah ihr in die Augen. „Du."
Lily starrte ihn einfach nur ungläubig an. Lorcan musste mit der Hand vor ihrem Gesicht weddeln, damit sie aus der Trance kam.
„Nein...", keuchte sie und schüttelte dabei den Kopf. „Nein!"
Tränen stiegen in ihre Augen. Er war noch immer in sie verliebt. Noch immer. Mehr als zwei Jahre schon, und er konnte sie einfach nicht loslassen, egal wie oft sie es ihm gesagt hatte? Es tat in ihrem Herzen weh, dass er wusste, das er nie eine Chance bei ihr haben konnte.
„Lorcan... Du musst endlich damit aufhören, es ist das Beste.", flüsterte sie und packte ihn bei den Schultern. Dann wurde sie lauter. „Hörst du?!"
„Lily, das geht nicht so einfach. Das... das musst du verstehen. Solange ich denke, dass ich vielleicht eine Chance habe, bin ich in dich verliebt. Und da du keinen Freund hast, ist diese Chance noch da.", erklärte er und lächelte schwach.
„Lorc, du musst dich ablenken. Ich meine, ich mag dich total. Aber nur als guten Freund. Ich..." Lily suchte nach den richtigen Worten. Schnell zog sie ihn zu sich und legte ihre Lippen auf die seinen. Der Kuss dauerte nur kurz, ehe sie sich von ihm löste und ihn weinend ansah. „es fühlt sich nicht richtig an, oder?"
Lorcan hatte rosa Wangen bekommen und sah wieder zu Boden. „Vermutlich nicht. Aber es war ein toller erster Kuss."
Lily riss die Augen auf und starrte ihn erschrocken an. „Das... das war dein ERSTER Kuss?"
„Zumindest der erste, den ich nicht beim Flaschendrehen bekommen habe." Er lächelte sanft. „Ich fand's toll, ihn mit dir zu haben, Lils. Wenn auch nur als gute Freundin."
„Bei Merlin! Nein, Lorc! Das ist nicht toll, ich habe was zerstört!", rief sie empört auf und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen.
Lorcan legte eine Hand auf ihre Schulter. „Du hast mir gezeigt, dass es nicht das richtige ist, auf dich zu warten, Lily. Es ist gut, dass du es zerstört hast. Ich werde weiter ziehen."
„Du... Was?" Sie sah auf und erschrak, als sie bemerkte wie oft dieser Satz an diesem Tag schon gefallen war.
„Ja.", meinte der Blonde und sah in die Ferne. „Es hat sich nicht richtig angefühlt. Es war, als würde ich meine Schwester küssen."
Langsam stand er auf und zog die junge Potter dabei mit auf die Füße.
„Wir gehen jetzt beide rein, als gute Freunde, und suchen uns jemanden, der uns so liebt, wie wir ihn lieben. Abgemacht?"
„Abgemacht."
Seufzend umarmte sie ihn kurz, und dann brachen die beiden zurück zum Schloss auf.
Ihr wollt echt, dass ich sterbe, wenn ich mir die Leserzahlen und Votes so ansehen... :D
Krass ich flipp jedes Mal aus, wenn ich sehe das wieder Jemand auf das kleine STernchen geklickt hat ^^
Danke schön :3
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Wizard Love {Harry Potter Next Generation Fanfiction}
FanfictionLiebe, Intrigen, Lügen, Freundschaft. Lily Luna Potter's fünftes Jahr auf Hogwarts wird alles andere als normal. Zwar hat sich die junge Hexe vorgenommen, ein perfektes Jahr zu haben, doch nichts spricht dafür. Zumal sich ihre beiden älteren Brüde...